Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Musische Studentenverbindung
Musische Studentenverbindungen sind farbentragende wie nichtfarbentragende Studentenverbindungen, die das musische Prinzip als Grundlage des Verbindungslebens pflegen. Hierzu gehören insbesondere klassische und moderne Instrumentalmusik, Chorgesang und Theater.
Namensgebung und Verbandszugehörigkeit
Etwa die Hälfte der musischen Verbindungen trägt die Bezeichnung Sängerschaft (abgekürzt S!). Dabei handelt es sich stets um farbentragende und meistens zumindest fakultativ schlagende musische Studentenverbindungen. Allen Sängerschaften ist darüber hinaus gemein, dass es sich um reine Männerbünde handelt. Die Mehrzahl der Sängerschaften in Deutschland ist in der Deutschen Sängerschaft (DS) organisiert. Die Mehrheit der Österreichischen Sängerschaften gehört der Weimarer Interessengemeinschaft (WIG)[1] an. Sie entstand im Jahre 1992, als sich aufgrund grundlegender Meinungsverschiedenheiten in Fragen der Mitgliedschaftsvoraussetzungen, des Pauk- und Chorbetriebes, sowie der Weltanschauung, fast alle Sängerschaften Österreichs für einen Austritt aus der Deutschen Sängerschaft entschieden, und zusammen mit einigen bundesdeutschen Sängerschaften die WIG gründeten.
Die Namensgebung der nichtfarbentragenden Musikverbindungen ist im Gegensatz zu den Sängerschaften uneinheitlich. Weit verbreitet ist der Name Akademisch-Musikalische Verbindung. Weitere Namen sind Studentische Musikvereinigung, Musische Gruppe oder Akademischer Gesangverein. Die nichtfarbentragenden Verbindungen sind im Sondershäuser Verband Akademisch-Musikalischer Verbindungen zusammengeschlossen. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen nimmt Frauen als gleichberechtigte Mitglieder auf.
Stellung zu Couleur und Mensur
Üblicherweise gehen bei den musischen Studentenverbindungen das Tragen von Farben und die Stellung zur Mensur einher. Nur wenige der farbentragenden Verbindungen lehnen das Schlagen von Mensuren gänzlich ab, die meisten stellen es ihren Mitgliedern frei, ob sie Mensuren schlagen wollen. Von den nichtfarbentragenden Verbindungen bekennt sich keine zur Mensur. Das war früher anders.[2]
Frauen in Musikverbindungen
Die musischen Gruppen und Ensembles der Musikverbindungen, egal ob farbentragend oder nicht, stehen Frauen in der Regel uneingeschränkt offen, sofern es sich nicht um einen Männerchor handelt. Die Mitgliedschaft in der Verbindung selbst ist jedoch nur in 17 der 24 Verbindungen des Sondershäuser Verbandes möglich. Die Akademisch-Musikalische Damenverbindung Caecilia Hamburg (2006 gegründet, seit Pfingsten 2007 vorläufig Mitglied des Sondershäuser Verbandes) ist die einzige musische Verbindung, die ausschließlich Frauen aufnimmt. Sie arbeitet allerdings eng mit der AMV Nordmark Hamburg zusammen (ebenfalls SV), die wiederum ausschließlich Männern offensteht. Bei den Sängerschaften (zum Beispiel in der DS) besteht für Frauen nur die Möglichkeit zur Teilnahme an den musischen Ensembles. Eine Mitgliedschaft in der Verbindung ist nicht möglich.
Geschichtliche Entwicklung
Ideengeschichtlich gehen die musischen Studentenverbindungen letztendlich auf die Akademischen Gesangvereine des 19. Jahrhunderts zurück.
Beispiele
- AMV Berlin (SV)
- AMV Fridericiana zu Erlangen (SV)
- AMV Fridericiana zu Marburg (SV)
- AMV Stochdorphia zu Tübingen (SV)
- Akademischer Gesangverein Arion zu Leipzig (1849–1936; heute Sängerschaft Arion-Altpreussen zu Göttingen)
- Akademischer Gesangverein München (SV)
- Akademisch-Musikalische Verbindung zu Würzburg (SV)
- K.Ö.H.V. Sängerschaft Waltharia im österreichischen Cartellverband (ÖCV)
- Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli in Mainz (DS)
- Sängerschaft Fridericiana in Halle (Saale)
- Universitätssängerschaft Skalden zu Innsbruck (WIG)
- Akademische Sängerschaft "Hohensalzburg" zu Salzburg (WIG)
- Universitätssängerschaft Barden zu Wien (WIG)
- Prager Universitätssängerschaft Barden zu München (DS, WIG)
- S! zu St. Pauli Jena et Burgundia Breslau in Münster (DS, WIG)
- S! Markomannen zu Brünn in Karlsruhe (DS, WIG)
- S! Erato Darmstadt (DS)
- S! Franco-Palatia von 1895 zu Bayreuth (DS)
- S! Frankonia Brunonia zu Braunschweig (DS)
- S! Gotia et Baltia Kiel zu Göttingen (DS)
- S! Arion-Altpreußen zu Göttingen (DS)
- S! zu St. Pauli in Jena (DS)
- S! Bardia Bonn (DS)
- S! Leopoldina Breslau zu Köln (DS)
- S! Guilelmia-Niedersachsen zu Freiburg (DS)
- Studentische Musikvereinigung Blaue Sänger Göttingen (SV)
- Akademisch-Musischer Bund Ingvaeonia zu Münster (SV)
- Universitätssängerschaft Barden zu Würzburg (dachverbandsfrei)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 198–199, ISBN 978-3-925171-92-5.
- ↑ Harald Lönnecker: „... bis an die Grenze der Selbstzerstörung“ – Die Mensur bei den akademischen Sängerschaften zwischen kulturellem Markenzeichen, sozialem Kriterium und nationalem Symbol (1918–1926). Einst und Jetzt 50 (2005), S. 281–340
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Musische Studentenverbindung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |