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Onan
Onan (hebräisch אוֹנָן, altgriechisch Αὐνάν, (Zeugungs-)Kraft) ist eine biblische Gestalt, deren Geschichte in der Genesis (Kapitel 38) erzählt wird. Er ging aus der Ehe des Erzvaters Juda mit einer Kanaaniterin hervor. Nach dem Tod seines älteren Bruders Er musste Onan dessen Witwe Tamar heiraten. Die Ursache des Todes von Er wird im Alten Testament nicht weiter erläutert. Dies entsprach dem jüdischen Brauch des Levirats. Die Schwagerehe verpflichtete Brüder, dem verstorbenen Verwandten Nachkommen zu schaffen, wenn dieser keine Söhne hatte (5 Mos 25,5–6 LUT). Über Onan heißt es:
- 8 Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Samen erweckest. 9 Aber da Onan wusste, dass der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er’s auf die Erde fallen und verderbte es, auf dass er seinem Bruder nicht Samen gäbe. 10 Da gefiel dem Herrn übel, was er tat, und er tötete ihn auch.[1]
Onan wurde nicht wegen des Coitus interruptus bzw. der Selbstbefriedigung („Onanie“) bestraft, sondern weil er die Blutslinie seines Bruders nicht weiterführen wollte. Er ließ laut dem Alten Testament seinen Samen auf die Erde fallen. Seine Schwägerin Tamar war aber eine kluge Frau und ließ sich, sich – wenngleich unter Lebensgefahr – als Dirne ausgebend, von ihrem Schwiegervater Juda schwängern und wurde so zur Ahnfrau Jesu.
Nachwirkung
Der Begriff der Onanie für Selbstbefriedigung geht auf diese Bibelstelle zurück. Nach anderer Interpretation hatte Onan mit seiner Frau geschlafen, aber vor dem Erguss das Glied aus der Scheide gezogen (Coitus interruptus).
Literatur
- Matthias Surall: Onan. In: Marion Keuchen, Helga Kuhlmann, Harald Schroeter-Wittke (Hrsg.): Die besten Nebenrollen. 50 Porträts biblischer Randfiguren. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, ISBN 3-374-02369-X, S. 88–92.
- Mariottini Claude: Onan. In: Anchor bible dictionary 5, 20–21.
Weblinks
- Judith Gärtner: Onan. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Onan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |