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Orgel von St. Arnulf (Walsdorf)

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Orgel von St. Arnulf (Walsdorf)
Walsdorf St. Arnulph110033.JPG
Allgemeines
Ort St. Arnulf (Walsdorf)
Orgelerbauer Johannes Klais Orgelbau
Baujahr 1906 (Prospekt um 1680)
Epoche Moderne
Orgellandschaft Rheinland
Technische Daten
Anzahl der Register 10
Anzahl der Pfeifenreihen 13
Anzahl der Manuale 2
St. Arnulph (Walsdorf), Blick zur Orgelempore

Die Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Arnulf in Walsdorf, einer Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz, wurde Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts von einem unbekannten Orgelbauer gebaut. Erhalten ist der reich verzierte Prospekt; das Innenwerk wurde 1906 durch Johannes Klais Orgelbau ersetzt. Das Instrument verfügt über zehn klingende Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind.

Geschichte und Technik

Der fünfteilige Orgelprospekt ist eine prachtvolle Holzarbeit im Stil des Barocks mit nichtklingenden Prospektpfeifen aus Zink. Der runde, überhöhte Mittelturm mit einem geflügelten Engelkopf wird von zwei hohen Flachfeldern flankiert, die mit den äußeren Spitztürmen und einem gemeinsamen Gesims vereint sind. Das vergoldete Knorpelwerk in den Schleierbrettern, den seitlichen Blindflügeln und in dem oberen und unteren Fries bildet einen Rahmen um das Obergehäuse. Das vorkragende Untergehäuse in der Brüstung hat kassettierte Füllungen, reich verzierte Konsolen, Fruchtgehänge und ohrmuschelartiges Knorpelwerk als unteren Abschluss.[1]

Der Kunsthistoriker Ernst Wackenroder schrieb 1928: „Das mittlere Pfeifenbündel auf runden, die beiden seitlichen auf dreieckig vorspringenden Konsolen hochgezogen. Der Unterbau gut im Verhältnis, mit besonders gewählter Felderteilung, verziert mit hängenden Fruchtbündeln und einem reichen Sockelband. Der Kontur von Knorpelwerk begleitet.“[2]

Die Orgel stammt aus dem Kloster Kalvarienberg in Ahrweiler, was eine Datierung des Prospekts um 1678–1680 nahelegt.[3] Der Erbauer und die ursprüngliche Disposition sind unbekannt. Das Instrument wurde 1872 für 150 Taler nach Walsdorf verkauft, zwei neue Register eingebaut und der hinterspielige Spieltisch an die Seite verlegt. 1906 baute Klais aus Bonn als Opus 223 ein neues Werk mit pneumatischen Kegelladen in das bestehende Gehäuse ein, das nach hinten erweitert wurde.[4] Der freistehende Spieltisch steht seitdem, vom Kirchenschiff aus gesehen, links in einem Winkel von 90° zum Instrument.

Letzter Stand ist eine Restaurierung durch Orgelbau Fasen in der Zeit um das Jahr 2000.[5]

Disposition

I Hauptwerk C–f3
1. Principal 8′
2. Flöte 8′
3. Gamba 8′
4. Octave 4′
5. Mixtur-Cornett II–IV
II Nebenwerk C–f3
6. Bordun 8′
7. Flauto traverso 8′
8. Nasat 2 23
Pedal C–d1
9. Subbass 16′
10. Oktavbass 8′
  • Koppeln: I/I Suboctavkoppel, II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 4 feste Kombinationen (Piano, Mezzoforte, Forte, Tutti), Piano im Pedal

Literatur

  • Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied, Schott, Mainz 2005, ISBN 978-3-7957-1342-3, S. 1191–1192.
  • Horst Hodick: Johannes Klais (1852–1925). Ein rheinischer Orgelbauer und sein Schaffen. Katzbichler, München 2001, ISBN 3-87397-139-9, S. 234–235.

Weblinks

 Commons: St. Arnulph (Walsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bösken, Fischer, Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4, 2005, S. 1191.
  2. Ernst Wackenroder (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler des Kreises Daun (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 12. Band, III. Abt.), L. Schwann, Düsseldorf 1928 (Unveränderter Nachdruck: Akademische Buchhandlung Interbook, Trier 1983, ISBN 3-88915-005-5), S. 792.
  3. Bösken, Fischer, Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 4, 2005, S. 1192.
  4. Hodick: Johannes Klais. 2001, S. 235.
  5. Information von Orgelbau Fasen. Stand März 2016. Abgerufen am 15. Mai 2020.
50.2792756.714371
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Orgel von St. Arnulf (Walsdorf) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.860 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.860 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.