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Neutestamentliches Griechisch

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Neutestamentliches Griechisch nennt man die auf der Koine basierende Variante der griechischen Sprache der verschiedenen Schriften des Neuen Testaments (entstanden 1. bis 2. Jh. n. Chr.).

Bei der Koine handelt es sich um die Entwicklungsstufe des Griechischen, die in hellenistischer Zeit zur Gemeinsprache geworden war und als lingua franca im östlichen Teil des Römischen Reiches fungierte. Das neutestamentliche Griechisch ist eine besondere Form der Koine. Die griechische Sprachstruktur und Begrifflichkeit (Semantik) erfuhr eine Prägung durch die Übernahme semitischer Erzählweisen und Assoziationskomplexe aus dem Judentum. Prägend war auch die Sprache der Septuaginta, die im Neuen Testament häufig zitiert wird. Vorhandene Wörter bekamen als Wiedergaben hebräischer Ausdrücke einen veränderten Gehalt. Bedeutsame Beispiele sind:

  • כבוד, kabod – δόξα, dóxa: „Herrlichkeit“
  • ברית, berit – διαθήκη, diathéke: „Bund“
  • צדקה, zedaqah – δικαιοσύνη, dikaiosýne: „Gerechtigkeit“

Auch die Grammatik wurde durch diesen Übersetzungsvorgang beeinflusst. Nebensatzkonstruktionen treten zugunsten von Hauptsatzreihungen zurück. Doppelungen wie „Er antwortete und sprach“ ἀποκριθεὶς εἶπεν (apokritheis eipen) geben typische hebräische oder semitische Erzählwendungen wieder.

Auch grammatische Ungenauigkeiten, unabhängig vom Hebräischen, kommen vor. So findet sich statt des Reflexivpronomens das nichtreflexive Pronomen: So schreibt Paulus Hebräer 11.35: „ἔλαβον γυναῖκες ἐξ ἀναστάσεως τοὺς νεκροὺς αὐτῶν.“ statt „ἑαυτῶν.“

Literatur

Abhandlungen

  • Stanley E. Porter, Andrew W. Pitts (Hrsg.): The Language of the New Testament. Context, History, and Development. Brill, Leiden 2013 (Linguistic Biblical Studies, 6)

Sprachkurse

  • Hellēnisti. Grundkurs der hellenistisch-griechischen Bibelsprache. Zusammengestellt von Josef Lindauer und weitergeführt von Rudolf und Michael Hotz. St. Ottilien, 2005.
  • Klaus Haag, Werner Stoy: Bibelgriechisch leichtgemacht. Lehrbuch des neutestamentlichen Griechisch. Brunnenverlag, Gießen, Basel 2012, ISBN 3-7655-9312-5.

Hilfsmittel

Weblinks

Siehe auch

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