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Moshe Krausz
Moshe (Miklós) Krausz (1908-1986) war ein israelischer Jude, der während des Holocaust ungefähr 40.000 (und damit mehr als Schindler und Kasztner zusammen) Juden gerettet hat. Am 24. August 2015 wurde nach ihm in Jerusalem eine Strasse benannt. Krausz war ein Mann der zionistischen Weltbewegung und der Mizrachi-Bewegung, er hat Zehntausende von Juden gerettet, und trotzdem ist sein Name in der Öffentlichkeit unbekannt geblieben. Krausz starb allein und fast vergessen in Jerusalem, nachdem er am Ende des Zweiten Weltkrieges dorthin eingewandert war.
Leben
Krausz, der als Leiter des Palästina-Büros der zionistischen Weltbewegung in Budapest tätig war, war für die Beschaffung von Genehmigungen für die Auswanderung von Juden in das britische Mandatsgebiet Palästina verantwortlich. Nach dem Einmarsch der Nazis in Ungarn 1944 begann Krausz mit Hilfe seiner Beziehungen zum Schweizer Vizekonsul Carl Lutz mit der Herstellung diplomatischer Schutzbriefe für Tausende ungarischer Juden und ihre ganzen Familien, was ihnen wirksame diplomatische Immunität vor den Nazis gewährte. Darüber hinaus erhielt Krausz durch seine Schweizer Verbindung für viele private Gebäude, in denen sich Juden vor der Vernichtung durch die Nazis versteckt hielten, extraterritorialen Status unter der Schirmherrschaft der Schweizer Regierung.
Das bedeutendste unter diesen „sicheren Häusern“ war eine stillgelegte Glasfabrik in Budapest. Über 3.000 Juden benutzten das von ihnen „Glashaus“ genannte Gebäude als Versteck und überlebten dadurch den Holocaust. Juden aus allen Gesellschaftsschichten und mit unterschiedlichen Biografien drängten sich in den überfüllten Kellern zusammen: orthodoxe Rabbiner, Aktivisten der sozialistischen Jugend, Arbeiter der Zionistischen Organisation und ihre Familien fanden alle ihren Platz im Glashaus. In der Nacht zogen Mitglieder der zionistischen Jugendorganisationen Nazi-Uniformen an und schlichen sich aus den Kellern, um mehr Juden zu finden und sie in das Glashaus zu schmuggeln. Trotzdem war dieser ausgeklügelte Plan, der eine so erstaunliche Zahl von Menschenleben vor der Vernichtungsmaschine der Nazis rettete, unbemerkt geblieben und hatte in Israel kaum öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Ursache dafür könnte Folgendes gewesen sein: Es gab zwischen den damaligen jüdischen und zionistischen Organisationen eine Menge interner Machtkämpfe und politische Eifersüchteleien. Krausz war Mitglied der Mizrachi-Bewegung, während die jüdische Führung im britischen Mandatsgebiet Palästina überwiegend aus der Mapai-Bewegung (Arbeiterpartei des Landes Israel) bestand. Unabhängig von den Rettungsbemühungen von Krausz und Lutz gründete Mapai das Budapester Rettungskomitee und ernannte Israel Kastner zu dessen Leiter. Später wurde mit dem Ende des britischen Mandats und der Gründung des Staates Israel eben diese Mapai zur regierenden Partei in Israel. Als Kasztner der Kollaboration mit den Nazis bei seinen Rettungsaktionen beschuldigt wurde, gab Krausz vor Gericht eine nachteilige Aussage gegen ihn ab. Ab diesem Zeitpunkt und obwohl es offensichtlich Aufzeichnungen zu den Rettungsbemühungen von Krausz gibt, wurde er von keiner einzigen nationalen Organisation oder Zeitung anerkannt. Ein Wandel wurde eingeleitet durch das 2014 erschienene Buch von Dr. Nadivi „Zwischen Krausz und Kasztner: Die Schlacht zur Rettung der ungarischen Juden“, das der Katalysator für das Wiedererscheinen des Namens von Krausz in öffentlichen Dokumenten war.
Andere Wikis
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