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Neturei Karta

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Anhänger der Neturei Karta protestieren gegen Zionismus.

Neturei Karta (aramäisch נטורי קרתא, dt. „Wächter der Stadt“ [sc. Jerusalem]) ist eine 1935 entstandene ultraorthodoxe jüdische Gruppierung, die aus religiösen Gründen den Zionismus und den Staat Israel vehement ablehnt.

Geschichte

Die Organisation entstand 1935 als Abspaltung der Organisation Agudat Jisra’el, als diese immer weniger antizionistisch wurde. Nach Ansicht der Gruppe wird nach der Wiederkunft des jüdischen Messias ein neues Israel als „ein Königreich“ ohne menschliches Zutun und ohne Waffengewalt entstehen, „dessen Grundlage der göttliche Dienst sein wird“. Da es die Tora verbiete, das Exil zu beenden und einen Staat zu gründen, lehnte Neturei Karta 1948 auch die Gründung Israels ab.

Weltweit hat die Gruppe mehrere Synagogen (u. a. Tora Ve'Yira – Jerusalem, Tora U'Tefila – London, Tora U'Tefila – New York, Beis Yehudi – Monsey, NY). Die Gemeinden der Neturei Karta folgen den Bräuchen (hebr. Minhagim) des Gaon von Wilna, weil die Ursprünge dieser Gemeinden im litauischen und nicht im chassidischen Teil des ultraorthodoxen Judentums liegen.

Seit 2006 als Moishe Aryeh Friedman Redner auf der Al-Quds-Tags Demonstration in Berlin war, treten jedes Jahr mehrere Neturei Karta Rabbis auf der Al-Quds-Tags Demonstration auf und laufen in der ersten Reihe der Demonstration.[1][2][3]

Vertreter der Neturei Karta bei einer Al-Quds-Tag-Demonstration in Berlin 2014

Im Jahr 2007 brannte die Neturei-Karta-Synagoge in Monsey, New York, nieder und wurde völlig zerstört.[4]

Im neonazistischen Monatsmagazin Zuerst! August/September 2012 wurde Neturei-Karta-Mitglied Reuven Jisroel Cabelman, mehrfacher Al-Quds-Tags-Teilnehmer, auf den Seiten 88–93 von Manuel Ochsenreiter porträtiert.[5]

Kritik

Die betont antizionistische Position von Neturei Karta führt innerhalb der jüdischen Gemeinde zu starker Polarisierung: sie wird von vielen anderen orthodoxen wie auch nicht-orthodoxen Juden abgelehnt.

In der arabischen und islamischen Welt hingegen findet Neturei Karta viele Fürsprecher. Durch die gemeinsame antizionistische Position ergab sich eine Zusammenarbeit zwischen Neturei Karta und der PLO. Nach Angaben israelischer Geheimdienste solle die Auswertung palästinensischer Unterlagen ergeben haben, dass Neturei Karta regelmäßig finanzielle Unterstützung aus den Kassen der von Jassir Arafat kontrollierten PLO bezogen haben, sowie, dass Rabbiner Moshe Hirsch, führender Aktivist der Neturei Karta, selbst Mitglied der PLO gewesen sein soll.[6]

Im Dezember 2006 nahmen Moishe Aryeh Friedman sowie weitere führende Mitglieder der Neturei Karta an einer von der iranischen Regierung organisierten, weltweit umstrittenen Holocaustleugnungskonferenz im Iran 2006 in Teheran teil.[7]

Infolge der Kritik an ihrer Teilnahme erklärte die Organisation:

“We affirmed the reality of the mass murder of Jews during the Second World War.”

„Wir bekräftigten die Realität des Massenmordes an Juden während des Zweiten Weltkrieges.“

– Neturei Karta: Why We Went to Iran[8]

Weblinks

 Commons: Neturei Karta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Neturei Karta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.