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Michel Subor
Michel Subor (* 2. Februar 1935 in Paris; † 17. Januar 2022[1]) war ein französischer Schauspieler. Filmruhm erlangte Michel Subor mit der Titelrolle in Jean-Luc Godards Der kleine Soldat (1960) und als Claude Jades Filmgatte in Alfred Hitchcocks Topas (1969).
Leben
1935 als Mischa Subotzki in Paris geboren, stammt sein Vater aus Russland und seine Mutter aus Aserbaidschan.
Sein Filmdebüt gibt er 1958 in einer Nebenrolle in Un drôle de dimanche. Bereits 1959 hat er eine größere Rolle in der Komödie Mon pote le gitan als Filmsohn von Roger Hanin. 1960 spielt er die Titelrolle des Bruno Forestier in Jean-Luc Godards Der kleine Soldat. Der Film wird wegen der verschärften Filmzensur während des Algerienkrieges verboten. Michel Subor wird als Hauptdarsteller zweier Komödien bekannt, die von der Kritik geschmäht werden: neben Brigitte Bardot in Roger Vadims In Freiheit dressiert und neben Marie-France Pisier in Mädchen mit dem frommen Blick. Das Deserteursdrama Ferien in der Hölle zeigt ihn als sensiblen Darsteller. Außerdem übernimmt Michel Subor die Erzählerstimme zu François Truffauts Jules und Jim.
Dann folgt der Durchbruch, als Godards Der kleine Soldat 1963 nach Kriegsende und Aufhebung des Verbots ins Kino kommt und seine Hauptdarsteller Michel Subor und Anna Karina zu Stars macht. Michel Subor wird nun der Liebhaber von Marie-José Nat und Nebenbuhler von Jacques Charrier in André Cayattes zweiteiligem Film Meine Tage mit Pierre – meine Nächte mit Jacqueline. Cayatte zeigt das Scheitern einer Ehe in zwei Filmen aus zwei Perspektiven. Subor spielt die Hauptrolle neben Dita Parlo in der Puschkin-Verfilmung Pique Dame.
Es folgt Hollywood: in Clive Donners Was gibt’s Neues, Pussy? hat er eine Nebenrolle als eifersüchtiger Liebhaber. Dann gibt ihm Alfred Hitchcock 1968 die Rolle des François Picard in Topas. Als Filmehemann der Agententochter Michèle Picard (Claude Jade) zu Beginn noch auf fröhlicher Hochzeitsreise in New York, wird er von seinem Schwiegervater André Devereaux (Frederick Stafford) später darauf angesetzt, den Agentenring "Topas" zu enttarnen. Journalist François kann den NATO-Mann Henri Jarré (Philippe Noiret) entlarven. Wenig später eilen Michèle und ihr Vater dorthin und entdecken im Hof eine Leiche... Entgegen der Romanvorlage von Leon Uris ließ Hitchcock den François Picard nicht sterben. Er eilt später angeschossen und nur leicht verletzt in den Armen seiner Frau (François zu Michèle: I've been shot...just a little.) Zeitgleich zu "Topas" spielen Claude Jade und Michel Subor in der Familiensaga Mauregard von Claude de Givray. In der Folgezeit dreht Subor verstärkt Fernsehfilme, in denen er die Hauptrollen spielt. In Fred Zinnemanns Der Schakal ist er zu Beginn in einem Cameo als OAS-Terrorist im Auto zu sehen, eine Anspielung auf seine Rolle als "Der kleine Soldat".
Im Kino der 1970er Jahre hatte er größere Nebenrollen, so in Jean-Louis Bertuccellis Filmen Dr. med. Françoise Gailland und Un tueur, un flic, ainsi soit-il.... Bertucelli besetzt ihn auch 1984 für den Polizeikommissar in Stress. Michel Subors Karriere verläuft solide, er spielt für Fernsehen und Kino. Im deutschen Fernsehen spielt er in Rainer Wolffhardts Der Mann im Salz (1989) den Zwanzigeisen und im Tatort neben Manfred Krug, Charles Brauer und Knut Hinz in der Folge Finale am Rothenbaum (1991). Subor dreht auch weiter in englischsprachigen Serien, so als Yuri neben Simon MacCorkindale in der Auf eigene Faust-Folge Trigger Finger (1992).
Sein großes Karriere-Comeback bringt ihm Claire Denis's homoerotischer Soldatenfilm Der Fremdenlegionär, der an Herman Melvilles Billy Budd orientiert ist. Subor, der den Kommandanten spielt, um den es die beiden Rivalen (Grégoire Colin, Denis Lavant) gibt, heißt hier wie in "Der kleine Soldat" Bruno Forestier. Der Film ist eine postkolonialistische Referenz an die Nouvelle-Vague-Algerienkriegs-Filme und ein männliches Musical (Claire Denis). Geht es hier noch um unterdrückte Homosexualität und Eifersucht unter Männern, dreht Subor danach Andrzej Zulawskis Die Treue der Frauen. Hier spielt er den zudringlichen Medienmogul Rupert MacRoi, der die Heldin bedrängt. Es folgt Philippe Garrels Sauvage innocence ein weiterer Film von Claire Denis, der Subor ins Zentrum stellt: Der Feind in meinem Herzen (2004). Subor spielt in dem mystisch-artifiziellen Film einen Mann, der sich einer Herztransplantation stellen muss und eine Reise in die eigene Vergangenheit beginnt. Claire Denis besetzt ihn 2009 erneut in White Material – Land in Aufruhr und 2013 in Les Salauds – Dreckskerle. Nach dem Kurzfilm Vuguons (2017) spielt er in dem TV-Sechsteiler Aux animaux la guerre (2018).
Filmografie (Auswahl)
- 1960: Der kleine Soldat (Le petit soldat)
- 1961: In Freiheit dressiert (La Bride sur le cou)
- 1961: Das Mädchen mit dem frommen Blick (Les Saintes-Nitouches)
- 1961: Ferien in der Hölle (Vacances en enfer)
- 1964: Meine Tage mit Pierre – meine Nächte mit Jacqueline (La Vie conjugale)
- 1964: Pique Dame (Pique dame)
- 1965: A nous deux, Paris!
- 1965: Was gibt’s Neues, Pussy? (What's New Pussycat?)
- 1966: Su nombre es Daphne
- 1968: Hallucinations sadiques
- 1969: Topas (Topaz)
- 1969: Mauregard
- 1973: Der Schakal (The Day of the Jackal)
- 1976: Dr. med. Françoise Gailland (Docteur Françoise Gailland)
- 1977: Der Ankläger (L'imprécateur)
- 1985: Zweifelhafte Karriere (Le 4ème pouvoir)
- 1989: Die Französische Revolution (La Révolution française)
- 1991: Tatort – Finale am Rothenbaum (Fernsehfilm)
- 1991: Nestor Burmas Abenteuer in Paris (Nestor Burma; Fernsehserie, eine Folge)
- 1992: Auf eigene Faust (Counterstrike; Fernsehserie, eine Folge)
- 1999: Der Fremdenlegionär (Beau Travail)
- 2000: Die Treue der Frauen (La Fidélité)
- 2004: Der Feind in meinem Herzen (L'intrus)
- 2013: Les Salauds – Dreckskerle (Les Salauds)
- 2017: Le redoutable (Stimme)
Weblinks
- Michel Subor in der Internet Movie Database (englisch)
- Michel Subor bei filmportal.de
- Galerie: Michel Subor und Claude Jade in Alfred Hitchcocks "Topas"
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Subor, Michel |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1935 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 17. Januar 2022 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michel Subor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |