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Oberst-Herrmann-Kaserne
Vorlage:DEU-D Oberst-Herrmann-Kaserne | |||
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Rettberg-Kaserne beim Tag der offenen Tür 2011 | |||
Land | Deutschland | ||
Gemeinde | Eutin | ||
Koordinaten: | falscher Wert ›building‹ in type-Parameter 54° 7′ 59″ N, 10° 37′ 44″ O54.13293810.628886Koordinaten: falscher Wert ›building‹ in type-Parameter 54° 7′ 59″ N, 10° 37′ 44″ O | ||
Eröffnet | 1913–1915 | ||
Stationierte Truppenteile | |||
Aufklärungsbataillon 6 "HOLSTEIN" | Vorlage:DEU-D | ||
Ehemals stationierte Truppenteile | |||
III. Btl des Infanterie-Regiments Nr. 162 Reichswehrregiment 17 Infanterieregiment 46 Infanterieregiment 6 Panzerpionierkompanie 180 |
Vorlage:DEU-LK-1903 Vorlage:DEU-LK-1921 Vorlage:DEU-LK-1938 Vorlage:DEU-LK-1938 Vorlage:DEU-D | ||
Lage der Oberst-Herrmann-Kaserne in Schleswig-Holstein |
Die Oberst-Herrmann-Kaserne ist eine Kaserne der Bundeswehr in Eutin, Schleswig-Holstein. Bis zum 12. August 2021 wurde sie Rettberg-Kaserne genannt.[1]
Geschichte
Der 1913 an der Oldenburger Landstraße, zu jener Zeit noch Fürstentum Lübeck, begonnene Kasernenneubau wurde 1915 fertiggestellt und vom neuen III. Bataillon (1913) des Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 bezogen. Damit dieses nicht auf den Standortübungsplatz der Lübecker auf der Palinger Heide angewiesen war, wurde ein solcher zwischen Eutin und Zarnekau eingerichtet. Dennoch war das Bataillon bis zu dessen Fertigstellung genötigt, zum Üben mit dem Zug nach Lübeck zu reisen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war hier zuerst das Freiwilligen-Bataillon (I/162) stationiert, welches ab März 1919 Otto Dziobek kommandierte, der später auf Anregung von Major von Rettberg die Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162 zu deren 25. Stiftungstag verfasste. Im Jahr 1920 – das IX. Armee-Korps war derweil abgewickelt – bezog das II. Bataillon des Reichswehrregiments 17 die Kaserne. 1936 folgte das II. Bataillon des Infanterieregiments 46 der Wehrmacht. Nach dem Krieg und der Auflösung der kaiserlichen Regimenter wurde Eutin außerdem Standort des 6. Infanterie-Regiments. In deren Kompanien sollte während der Weimarer Republik die Traditionspflege des ehemaligen 162., 163. oder auch des 31. Regiments fortgeführt werden.
Den Namen „Rettberg-Kaserne“ erhielt die Einrichtung zu ihrem 25. Jahrestag von Udo de Rainville. Dessen Vater Franz de Rainville war Chef der 9. Kompanie und wurde im November 1914 zum Kommandeur des Eutiner Bataillons ernannt. Als Kommandeur des Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 war er im Oktober 1918 mit dem Orden des Pour le Mérite ausgezeichnet worden. Der bis zum 12. August 2021 namensgebende Oberst, Karl von Rettberg, zog als Major im Rang eines Kommandeurs vom III. Bataillon des Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiments Nr. 163, Schwesterregiment des 162. (81. Infanterie-Brigade), in den Krieg. Bei den Vorkommnissen von Löwen verletzt, kehrte er genesen zurück und wurde nach der Schlacht von Noyon (1914) als Nachfolger von Oberst Otto von Koppelow zum Regimentskommandeur der 162er ernannt. Er prägte das Regiment, wie es z. B. ein Georg Sick mit dem 163. tat, bis Juli 1917.
Während des Zweiten Weltkriegs befand sich das I. Bataillon des Infanterieregiments 6. durchgehend im Kriegseinsatz. In der Rettberg-Kaserne befand sich während des Krieges die neu eingerichtete „Heeresunteroffizierschule Eutin“.[2]
Bis etwa zum Ende der 1980er-Jahre existierte eine Panzerverladeanlage an der danach abgebauten Bahnstrecke Eutin–Neustadt.
Die Bundeswehr nutzt die Kaserne seit 1961 als Standort. Seitdem befindet sich hier das Panzeraufklärungsbataillon 6, das 2008 in Aufklärungsbataillon 6 Holstein umbenannt wurde. Ferner befinden sich hier das Kraftfahrausbildungszentrum Eutin, Teile des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Plön und des Sanitätszentrums Plön. Auch die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte der Kompanie "Holstein" des Landeskommandos Schleswig-Holstein (Territorialreserve) greifen auf dessen Infrastruktur zurück.
Im August 2021 wurde die Kaserne auf Antrag von Heeresinspekteur Alfons Mais in Oberst-Herrmann-Kaserne umbenannt, da der bisherige Namensgeber Karl von Rettberg mit der Anordnung von Kriegsverbrechen in Belgien während des Ersten Weltkrieges in Verbindung gebracht wird. Auch der neue Name der Kaserne blieb in der Öffentlichkeit nicht ohne Kritik, da Oberst Werner Herrmann (1917 – 2002), ab 1961 erster Standortkommandeur in Eutin, zuvor Mitglied der HJ, SA und im Zweiten Weltkrieg Offizier der Wehrmacht war.[3]
Stationierte Einheiten
- Aufklärungsbataillon 6 (H)
- Kraftfahrausbildungszentrum Eutin (SKB)
- Sanitätsversorgungszentrum Eutin (ZSan)
- weitere kleine Dienststellen
Ehemalige Diensteinheiten
In der Vergangenheit befanden sich hier folgende Truppenteile der Bundeswehr:
- 1961–1969 Panzerpionierkompanie 180
- 1961–1971 Ausbildungskompanie 11/6
- 1970–1981 Heimatschutzkommando 13
- 1981–1993 Heimatschutzbrigade 51
- 1993–2001 Verteidigungsbezirkskommando 12
- 1993–1995 Fernmeldeausbildungskompanie 3/6
- 1995–2002 2./Führungsunterstützungsregiment 10 (bis mind. 1997 3./10)
- 1993–2008 Panzeraufklärungskompanie 70
- 2002–2008 Panzeraufklärungskompanie 400
Einzelnachweise
- ↑ „Rettberg-Kaserne“ wird „Oberst-Hermann-Kaserne“
- ↑ Nationalsozialismus im Eutinischen. Die Reichswehr/Wehrmacht, vom: 8. Juli 2017
- ↑ Dieter Hanisch: Ein früherer SA-Mann als Namensgeber, Neues Deutschland, 12. August 2021
Weblinks
- Denktag - Die Reichswehr/Wehrmacht
- Das Aufklärungsbataillon 6 "HOLSTEIN" in Eutin bei www.deutschesheer.de
- Webseite des Bundeswehrstandorts
Literatur
- Otto Rönnpag: Die Geschichte der Eutiner Garnison, Eutin 1993
- Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. Hanseatisches) Nr. 162; Verlag Gerhard Stalling, 1922 Oldenburg i. D., Offizier-Verein ehem. 162er
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