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Nacht der langen Messer

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Nacht der langen Messer ist die Bezeichnung für unterschiedliche Ereignisse. Sie wird besonders im englischen Sprachraum als Night of the Long Knives häufig zur Beschreibung politischer Begebenheiten genutzt.

Historische Ereignisse

  • Das Massaker an den britischen (keltischen) Adeligen durch die angelsächsischen Einwanderer im Jahre 450 in Salisbury, das unter anderem von dem mittelalterlichen britischen Historiker Geoffrey of Monmouth geschildert wurde. Die Aufforderung zum Mord erfolgte demnach durch den Ruf: „Nemet oure Saxas“. Auf Walisisch wurde dieses Ereignis als Brad y Cyllyll Hirion („Der Verrat der langen Messer“) bezeichnet.
  • Der sogenannte Röhm-Putsch 1934, bei dem auf Befehl Adolf Hitlers die Führung der SA ausgeschaltet wurde.[1] In Deutschland ist mit „Nacht der langen Messer“ meist dieses Ereignis gemeint. Die Entsprechung Night of the Long Knives ist die im Englischen am meisten verbreitete Bezeichnung für den Röhm-Putsch.
  • Innerhalb der SA und SS und gegenüber Juden wurden die Novemberpogrome 1938 gelegentlich mit dem Ausdruck angekündigt.
  • Der Angriff deutscher U-Boote auf Konvoi SC-7 im Oktober 1940 wurde unter diesem Begriff bekannt.
  • Die Kabinettsumformungen des britischen Premierministers Harold Macmillan im Jahre 1962, bei der er sieben Kabinettsmitglieder entließ.[2]
  • In Nordirland die Ausschaltung der irisch-republikanischen Splittergruppe IPLO (einer Abspaltung der INLA) durch die IRA im Herbst 1992. Der IPLO wurde eine Verwicklung in den Drogenhandel vorgeworfen.
  • In der Slowakei (slowakisch: Noc dlhých nožov) die am 3. und 4. November 1994 erfolgte erste Sitzung des Parlaments nach den Parlamentswahlen 1994, bei der eine Parteienkoalition unter Führung des neuen Ministerpräsidenten Vladimír Mečiar alle staatlichen Spitzenpositionen im parlamentarischen, öffentlich-rechtlichen und wirtschaftspolitischen Bereich mit eigenen Kandidaten besetzte und die Opposition sämtliche Kontrollfunktionen verlor.

Wiederkehrende Ereignisse

  • In der Schweiz wird der Ausdruck seit der in letzter Minute durch Felix Auer „orchestrierten“ Wahl Otto Stichs 1983 auch für die Nacht vor einer Bundesratswahl verwendet[3], weil bei umstrittenen Fällen oft bis kurz vor der Wahl Absprachen zwischen verschiedenen Parteien stattfinden und um einzelne Parlamentarierstimmen geworben wird. Vor allem in der Zeit vor der Mobiltelefonie sollen diese Aktivitäten teilweise bis spät in die Nacht in den Stammlokalen der verschiedenen Parlamentariergruppen über die Bühne gegangen sein. Diese Verwendung des Begriffs ist in der Schweiz am häufigsten.

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nacht der langen Messer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.