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Orchiektomie
Die Orchiektomie (auch Orchidektomie, Orchektomie, von griechisch ὄρχις orchis „Hoden“ und εκτομία ektomia „Herausschneiden“ und auch Ablatio testis) ist die Entfernung eines einzelnen Hodens oder beider Organe. In erster Linie ist sie eine chirurgische Maßnahme bei bösartigem Hodenkrebs. Bei Entfernung beider Hoden ist die Orchiektomie eine Form der Kastration.
Die Kastration durch Orchiektomie war historisch eine religiöse Praxis der männlichen Skopzen. In Deutschland ist sie auch unter gewissen Bedingungen zur freiwilligen Therapie von Sexualstörungen erlaubt, wie im Gesetz über die freiwillige Kastration und andere Behandlungsmethoden (KastrG) vom 15. August 1969 festgelegt ist.
Anwendung bei Prostatakrebs
Die Entfernung beider Hoden wird meist im Zusammenhang mit einem fortgeschrittenen Prostatakrebs durchgeführt. Ziel der Behandlung ist hier, das weitere Wachstum dieser hormonabhängigen Erkrankung zu bremsen. Die Wirksamkeit medikamentöser Verfahren – oft als „chemische Kastration“ bezeichnete Therapieformen – ist hier der Orchiektomie nicht überlegen.[1]
Als subkapsuläre oder plastische Orchiektomie wird ein operatives Verfahren bezeichnet, bei dem nur das hormonproduzierende Keimgewebe entfernt wird und Nebenhoden und Hodenhüllen stehen bleiben, was zur Folge hat, dass der Eindruck besteht, es sei ein (kleinerer) Hoden weiterhin vorhanden. Alternativ kann eine Hodenprothese implantiert werden.
Einzelnachweise
- ↑ Metastudie:Orchiektomie beim Prostatakarzinom unübertroffen. Seidenfeld J et al; Ann Intern Med 2000 (4. April); 132: 566-77
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