Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Michael Lentz
Michael Lentz (* 15. Mai 1964 in Düren) ist ein deutscher Schriftsteller, Lautpoet, Literaturwissenschaftler und Musiker.
Leben
Michael Lentz, Sohn des Dürener Oberstadtdirektors Hubert Lentz, besuchte das Stiftische Gymnasium Düren. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie in Aachen, München und Siegen und wurde 1999 mit der zweibändigen Dissertation Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme promoviert. Sein literarisches Debüt, der Lyrik- und Prosaband Zur Kenntnisnahme erschien bereits am 29. September 1985, anlässlich einer öffentlichen Lesung im Leopold-Hoesch-Museum in Düren. 1998 gewann er die deutsche Poetry-Slam-Meisterschaft. Lentz nahm am Ingeborg-Bachmann-Preis 1998 und 2001 teil; 2001 erhielt er für seinen Text Muttersterben den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seit 2004 ist er Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig; 2005 erhielt er den Preis der Literaturhäuser. Im Mai 2006 wurde er als Professor auf den Lehrstuhl für Literarisches Schreiben des Deutschen Literaturinstituts Leipzig (Universität Leipzig) berufen, den er bis heute innehat. Lentz war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Neue Rundschau. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er vor allem durch seinen Roman Pazifik Exil bekannt, der auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2007 stand. Seit 2014 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.[1]
Michael Lentz lebt in Berlin und Leipzig.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1993 Literaturstipendium der Landeshauptstadt München
- 1998 1. Preis Individual Competition National Poetry Slam
- 1999 Literaturstipendium des Berliner Senats (LCB)
- 1999 Bayerischer Kunstförderpreis in der Sparte Literatur
- 1999 Stipendium Deutscher Literaturfonds e. V.
- 2000 Aufenthaltsstipendium Casa Baldi in Olevano bei Rom
- 2001 Aufenthaltsstipendium Villa Aurora (Pacific Palisades, Kalifornien)
- 2001 Ingeborg-Bachmann-Preis
- 2002 Hans-Erich-Nossack-Förderpreis des BDI
- 2003 Poetikdozentur Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
- 2005 Preis der Literaturhäuser
- 2006 Liliencron-Dozentur Kiel
- 2008 Poetikdozentur: junge Autoren der Fachhochschule Wiesbaden
- 2012 Walter-Hasenclever-Literaturpreis[2]
- 2012/13 Frankfurter Poetik-Vorlesungen
- 2013 Literator-Dozentur für Weltliteratur der Universität zu Köln
- 2016 Stipendium Deutscher Literaturfonds e. V.
- 2019 Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik (Wien)
- 2023 Aufenthaltsstipendium Künstlerhaus Villa Waldberta (Artist in Residence München)
Veröffentlichungen
Prosa
- Zur Kenntnisnahme (Lyrik und Prosa), (1985)
- Oder (Prosa), (1998)
- Es war einmal … (Erzählung), (2001)
- Muttersterben (Prosa), (2001) (auch als Hörbuch)
- Liebeserklärung (Roman), (2003) (auch als Hörbuch)
- Tell me – Erzähle (Buch mit CD), (2004)
- Pazifik Exil (Roman), (2007) (auch als Hörbuch)
- Schattenfroh. Ein Requiem (Roman), (2018)
Lyrik
- Neue Anagramme (Lyrik), (1998)
- Ende gut. Sprechakte (Buch mit CD), (2001)
- Aller Ding. Gedichte, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-10-043921-5.
- Offene Unruh. 100 Liebesgedichte (Lyrik), S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-10-043926-0.
- Chora. Gedichte, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2023, ISBN 978-3-10-390012-5.
Hörspiele
- 1995 Absprache – 5 Sprechakte, BR.
- 2002 Muttersterben, BR (auch als CD).
- 2003 Liebeserklärung (Autorenlesung), DHV.
- 2004 Tell me – Erzähle, ORF (auch als CD).
- 2005 Exit, mit Michael Lentz, Konrad Kellen. BR Hörspiel und Medienkunst 2005. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[3]
- 2006 rot sehen, BR.
- 2007 Pazifik Exil (Autorenlesung), Patmos.
- 2008 Klinik, mit Michael Lentz, Sophia Siebert. Komposition: Ernst Horn, Regie: Michael Lentz. BR Hörspiel und Medienkunst 2008, (auch als CD). Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[4]
- 2010 Die ganz genaue Erinnerung, mit Uli Winters, Sophia Siebert, Axel Kühn, Michael Lentz. Komposition: Gunnar Geisse/Axel Kühn, Realisation: Michael Lentz. BR Hörspiel und Medienkunst 2010. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[5]
- 2011 Radio Unruhe, WDR.
- 2011 Ferdinand Kriwet: Rotor (Regie und Sprecher: Michael Lentz), BR. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.
- 2012 Uwe Dick: Sauwaldprosa, 12 Hörspiele (Regie: Michael Lentz), BR (auch als CD mit Uwe Dick, Marisa Burger u. a. Antje Kunstmann Verlag, München; 12 CD, 626 Min.).
- 2013 Hiddensea, mit Michael Lentz, Sophia Siebert, Valeri Scherstjanoi. Komposition: Gunnar Geisse, Realisation: Michael Lentz. BR Hörspiel und Medienkunst 2013. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.[6]
- 2014 Herta Müller: Zeit ist ein spitzer Kreis (Realisation: Michael Lentz; Sprecher: Herta Müller, Michael Lentz), BR (auch als CD).
- 2014 größer minus größer. Lautkomposition mit Collagen von Herta Müller (Regie: Michael Lentz, Josef Anton Riedl; Sprecher: Michael Hirsch, Michael Lentz), BR (auch als CD).
