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Mittelfußknochen
Die Mittelfußknochen – lateinisch Ossa metatarsalia (Mehrzahl) bzw. Os metatarsale (Einzahl) – befinden sich im Fuß zwischen der Fußwurzel und den Zehen.
Ausprägung
Bei den Landwirbeltieren besitzt der Fuß im Bauplan fünf Zehen und damit auch fünf Mittelfußknochen, die auch bei den meisten rezenten Wirbeltieren vorhanden sind. In einigen Gruppen wurden einzelne Zehenstrahlen reduziert, miteinander verschmolzen oder anderweitig umgebaut. So sind bei Huftieren teilweise mehrere Zehen reduziert und die Metatarsalia bei vielen Gruppen zu einem unterschiedlichen Anteil zu einem Kanonenbein verschmolzen. Bei den Vögeln sind die Metatarsalia mit den distalien Fußwurzelknochen zum Tarsometatarsus verwachsen.
Der Mensch hat, wie alle Primaten, an jedem Fuß fünf Mittelfußknochen, die von innen (medial) nach außen (lateral) mit den Zahlen 1 bis 5 nummeriert werden. So wird der Mittelfußknochen, der am inneren Fußrand von der Fußwurzel bis zur Großzehe läuft, als erster Mittelfußknochen bezeichnet. Zusammen mit der Großzehe bildet der erste Mittelfußknochen den sogenannten ersten Strahl. Entsprechend bilden alle weiteren Mittelfußknochen zusammen mit den daran anschließenden Zehen den zweiten, dritten, vierten und fünften Strahl.
Aufbau
Die Mittelfußknochen besitzen die folgenden Bestandteile:
- Basis
- Körper (Corpus)
- Köpfchen (Metatarsalköpfchen, Caput)
Im Bereich der Basis des ersten Mittelfußknochens gibt es einen Fortsatz, der als Tuberositas ossis metatarsalis I bezeichnet wird. Dieser Fortsatz dient dem Musculus tibialis anterior als Ansatz. Im Bereich der Basis des fünften Mittelfußknochens gibt es ebenfalls einen Fortsatz, der als Tuberositas ossis metatarsalis V bezeichnet wird. Dieser Fortsatz dient dem Musculus peronaeus brevis als Ansatz.
Gelenkflächen
Die Gelenkflächen der Köpfchen sind konvex geformt und bilden mit den daran anschließenden Zehengrundgliedern die Zehengrundgelenke.
Die Gelenkflächen der Basen sind mehr oder weniger flach geformt. Sie stehen mit der Fußwurzel in Kontakt und bilden die Lisfranc-Gelenklinie (Articulationes tarsometatarseae). Die Basen des ersten bis dritten Mittelfußknochens bilden jeweils ein Gelenk mit dem ersten bis dritten Keilbein. Die Basen des vierten und fünften Mittelfußknochens stehen mit dem Würfelbein in Verbindung. Zudem stehen die Mittelfußknochen untereinander durch Intermetatarsalgelenke in Kontakt. An der Unterseite des Kopfes des ersten Mittelfußknochens befinden sich kleine Furchen, in denen die Sesambeine der Großzehe liegen.
Supination, Pronation
Die Mittelfußknochen lassen sich geringfügig fächerförmig gegeneinander bewegen und ermöglichen dadurch eine Beweglichkeit im Vorfußbereich, die als Supination und Pronation bezeichnet wird. Dadurch ist der Vorfuß dazu in der Lage, sich beim Gehen an Unebenheiten anzupassen.
Größenverhältnisse
Der erste Mittelfußknochen ist der kürzeste und zugleich auch kräftigste Knochen mit dem größten Querschnitt. Der große Querschnitt ist notwendig, weil beim Gehen die Abrollung überwiegend über die Großzehe und damit über den 1. Strahl erfolgt. Der zweite Mittelfußknochen ist der längste Mittelfußknochen. Die Länge der nachfolgenden Mittelfußknochen nimmt zum lateralen Fußrand hin fortlaufend ab.
Weitere gemeinsame Eigenschaften
Bei allen Mittelfußknochen handelt es sich um Röhrenknochen. Die Basen sind zum Fußrücken hin breiter gestaltet als zur Fußsohle. Dadurch ergibt sich eine ungefähre Keilform, die wie bei den Keilbeinen (Ossa cuneiformia) auch das Quergewölbe des Fußes bilden.
Brüche und Erkrankungen
Bei Erkrankungen wie dem Hallux valgus und dem Spreizfuß liegen Veränderungen in der Lage der Mittelfußknochen vor.
Bei direkten Schlägen gegen den Vorfuß können die Mittelfußknochen brechen. Ebenfalls möglich sind sogenannte Belastungsbrüche, das heißt Knochenbrüche, die nicht durch eine plötzliche Krafteinwirkung (Unfall oder Ähnliches) zustande kommen, sondern auf Ermüdung des Knochenmaterials zurückzuführen sind (Marschfraktur). Die Fraktur des fünften Mittelfußknochens am proximalen Diaphysenende wird als Jones-Fraktur bezeichnet. Ohne bisher geklärte Ursache kann es auch zu einer aseptischen Knochennekrose (Knocheninfarkt) eines Mittelfußköpfchens, meist des zweiten, kommen (Morbus Köhler-Freiberg).
Eine angeborene Verkürzung eines Mittelfußknochens wird als Brachymetatarsie bezeichnet, am häufigsten sind der erste und vierte Mittelfußknochen betroffen.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mittelfußknochen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |