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Morgenblatt für gebildete Stände
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Das Morgenblatt für gebildete Stände (Titel ab 1837: Morgenblatt für gebildete Leser) ist der bedeutendste Vertreter eines neuen Zeitschriftentypus, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand.
Allgemeines
Das Morgenblatt war mit einer Auflage von 2.500 Exemplaren, davon etwa 1.400 Abonnements, das führende literarische Unterhaltungsorgan in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es erschien von 1807 bis 1865 in Stuttgart und Tübingen im Verlag der Cotta'schen Verlagsbuchhandlung, einem der einflussreichsten deutschen Verlage dieser Zeit.
Idee und Konzept zu der vier- bis sechsseitigen und bis zu sechsmal wöchentlich erscheinenden, im Zeitungsstil aufgemachten Zeitschrift stammten von dem Verleger Johann Friedrich Cotta. Der Inhalt war eine vielfältige Mischung aus Reiseberichten, Gedichten, Lebenserinnerungen, Aufsätzen zu Literatur, Geschichte, Kunst und Naturkunde, sowie Rezensionen. Die Zeitschrift hatte aufgrund der Vielzahl bedeutender Mitarbeiter schnell großen Erfolg; kaum ein wichtiger Autor der Zeit fehlte auf der Mitarbeiterliste. Die Prominenz der Mitarbeiter führte dazu, dass von dem ursprünglichen Prinzip, die Beiträge der Zeitschrift anonym erscheinen zu lassen, zusehends abgewichen wurde.
Im Laufe des Erscheinens gab es mehrere getrennt geführte Beilagen:
- Extra-Beylage (1809–1823)
- Intelligenz-Blatt (1807–1851)
- Kunst-Blatt (1816–1849)
- Literatur-Blatt (1817–1849)
- Übersicht der neuesten Literatur (1809–1816).
Chefredakteure
- Karl Christian Heinrich Grüneisen (1807–1808)
- Georg Reinbeck (1808–1811)
- Friedrich Haug (1811–1817, später zusammen mit Friedrich Rückert, dann zusammen mit Therese Huber)
- Friedrich Rückert (ab 1815)
- Therese Huber (1817–1823)
- Georg von Cotta (ab 1823) und Johann Friedrich von Cotta (1824–1826)
- Wilhelm Hauff (Chefredakteur von Januar 1827 bis 18. November 1827)
- Gustav Schwab (1827, auch Redakteur des literarischen Teils von 1827–1837)
- Hermann Hauff (1828–1865, Bruder des bekannteren Wilhelm Hauff)
Weitere Mitarbeiter
- Saul Ascher
- Adolf Müllner (Schriftleiter des Literatur-Blattes von 1820–1825)
- Wolfgang Menzel (Redakteur des Literatur-Blattes ab 1825)
Autoren
- Annette von Droste-Hülshoff, veröffentlichte im Morgenblatt 1842 erstmals ihre Novelle Die Judenbuche
- Theodor Fontane
- Johann Wolfgang von Goethe
- Karl Gutzkow
- Heinrich Heine
- Alexander von Humboldt
- Gottfried Keller, veröffentlichte 1861 den Aufsatz „Am Mythenstein“
- Justinus Kerner
- Heinrich von Kleist
- Nikolaus Lenau
- Conrad Ferdinand Meyer
- Eduard Mörike
- Jean Paul
- Basilius von Ramdohr
- Christian Schreiber
- August Thieme
Literatur
- Alfred Estermann: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1815–1850. Bibliographien, Programme, Autoren. Band 1: 1645 – 1814. 2. verbesserte und erweiterte Auflage. München u. a., Saur 1991, ISBN 3-598-10724-2, S. 358–408.
- Sabine Peek: Cottas Morgenblatt für gebildete Stände. Seine Entwicklung und Bedeutung unter der Redaktion der Brüder Hauff (1827–1865). In: Börsenblatt für den Deutschen. Buchhandel. Frankfurt am Main. 42, 1965, ISSN 0940-0044, S. 947–1064.
Weblinks
- Ausführlicher Artikel über das Morgenblatt mit Bibliographie
- Morgenblatt für gebildete Leser / Kunstblatt - digital der Universitätsbibliothek Heidelberg
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Morgenblatt für gebildete Stände aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |