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Moses Benjamin Wulff

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Moses Benjamin Wulff (geb. 1661 in Halberstadt; gest. 29. August 1729 in Dessau) war ein deutsch-jüdischer Hoffaktor in Berlin und Dessau.

Herkunft und Leben

Die Familie, die sich von Moses Isserles aus Krakau ableitete, war aufgrund einer Verfolgung aus Litauen nach Deutschland geflohen. Der Großvater Simon Wolf von Wilna war in den 1650er Jahren nach Hamburg gekommen. Ein Sohn Bernd (Baruch) ging nach Berlin, wo er 1672 Hoffaktor des brandenburgischen Kurfürsten wurde, später nach Halberstadt und Minden. Dessen Bruder war Benjamins Vater, der wirtschaftlich erfolglosere Simha Bonem Benjamin Wulff, der der jungen Berliner Gemeinde vorstand, und seine Mutter war Deborah Wulff. Benjamins Ehefrau war Zipora Wulff (1661–1714).

In Berlin konkurrierte Wulff eine Zeitlang mit Jost Liebmann, dem Hoffaktor und Juwelier des Großen Kurfürsten. Dieser verstand es, ihn nach Dessau unter Zurücklassung seines Vermögens abschieben zu lassen. In dieser Residenzstadt wurde er Hoffaktor erst des Fürsten Johann Georg II., in besonderem aber bei Leopold I., der später der alte Dessauer genannt wurde und zu dem er ein enges Verhältnis fand. Dort übernahm er Aufgaben in der Steuerverwaltung, baute die Post und eine große Tuchmanufaktur auf, wurde von Leopold mit diplomatischen Missionen beauftragt. So erreichte er am Wiener Kaiserhof die Erhebung der Ehefrau Anna Luise Föhse in den Fürstenstand. Er gründete 1696 eine hebräische Druckerei und betrieb zu Hause eine Talmud-Lehranstalt. Von Dessau förderte er die jüdische Gemeinde in Halle.[1] Ein bekannter Sohn war der spätere anhaltinische Hoffaktor Elias Wulff.

Literatur

  • Max Freudenthal: Aus Der Heimat Mendelssohns: Moses Benjamin Wulff und seine Familie. Die Nachkommen des Moses Isserles, Berlin 1900 ND 2006, ISBN 978-3-00-019835-9.
  • Selma Stern/ Marina Sassenberg: Der Hofjude im Zeitalter des Absolutismus: ein Beitrag zur europäischen Geschichte im 17. und 18. Jahrhundert, Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 64, Mohr Siebeck, Tübingen 2001 ISBN 978-3-16-147662-4[2]
  • Marvin J. Heller: Moses Benjamin Wulff, Bd. 33, No. 2, NEW JEWS IN A NEW GERMANY (Autumn 2000), S. 61–71.

Weblinks

Einzelbelege

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Moses Benjamin Wulff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.