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Schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
F13 | Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika | |
F13.1 | Schädlicher Gebrauch | |
F13.2 | Abhängigkeitssyndrom | |
F13.3 | Entzugssyndrom | |
F13.4 | Entzugssyndrom mit Delir | |
F13.5 | Psychotische Störung | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Als schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen (vor Einführung der ICD-10: Missbrauch von Benzodiazepinen) wird jener Konsum von angstlösend und sedierend wirkenden Medikamenten bezeichnet, der zu einer physischen oder psychischen Gesundheitsschädigung führt.
Der Konsum von Benzodiazepinen kann (muss aber nicht) eine Abhängigkeit verursachen. Bei Benzodiazepinen kann sich schon bei therapeutischen Dosierungen (also bestimmungsgemäßer Einnahme) nach relativ kurzer Zeit eine schwere körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese ist durch keine Dosissteigerung gekennzeichnet, sodass sich die Abhängigkeitskriterien der WHO nur bedingt anwenden lassen.
Die Bundesärztekammer wies schon 2007 im Leitfaden „Medikamente Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit“ darauf hin, dass bei kontinuierlicher Einnahme auch bei niedriger Dosis die Gefahr einer Abhängigkeit besteht.[1] Diese Form der Abhängigkeit wird auch „low dose dependency“ genannt.
Gesundheitsfolgen
Als mögliche Gesundheitsschädigungen gelten:
- Störungen der Gedächtnisfunktion (amnestische Störungen), vor allem bei hoher Dosierung und bei schnell anflutenden Substanzen (wie Alprazolam, Diazepam, Lorazepam und Flunitrazepam)
- Verhaltensstörungen in Kombination mit Alkohol (auch in kleinen Mengen),
- paradoxe Wirkungen mit Zunahme von Angst- oder Schlafstörungen unter der Medikation
- psychomotorische Verlangsamung mit erhöhter Unfallgefährdung, vor allem bei älteren Menschen und bei Verwendung lang wirksamer Substanzen.
Die allgemeinen Richtlinien zum therapeutischen Einsatz der Benzodiazepine lauten (Stand 2008), dass diese Medikamente in einer klaren Indikationsstellung (also eindeutig begründet), in der niedrigstmöglichen Dosierung über den kürzestmöglichen Zeitraum und insgesamt nicht länger als wenige Wochen gegeben werden sollten.[2]
Sonstiges
Es wird geschätzt, dass es bundesweit etwa 1,5 Millionen Benzodiazepin-Abhängige gibt, wovon zwei Drittel Frauen im höheren Alter sind. (Stand 2016)[3]
2017 wurde per Darknet deutlich mehr Xanax verkauft als je zuvor. Etwa die Hälfte der Verkäufe ging in die USA, etwa 22 % nach Großbritannien, 10 % nach Kanada und 10 % nach Australien.[4]
Siehe auch
Weblinks
Die Story im Ersten: Deutschland auf Droge (2015) auf YouTube
Fußnoten
- ↑ www.bundesaerztekammer.de (2007): Medikamente mit Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial (pdf)
- ↑ Mathias Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen – Klinik und Therapie. 3. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, 2008, ISBN 978-3-437-22481-2.
- ↑ Christiane Berg: Nur kurz ein Segen. In: PTA Forum. Nr. 11/2016, 2016. ISSN 2364-2149. „Glaeske betonte: »Benzodiazepin-Abhängigkeit ist weiblich.«“
- ↑ theguardian.com 5. Februar 2018: Xanax misuse: doctors warn of 'emerging crisis' as UK sales rise
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |