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Noumenon

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Das Noumenon (Plural: Noumena) ist ein Begriff der Philosophie, der zuletzt insbesondere mit der Philosophie Immanuel Kants einige Verbreitung fand.

Etymologisch stammt der Ausdruck aus dem griechischen νοούμενον noúmenon „das Gedachte“. Die Etymologie des Wortes reflektiert letztlich den Nous (griech. für Geist). Zu Grunde liegt auch das griechische Wort noein (denken, erkennen). Der Ausdruck Noumenon wird in der Regel als Gegensatz zum Begriff Phänomen (bzw. Phainomenon) verwendet.

Philosophiehistorisch betrachtet hat er unterschiedliche Bedeutungen. In der Neuzeit wird er regelmäßig mit Kant verbunden.

Sichtweisen

Das Noumenon wurde von Philosophen auf verschiedene Arten beschrieben:

Platon

Platon sagte: Das Noumenon ist das mit dem Geist zu Erkennende, im Gegensatz zu dem mit den Augen zu Sehenden.

Platon unterschied die Noumena und die Phainomena. Das phainomenon (Phänomen, Erscheinung) ist das mit den Sinnen Erfahrbare. Es ist bloßer Abglanz des Noumenon - der Idee, der rein geistigen Wesenheit. Die Noumena machen die eigentliche Wirklichkeit aus und sind mit der Vernunft zu erkennen.

Gnostiker

Die Sichtweise der Gnostiker: Noumenon als pure Subjektivität ist sich dessen Existenz nicht bewusst; ein derartiges Gewahrsein von Existenz geschieht erst mit dem Entstehen von Bewusstsein, einem Gefühl der Präsenz, das zugleich einen Zustand der Dualität verursacht: Die Ganzheitlichkeit und der Gleichmut reiner Subjektivität wird aufgespalten (Subjekt-Objekt-Spaltung) zu entgegengesetzten Grundeinheiten wie positiv und negativ, Liebe und Angst, Vergnügen und Leid.

Die vielen konzeptionellen und gegensätzlichen Polpaare ergeben sich als Folge der Dualität von Subjekt und Objekt. Die Objektivierung jener Dualität erfordert die Freiheitsgrade eines Raums, in den sich das Volumen von Objekten ausdehnen kann, und den einer Zeit, in der sich diese Bilderwelten verformen können im Sinne einer sich bewegenden Veränderung, das heißt die Dauer von der Entstehung (Geburt) bis zur Auflösung (Tod) einer jeden Form.

Kant

In der Philosophie von Immanuel Kant ist ein Noumenon oder Ding an sich eine unkenntliche, unbeschreibbare Realität, die auf irgendeine Weise den beobachteten Phänomenen zugrunde liegt. Kant hat den Begriff „Ding an sich“ eingeführt, um zwischen dem „Gedachten“ und dem „Denkinhalt“, dem „Ding selbst“ und der „Sinnes-Wahrnehmung“ davon zu unterscheiden. „Das Gedachte“ ist dasjenige, was ein Ding von der Sinnes-Wahrnehmung unterscheidet.

Immanuel Kant erklärte: Es ist das dem Denken vorausgehende, das dem Denken und der Anschauung Verschlossene, das, woraus die Wahrnehmung ihren Inhalt nimmt, ohne es zu erkennen. Das Ding an sich ist dem Erkennen und der Erkenntnis verschlossen.

Das Noumenon ist bei Kant ein Grenzbegriff, durch den die menschliche Erkenntnis als lediglich phänomenal gekennzeichnet wird und der nur negativ etwas bezeichnet, was nicht Objekt unserer sinnlichen Anschauung ist.

Schopenhauer

Arthur Schopenhauer machte geltend, Kant würde den Begriff unzutreffend verwenden. In der Kritik der Kantschen Philosophie, die zuerst als Anhang in Die Welt als Wille und Vorstellung erschien, erläutert er dies:

Aber es war gerade dieser Unterschied zwischen abstraktem Wissen und Wissen durch Wahrnehmung, der von Kant vollständig übersehen wurde, den die Philosophen der Antike als Noumena und Phaenomena bezeichneten. [...] Aber Kant, der auf eine unverantwortliche Weise die Sache völlig missachtete, für die die Begriffe Noumena und Phaenomena bereits in Anspruch genommen worden waren, ergreift nun Besitz von jenen Begriffen, wie wenn diese noch nicht belegt gewesen wären, um mit ihnen sein 'Ding an sich' und seine 'Phaenomena' zu kennzeichnen.

Siehe auch

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Noumenon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.