- 2016 Diktate, mit Michael Hirsch, Michael Lentz, Sophia Siebert. Komposition: Gunnar Geisse, Realisation: Michael Lentz. BR Hörspiel und Medienkunst 2016. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.
- 2019 Hörspiel Hölle, mit Gunnar Geisse, Michael Lentz, Sophia Siebert, Uli Winters. Komposition: Gunnar Geisse, Realisation: Michael Lentz. BR Hörspiel und Medienkunst 2019. Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.
- 2022 Schoenberg. Regie und Sprecher: Michael Lentz, Komposition: Gunnar Geisse, Produktion: VATMH 2022. Als Podcast in der Mobil-App Exit Exil.
Theaterstücke
- Gotthelm oder Mythos Claus. UA: Schauspiel Frankfurt (2007)
- Warum wir also hier sind. Kein Traumspiel. UA: Schauspiel Frankfurt (2009)
Musik
- Sprechakte X/TREME, (2005) Der gesunde Menschenversand (CD)
- Michael Lentz, Uli Winters: Zurück – Phasen, Türme und Schnitte, ein Hör-Spiel, UA: Donaueschinger Musiktage, (2007)
- Michael Lentz, Uli Winters: Boxgesang, UA: Musica Viva (München), (2008) (auch als DVD)
- fünfleute: Immer Krisensitzung, (2011) Double Moon Records (CD)
- Michael Lentz: Hotel zur Ewigen Lampe – operative Vorgänge. Eine Sprechplastik, UA: Donaueschinger Musiktage, (2014)
- Lentz Geisse Wertmüller, (2019) Zweitausendeins (CD)
Literaturwissenschaft
- Lautpoesie/-musik nach 1945, eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme, Edition Selene, Wien [2000], Fischer, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-043936-9 (überarbeitete Dissertation Universität Siegen 1998, Teil 1: 592 Seiten und Teil : S. 593–1237, unter dem Titel: Mediale Aspekte der Lautpoesie, -musik nach 1945).
- Hubert Winkels (Hrsg.): Textleben: Über Literatur, woraus sie gemacht ist, was ihr vorausgeht und was aus ihr folgt. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-043934-5.
- Atmen Ordnung Abgrund. Frankfurter Poetikvorlesungen. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-043937-6.
- Wie es ist. Schreiben als Sterben bei Samuel Beckett, in: Ines Barner, Günter Blamberger (Hg.): Literator 2013: Michael Lentz. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2015, ISBN 978-3-7705-5822-3.
- Innehaben. Schattenfroh und die Bilder. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-10-390006-4.
Editionen
- Bob Cobbing: VerbiVisiVoco. Selected Poems 1942-2001 (Buch mit CD). Herausgegeben von Michael Lentz, (2003)
- Franz Mon: Freiflug für Fangfragen. 103 Alphabetgedichte und 26 Versalcollagen (Buch mit CD). Herausgegeben von Michael Lentz, (2004)
- Anthologie: Jahrbuch der Lyrik 2005. Gedichte ausgewählt von Christoph Buchwald und Michael Lentz, (2004)
- Helga M. Novak: Wo ich jetzt bin. Gedichte ausgewählt von Michael Lentz, (2005)
- Oskar Pastior: durch – und zurück. Gedichte ausgewählt von Michael Lentz, (2007)
- Rainer Maria Rilke: Das große Lesebuch. Herausgegeben von Michael Lentz, (2011)
- Anthologie: In diesem Land: Gedichte aus den Jahren 1990-2010. Herausgegeben von Michael Lentz und Michael Opitz, (2011)
- Franz Richard Behrens: Todlob. Feldtagebuchgedichte 1915/16. Herausgegeben von Michael Lentz, (2012)
- Jesse Thoor: Das Werk. Herausgegeben von Michael Lentz, (2013)
- Franz Mon: Zuflucht bei Fliegen. Lesebuch. Herausgegeben von Michael Lentz, (2013)
- Franz Mon: Sprache lebenslänglich. Gesammelte Essays. Herausgegeben von Michael Lentz, (2016)
- Karl Valentin: Das große Lesebuch. Herausgegeben von Michael Lentz, (2019)
- Ror Wolf: Alles andre: ungewiß. Gedichte. Herausgegeben von Michael Lentz, (2020)
Herausgeberschaft
- Neue Rundschau: Prosa Leipzig. Gemeinsam mit Hans Jürgen Balmes, Jörg Bong, Alexander Roesler, Oliver Vogel. Heft 1/2010. S. Fischer, Frankfurt am Main 2010
- Neue Rundschau: Himmel Hörspiel. Gemeinsam mit Hans Jürgen Balmes, Jörg Bong, Alexander Roesler, Oliver Vogel. Heft 3/2019. S. Fischer, Frankfurt am Main 2019
Weblinks
- Literatur von und über Michael Lentz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben, Werke und Hörproben von Michael Lentz bei Literaturport
- Website von Michael Lentz
- Mitgliederseite auf der Homepage der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
- Rezensionen zu Werken von Michael Lentz bei perlentaucher.de
- Norbert W. Schlinkert: Flucht, Bewegung und Tod in der Literatur. Einblicke in Texte von Samuel Beckett und Michael Lentz. In: eXperimenta – Zeitschrift für zeitgenössische Lyrik und Prosa. Essay. Teil I; Ausgabe 10/15., S. 11–13 (PDF; 7,1 MB) und Teil II; Ausgabe 11/15., S. 64–66 (PDF; 7,0 MB).
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lentz, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Lautpoet und Musiker |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1964 |
GEBURTSORT | Düren |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michael Lentz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |