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Modi’in Illit
Modi’in Illit מוֹדִיעִין עִלִּית موديعين عيليت | ||
| ||
Modiʿin Illit 2008 | ||
Gebiet: | Westjordanland (Judäa und Samaria) | |
Gemeindeart: | Stadt | |
Gegründet: | 1994 | |
Koordinaten: | 31° 56′ N, 35° 3′ O31.93055555555635.041666666667319Koordinaten: 31° 55′ 50″ N, 35° 2′ 30″ O | |
Höhe: | 319 m. ü. NN | |
Fläche: | 4.746 km² | |
Einwohner: | 48.639 (2010[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner je km² | |
Bürgermeister: | Jaakov Gutterman | |
Modiʿin Illit (hebräisch מודיעין עילית), auch Kirjat Sefer (hebräisch קריית ספר) genannt, ist eine Stadt und israelische Siedlung im Westjordanland. Sie wurde 1994 gegründet und liegt etwa auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Jerusalem rund 6 Kilometer von der israelischen Stadt Modiʿin entfernt.
Modiʿin Illit ist mit 48.639 Einwohnern (Ende 2010), größtenteils ultraorthodoxe Juden, die größte israelische Siedlung im Westjordanland.[2] Sie liegt östlich der Grünen Linie und befindet sich westlich des Sperrzauns.
Name
Modiʿin Illit, deutsch Ober-Modiʿin wurde nach der gut 6 Kilometer entfernten Stadt Modiʿin in Israel benannt. Von den meisten Haredim wird sie Kirjat Sefer genannt, wenngleich die Regierungskommission für die Vergabe von Namen diese Bezeichnung aus zweierlei Gründen für ungültig erklärt hat: Zum einen war Kirjat Sefer der Name der Baugesellschaft, welche die Siedlung errichtete, zum anderen liegt das biblische Kirjat Sefer weit entfernt von der heutigen gleichnamigen Siedlung. Daher wurde der Name offiziell geändert, und Kirjat Sefer wird zusammen mit den nahe gelegenen Achusat Brachfeld und Gane Modiʿin als Modiʿin Illit bezeichnet, analog zum Namen des Lokalverbandes.
Rechtlicher Status
Nach israelischer Auffassung gehört Modi'in Illit zu den Siedlungen, die innerhalb Israels verbleiben müssen, sollte es zu einer Friedenslösung mit den Palästinensern kommen. Die entsprechende Forderung der israelischen Regierungen in den Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung wurde von mehreren amerikanischen Präsidenten unterstützt, so auch von Bill Clinton im Jahr 2000.[3]
Geschichte
Die Siedlung wurde als eigenständige Ansiedlung von vier ultraorthodoxen Kommunalpolitikern gegründet. Ziel war eine Erleichterung der beengten Wohnsituation in den ultraorthodoxen Ballungsgebieten Bnei Berak und Jerusalem.
Geographie
Modiʿin Illit liegt etwa auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Jerusalem in der nähe der Stadt Modiʿin auf der Israel zugewandten westlichen Seite der Israelischen Sperranlagen, die den Ort so weiträumig umgeben bzw. nach Fertigstellung umgeben werden, dass er sich noch beträchtlich ausdehnen kann. Der Flächennutzungsplan des Bauministeriums von 1998 sieht den Bau von weiteren 1200 Häusern für die Region von Modiʿin Illit bis zum Jahr 2020 vor.
Bevölkerung
2006 erreichte die Stadt eine Geburtenziffer von acht Kindern je Frau, dem höchsten Wert in ganz Israel. Er liegt weit über dem Schnitt Deutschlands (1,37), Israels (2,9), überschreitet sogar übliche Werte in Afrika und stellt einen der höchsten Werte der Industriestaaten dar.
Jahr | Einwohner | Steigerung |
---|---|---|
1994 | 2.400 | – |
1995 | 5.500 | 129 % |
1996 | 6.150 | 11,8 % |
1997 | 8.090 | 31,5 % |
1998 | 10.500 | 29,7 % |
1999 | 13.000 | 23,8 % |
2000 | 16.400 | 26,1 % |
2001 | 19.200 | 17,0 % |
2002 | 22.000 | 14,5 % |
2003 | 24.290 | 10,4 % |
2004 | 27.386 | 12,7 % |
2005 | 28.500 | 4,0 % |
2006 | 34.500 | 13,1 % |
2007 | 38.100 | 10,4 % |
2008 | 41.900 | 10,0 % |
2009 | 46.200 | 13,2 % |
Landfrage
Nach einem Bericht der israelischen Organisation Schalom Achschaw befinden sich 44.57 Prozent des Landes, auf dem die Stadt errichtet wurde, in palästinensischem Privatbesitz,[4] was gegen israelisches Recht verstösst.[5] Seit einem Urteil des Obersten Israelischen Gerichts aus dem Jahr 1979 dürfen keine israelischen Siedlungen auf Land gebaut werden, das sich in palästinensischem Privatbesitz befindet.[6] Die israelische Militärverwaltung in den besetzten Gebieten, auf deren Statistiken sich der Bericht stützt, bestreitet jedoch, dass der Bericht die Realität korrekt wiedergibt.[7]
Verweise
Siehe auch
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Table 3 - Population and Density per Km2 in Localities Numbering 5,000 Residents and More on 31 XII 2010 (PDF) Israel Central Bureau of Statistics. 2011. Abgerufen am 8. Mai 2012.
- ↑ Settlements in the West Bank. Foundation for Middle East Peace, abgerufen am 25. Juni 2012 (englisch).
- ↑ Martin Klingst: Der Kampf um Palästina. 2000 - Clinton. In: Die Zeit. 22. April 2004, abgerufen am 28. Juni 2012.
- ↑ Peace Now’s Settlement Watch Team: Breaking the Law in the West Bank. One Violation Leads to Another: Israeli Settlement Building on Private Palestinian Property. (PDF; 388 kB) Peace Now, Oktober 2006, abgerufen am 25. Juni 2012 (english).
- ↑ Rory McCarthy: 39% of Israeli settlements 'on private land'. In: The Guardian. 22. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (english).
- ↑ Nadav Shragai: Blow to settlement movement. In: Haaretz. 21. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (english).
- ↑ Nadav Shragai: Peace Now: 40 percent of settlements' land is owned by private Palestinians. In: Haaretz. 22. November 2006, abgerufen am 9. Mai 2012 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Modi’in Illit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |