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Perseiden
Perseiden[1] | |
---|---|
Aktivitätszeitraum | 17. Juli – 24. August |
Aktivitätsmaximum | 12. August |
Radiantenposition des Aktivitätsmaximums |
RA: 3h 12m DE: +58° |
ZHR | 100 |
Populationsindex r | 2,2 |
geozentrische Geschwindigkeit | 59 km/s |
Die Perseiden [pɛrseˈiːdn̩] (Laurentiustränen, Tränen des Laurentius) sind ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, der in den Tagen um den 12. August ein deutliches Maximum an Sternschnuppen aufweist. Der scheinbare Ursprung dieses Stroms, der Radiant, liegt im namensgebenden Sternbild Perseus.
Geschichte
Die erste überlieferte Beobachtung der Perseiden fand vor etwa zwei Jahrtausenden in China statt. Danach gab es Berichte aus Japan und Korea. In Europa stammt die erste bekannte Beobachtung aus dem Jahr 811.[2]
Da das Erscheinen der Perseiden mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, der im Jahre 258 das Martyrium auf einem glühenden Rost erlitt, werden sie im Volksmund auch Laurentiustränen oder Tränen des Laurentius genannt. Kurz vor seinem Tod soll Laurentius der Legende nach seinem Widersacher, dem römischen Kaiser Valerian, die folgenden Worte gesagt haben: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“
Ursprung und Auftreten
Die Perseiden bestehen aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn immer um den 12. August die Staubspur, die dieser Komet im All hinterlassen hat. Die Staubteilchen treffen dabei mit hoher Geschwindigkeit auf die Atmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Die Sternschnuppe ist daher nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern wird durch das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft sichtbar.
Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich vom 17. Juli bis zum 24. August. Die Zahl der Meteore wird immer dann größer, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn der früheren Bahn des Kometen besonders nahekommt, wie es 1992 der Fall war. In den Jahren 1991 bis 1993 konnten Raten von über 350 Meteoren pro Stunde unter Idealbedingungen (ZHR) registriert werden.[3] Heutzutage erreicht der Meteorschauer ein Maximum von zirka 100 Meteoren pro Stunde.
Sichtbarkeit
Weil der Perseus zur Zeit des Maximums der Perseiden um etwa 6 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) kulminiert (er steht dann fast exakt im Zenit, es wird aber in den gemäßigten Breiten um 5 Uhr früh schon hell), liegt die beste Beobachtungszeit zwischen etwa 02:00 und 04:00 (Kassiopeia im Zenit, Perseus gegen Osten daneben) – dann sind fast alle Perseiden am Himmel zu sehen, und der sichtbare Nachthimmel ist auch der, der in Bewegungsrichtung der Erde liegt (also die Stoßfront in den Perseidenschwarm bildet). Auch in den Tagen davor und danach sind nach Mitternacht meist viele Perseiden-Schnuppen zu sehen.[4]
Weil die Zeit und Intensität des Optimums des Stroms so günstig mit der Zenitlage des Radianten zusammenfällt, gehören die Perseiden mit zu den eindrucksvollsten Schnuppenschwärmen und haben in der Geschichte einige Ausnahmeereignisse hervorgebracht. Wie bei jedem anderen Meteorstrom auch, sollte man bei der Beobachtung der Perseiden eine möglichst dunkle Umgebung aufsuchen und vermeiden direkt auf die Position des Radianten zu schauen. Stattdessen sollte die Blickrichtung 20 bis 40° abseits des Radianten liegen, da die Schnuppen mit zunehmender Nähe zum Radianten immer kürzer werden. [5]
Aktuell
Die Perseiden im Jahr 2013 hatten ihr Maximum am 12. August gegen etwa 19 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt erreichten die Perseiden in der Spitze eine ZHR von etwa 140 Meteoren pro Stunde.[6]
Für 2014 wird das Maximum am 13. August gegen 03:37 Uhr MESZ erwartet.[7] Die beste Beobachtungszeit ist zwischen 2 Uhr und der Morgendämmerung, lediglich der fast komplette Vollmond könnte durch Erreichen seines Höchststandes im Süden zum Tagesanbruch die Sichtbarkeit einschränken.
Aufnahmen
Der Radiant liegt im Schnittpunkt der weißen Linien.
Siehe auch
Literatur
- Eva Ahnert-Rohlfs: Zur Struktur der Entstehung des Perseidenstroms. Veröffentlichung der Sternwarte Sonneberg. Bd 2. Akademie-Verlag, Berlin 1952, S. 5–38.
Weblinks
- Coming Perseid Meteor Storms (englisch)
- Allgemeine Informationen, Geschichte und Links
- Gesellschaft für astronomische Bildung Landesverband Sachsen-Anhalt: Beobachtungstipps und allgemeine Informationen
- Karte mit Radiantenpositionen
Einzelnachweise
- ↑ IMO Meteor Shower Calendar 2013 (PDF; 654 kB)
- ↑ Feuerwerk am Nachthimmel – Tagesspiegel vom 10. August 2010
- ↑ Perseiden 2012, WAA Hotspot
- ↑ Die Perseiden – Die Tränen des Laurentius: Sichtbarkeit, WAA Astropraxis online (mit Himmelskarten)
- ↑ Visuelle Meteorbeobachtung - Vorbereitung, International Meteor Organization
- ↑ Perseiden 2013, International Meteor Organization
- ↑ Perseids 2014: prediction of activity. Abgerufen am 22. Juni 2014 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Perseiden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |