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Mimik
Als die Mimik (auch die „Miene“ oder das „Mienenspiel“) werden die sichtbaren Bewegungen der Gesichtsoberfläche bezeichnet. In den meisten Fällen entsteht ein Gesamteindruck aus einzelnen mimischen Facetten, da die einzelnen Bewegungen der Gesichtsmuskulatur in Sekundenbruchteilen ablaufen. Die Mimik kann zusammen mit anderen Verhaltensweisen und Handlungen, wie der Gestik, ein wichtiger Bestandteil der Nonverbalen Kommunikation sein.
Der Gesichtsausdruck beruht im Wesentlichen auf der Kontraktion der mimischen Muskulatur und wird besonders durch Augen und Mund als die beweglichsten Teile des Gesichts hervorgebracht.
Nähere Bestimmung
Mimik besitzt in folgenden Bereichen eine besondere Bedeutung:
- sie ist Ausdruck von einer bestimmten Emotionalität, manchmal auch Intentionalität und wird so zu einer grundlegenden, jedoch oft unwillkürlichen Art von Kommunikation
- sie hat Ausdrucks- und Appellfunktion, ist somit erste Mitteilungsform zwischen Kind und Eltern
- sie gibt Aufschluss über individuelle Eigenheiten eines Menschen aufgrund seiner personenspezifischen Bewegung (Eigendynamik).
Mimische Kommunikation und Interaktion ist sozial bedeutsamer, als es die auffälligere und besser dokumentierbare Sprache vermuten lässt.
Beispiele aus dem europäischen Kulturkreis
In europäischen Kulturen bedeutet etwa
- die Stirn zu runzeln: Tadel, Nachdenklichkeit bezüglich des Gesagten,
- die Unterlippe vor zu schieben und (verstärkend) die Augen zu verdrehen: Ungläubigkeit bzw. Skepsis,
- einseitig zu feixen: Spott,
- die Nase zu rümpfen und die Nasenlöcher zu blähen: Abscheu bzw. Ekel,
- jemanden anzugähnen: ihn beleidigend zum Langweiler zu erklären,
- jemanden unverwandt anzustarren (ggfs. mit dem Erfolg, dass er den Blick abwendet, umgangssprachlich: ihn ‚niederzustarren‘): Demütigung oder gar Drohung
- die Züge ‚versteinern‘ zu lassen: Ablehnung, Erhöhung der sozialen Distanz
- (in sehr traditionellen katholischen Milieus etwa Südeuropas) vor Altären die Augen so sehr nach oben zu richten, dass man nur noch das Weiße sieht: Anbetung (daher die Redensart „jemanden anhimmeln“).
Wortumfeld
Gelegentlich wird das Wort Mimik auch synonym zu Theater spielen verwendet. So wird das Verb mimen und das Substantiv Mime synonym für Schauspieler oder umgangssprachlich für eine schauspielerisch überhöhte Darstellung verwandt. Beispiel: „Er mimt, krank zu sein“ (im Sinne von: er tut so, als ob er krank wäre).
Mimik ist in manchen Vereinen ein Höhepunkt der Jahres-Festivitäten, in der für die Mitglieder Ereignisse aus dem Vereinsleben karikiert und pantomimisch überhöht werden.
Film und Theater
Wesentliche Überlegungen zur Mimik gehen auf Béla Balázs, den ersten Filmtheoretiker der Weimarer Republik und dessen epochales Werk Der sichtbare Mensch (1924) zurück.
Siehe auch
- Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren
- Fratze, Grimasse
- Gestik, Pantomime
- Mimikerkennung
- Mimikry
- Ticstörung
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mimik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |