Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Novara
Novara | ||
---|---|---|
Staat: | Italien | |
Region: | Piemont | |
Provinz: | Novara (NO) | |
Koordinaten: | 45° 27′ N, 8° 37′ O45.458.6166666666667162Koordinaten: 45° 27′ 0″ N, 8° 37′ 0″ O | |
Höhe: | 162 m s.l.m. | |
Fläche: | 103 km² | |
Einwohner: | 104.284 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1012 Einw./km² | |
Postleitzahl: | 28100 | |
Vorwahl: | 0321 | |
ISTAT-Nummer: | 003106 | |
Demonym: | Novaresi | |
Schutzpatron: | Gaudenzio di Novara (22. Januar) | |
Website: | Novara |
Novara (piemontesisch Noara, lombardisch Nuara) ist eine Stadt in Italien, Hauptstadt der Provinz Novara, in der Region Piemont mit 104.284 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016). Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Novara.
Geografie
Novara liegt etwa 100 km nordöstlich von Turin und etwa 50 km nordwestlich von Mailand. Die Stadt hat eine Ausdehnung von 130 km².
Geschichte
Das antike Novaria, das auf eine Gründung der Ligurer zurückgeht, wurde unter Caesar ein römisches Municipium und lag an der Straße zwischen Vercellae (Vercelli) und Mediolanum (Mailand). Seine rechtwinklige Anlage könnte auf die römische Zeit zurückgehen. Im 4. Jahrhundert wurde die Stadt Sitz eines Bischofs. Nachdem sie 386 von Magnus Maximus wegen ihrer Parteinahme für seinen Rivalen Valentinian II. zerstört worden war, wurde sie von Theodosius wieder aufgebaut. Danach wurde sie von Radagaisus (405) und Attila (452) geplündert.
Von den Langobarden wurde ein Herzogtum Novara errichtet, von Karl dem Dicken eine Grafschaft. Die Stadt selbst machte die Entwicklung zu einer freien Kommune mit. 1110 wurde sie von Heinrich V. eingenommen und niedergebrannt, Seit 1167 war sie Mitglied des Lombardenbundes. Vor Ende des 12. Jahrhunderts akzeptierte sie die Protektion durch Mailand und kam so erst in die Hände der Visconti und dann der Sforza.
Im Jahr 1500 fand im Zuge der Auseinandersetzungen um die Herrschaft in Italien ein Ereignis statt, das als Verrat von Novara bezeichnet wird. Während der Auseinandersetzungen zwischen Frankreichs König Ludwig XII. und Ludovico Sforza wurde dieser verraten, als er verkleidet unter den abziehenden Schweizergardisten entdeckt wurde. Er hatte sich einer vereinbarten Auslieferung an die Franzosen entziehen wollen; diese war eine der Bedingungen, dass keine Schlacht zwischen den jeweiligen Heeren stattfand, die beide aus Schweizer Söldnern bestanden.
Am 6. Juni 1513 war die Umgebung der Stadt dann aber Schauplatz einer Schlacht, die während der Italienischen Kriege zwischen Franzosen unter König Ludwig XII. und den Novara für die Sforzas verteidigenden eidgenössischen Söldnern der Heiligen Liga ausgetragen wurde und mit einer Niederlage der Franzosen endete. 1515 und 1522 fiel Novara jedoch in die Hände der Franzosen. 1535 kam es mit Mailand in den Besitz der spanischen Linie der Habsburger.
1706 wurde Novara, das lange vorher von Filippo Maria Visconti dem savoyischen Herzog Amadeus VIII. versprochen worden war, von savoyischen Truppen besetzt. Durch den Frieden von Utrecht (1713) fiel die Stadt zusammen mit dem Herzogtum Mailand an Österreich. Aber nachdem sie 1734 von Karl Emanuel III. besetzt worden war, wurde sie ihm im nächsten Jahr zugesprochen.
Nach Napoleons Italienfeldzug wurde Novara Hauptstadt des Dipartimento dell’Agogna, um 1814 aber wieder an das Haus Savoyen zurückgegeben zu werden. Am 9. April 1821 trieb der österreichische Feldmarschall Graf Bubna bei Novara die piemontesischen Insurgenten auseinander. Am 23. März 1849 erfochten die Österreicher unter Feldmarschall Radetzky in der Schlacht bei Novara einen entscheidenden Sieg über die Sardinier. Dieser Erfolg führte zur Abdankung Karl Alberts und zur teilweisen österreichischen Besetzung der Stadt. Die Niederlage der Sardinier kann als eigentlicher Beginn des italienischen Risorgimento angesehen werden. Durch ein Dekret wurde 1859 die Provinz Novara geschaffen, die damals auch die heutigen Provinzen Vercelli, Biella und Verbano-Cusio-Ossola umfasste.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1861 | 1881 | 1901 | 1921 | 1936 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 | 2008 | |
Einwohner | 25.144 | 32.782 | 44.249 | 55.447 | 62.570 | 69.395 | 100.680 | 101.112 | 100.910 | 102.862 | |
Wirtschaft
Heute hat die Stadt einen großen Markt für landwirtschaftliche Produkte. Die wichtigsten Industriezweige sind:
- Produktion von Metallwaren
- Chemische Erzeugnisse
- Spielzeug
- Herstellung von Druckerzeugnissen
Verkehr
- Novara ist Endpunkt der Rollenden Landstraße vom Bahnhof Freiburg (Breisgau) Güterbahnhof nach Oberitalien.
- Die italienische Autobahn A 4, die im Norden der Stadt verläuft, ermöglicht gute Verbindungen nach Mailand und Turin.
Sehenswürdigkeiten
- Die Basilika San Gaudenzio wurde 1888 erbaut und ist mit einer 121 Meter hoher Kuppel gekrönt.
- Die Kathedrale Santa Maria Assunta wurde 1863–69 im neuromanischen Stil erbaut und ist Bischofskirche des Bistums Novara.
Sport
Novara ist Heimat des aktuell in der zweithöchsten italienischen Liga, der Serie B spielenden Fußballvereins Novara Calcio, dessen Heimspiele im Stadio Silvio Piola ausgetragen werden.
Partnerstädte
Novara unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu den Städten
- Chalon-sur-Saône in Burgund (Frankreich), seit 1970
- Koblenz in Rheinland-Pfalz (Deutschland), seit 1991
- Haskovo in Bulgarien, seit 2003
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Gianni Bettini (1860–1938), Erfinder
- Gian Domenico Borasio (* 1962), italienischer Mediziner
- Carlo Emanuele Buscaglia (1915–1944), Pilot der italienischen Luftwaffe
- Giovanni Caccia-Piatti (1751–1833), italienischer Kurienkardinal
- Guido Cantelli (1920–1956), italienischer Dirigent
- Felice Casorati (1883–1963), italienischer Maler
- Gianluca Cavalli (* 1978), italienischer Radrennfahrer
- Roberto Cota (* 1968), italienischer Politiker
- Fra Dolcino († 1307), Mitglied und seit etwa 1300 Anführer der von der Kirche als häretische Sekte bekämpften Laienbewegung der Apostelbrüder
- Domenico Fioravanti (* 1977), italienischer Schwimmer
- Giovanni Lajolo (* 1935), Kurienkardinal und Präsident der Päpstlichen Kommission für den Staat Vatikanstadt und des Governatorats der Vatikanstadt
- Isabella Leonarda (1620–1704), italienische Nonne und Komponistin
- Petrus Lombardus (um 1100–1160), italienischer Theologe
- Enzo Mari (* 1932), italienischer Designer
- Teresio Martinoli (1917–1944), einer der erfolgreichsten italienische Jagdflieger des Zweiten Weltkriegs
- Ottaviano Fabrizio Mossotti (1791–1863), italienischer Physiker
- Umberto Orsini (* 1934), italienischer Schauspieler
- Luciano Pedullà (* 1957), italienischer Volleyballtrainer
- Cosimo Pinto (* 1943), italienischer Boxer
- Ardicino della Porta (1434–1493), Bischof von Aleria und Kardinal
- Giuseppe Ravizza (1811–1885), italienischer Rechtsgelehrter und Erfinder
- Oscar Luigi Scalfaro (1918–2012), italienischer Politiker und von 1992 bis 1999 Präsident der Italienischen Republik
- Urbano Quinto (1933–1997), Schriftsteller
- Achille Varzi (1904–1948), italienischer Rennfahrer
- Costanza Zanoletti (* 1980), italienische Skeletonpilotin
Weitere Persönlichkeiten:
- Luigi Visintin (1892–1958), italienischer Geograph
Siehe auch
- Liste der Bischöfe von Novara
- Novara-Expedition 1857–1859 (Marineschiff Österreich-Ungarn)
Literatur
- Hans Stadler: Novara, Schlachten bei im Historischen Lexikon der Schweiz
- Bernard Truffer: Novara (Diözese) im Historischen Lexikon der Schweiz
Weblinks
- Homepage der Gemeinde (italienisch)
- Informationen bei www.comuni-italiani.it (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2016.
Agrate Conturbia | Ameno | Armeno | Arona | Barengo | Bellinzago Novarese | Biandrate | Boca | Bogogno | Bolzano Novarese | Borgo Ticino | Borgolavezzaro | Borgomanero | Briga Novarese | Briona | Caltignaga | Cameri | Carpignano Sesia | Casalbeltrame | Casaleggio Novara | Casalino | Casalvolone | Castellazzo Novarese | Castelletto sopra Ticino | Cavaglietto | Cavaglio d’Agogna | Cavallirio | Cerano | Colazza | Comignago | Cressa | Cureggio | Divignano | Dormelletto | Fara Novarese | Fontaneto d’Agogna | Galliate | Garbagna Novarese | Gargallo | Gattico-Veruno | Ghemme | Gozzano | Granozzo con Monticello | Grignasco | Invorio | Landiona | Lesa | Maggiora | Mandello Vitta | Marano Ticino | Massino Visconti | Meina | Mezzomerico | Miasino | Momo | Nebbiuno | Nibbiola | Novara | Oleggio | Oleggio Castello | Orta San Giulio | Paruzzaro | Pella | Pettenasco | Pisano | Pogno | Pombia | Prato Sesia | Recetto | Romagnano Sesia | Romentino | San Maurizio d’Opaglio | San Nazzaro Sesia | San Pietro Mosezzo | Sillavengo | Sizzano | Soriso | Sozzago | Suno | Terdobbiate | Tornaco | Trecate | Vaprio d’Agogna | Varallo Pombia | Vespolate | Vicolungo | Vinzaglio
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Novara aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |