Phil Rudd

Phil Rudd während der AC/DC-Ballbreaker-Tour in Seattle (1995)

Phil Rudd (* 19. Mai 1954 in Melbourne, Australien als Phillip Hugh Norman Witschke Rudzevecuis) ist ehemaliger Schlagzeuger der australischen Hard-Rock-Band AC/DC.

Karriere bei AC/DC

Rudd spielte bei verschiedenen Bands in Melbourne und kam im Januar 1975 durch seinen Ex-Bandkollegen Trevor Young zu AC/DC. Sein letztes Konzert in seinem ersten Engagement bei AC/DC gab er am 12. Dezember 1982 in Zürich. 1983 stieg er bei AC/DC aufgrund von Drogenproblemen und psychischen Problemen aus; er hatte den Tod des ersten AC/DC-Sängers Bon Scott nie richtig verkraftet. Simon Wright ersetzte ihn. Er engagierte sich in einer Helikopterfirma (er besitzt eine Fluglizenz) und widmete sich später seiner Farm in Neuseeland, auf der er ein eigenes Tonstudio aufbaute. Außerdem ist er begeisterter Autofan. 1995 stieg er nach zwölfjähriger Pause wieder bei AC/DC ein und ersetzte dort Chris Slade. Seit der Trennung der Gruppe von Mark Evans im Jahr 1977 ist er der einzige gebürtige Australier bei AC/DC.

Private Probleme & Ende bei AC/DC (seit 2014)

2014 erhob die neuseeländische Staatsanwaltschaft Anklage gegen Rudd, da er einen Mord an zwei Personen in Auftrag gegeben haben soll. Die Anklage wurde jedoch kurz darauf wegen mangelnder Beweise zurückgezogen. Eine Anzeige wegen Besitzes von Marihuana und Methamphetaminen ist jedoch noch nicht vom Tisch, ebenso wie eine Anklage wegen Androhung von Mord. Daraufhin geriet Rudds Privatleben in den Fokus. Boulevard-Zeitungen berichteten über irre Sexpartys und ausschweifende Exzesse. Angus Young und Cliff Williams bestätigten die Gerüchte teilweise durch den Hinweis darauf, dass Rudd nicht mehr derselbe wie früher zu sein scheine. Zeitweise stand Rudd unter Hausarrest. Die Band schloss nicht aus, ohne ihn auf Tour zu gehen. Laut Williams war es bereits schwierig, ihn ins Studio zu bekommen, um die Titel für das Album Rock or Bust einzuspielen. Er sei sehr unzuverlässig gewesen und oftmals in einem schlechten Zustand erschienen.

Am 26. November 2014 wurde beinahe Haftbefehl gegen ihn erhoben, als er zu spät zu einer Anhörung im Gericht erschien. Er erschien 15 Minuten nach Verhandlungsbeginn und war auch bei der Vorbesprechung mit der Anwältin nicht erschienen. Er durfte das Gericht dennoch gegen Zahlung einer Kaution verlassen. Vor dem Gerichtsgebäude beleidigte er Fotografen und verursachte beinahe einen Unfall. Wenige Tage zuvor war er bereits trotz Hausarrests außerhalb seines Hauses fotografiert worden.

Anfang Februar 2015 wurde bekannt, dass ihm doch ein Prozess wegen Drogenbesitzes und Androhung von Mord bevorstehe. Kurze Zeit später verkündete die Band, dass Rudd aufgrund der ihm bevorstehenden Gerichtsverfahren bei den Grammy Awards 2015 und auf der Rock or Bust Tour vom ehemaligen Schlagzeuger Chris Slade ersetzt werden würde. Ob sein Fernbleiben dauerhaft ist, steht allerdings noch nicht endgültig fest. Im April 2015 bekannte sich Rudd zu den Vorwürfen schuldig, einem Geschäftspartner im September 2014 Mord angedroht zu haben. Das Urteil soll am 26. Juni fallen. Er hatte zugegeben, seinem ehemaligen Assistenten 200.000 Neuseeländische Dollar (zirka 143.000 Euro), ein Motorrad, sowie eines seiner Autos oder ein Haus geboten haben, um einen seiner Mitarbeiter "loszuwerden". Trotz mehrmaligen Nachhakens gelang es Rudd nicht, ihn davon zu überzeugen. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei 91 Gramm Marihuana in einem Behältniss, das Rudd zuvor während eines Gesprächs auf den Boden gestellt hatte. In seiner Tasche fanden sie ein halbes Gramm Methamphetamin Im Mai 2015 brach er zum ersten Mal gegenüber dem australischen Sender Channel Nine sein Schweigen und erklärte, dass es zum besagten Vorfall durch Probleme und den Flop seines Debüt-Soloalbums Head Job im Jahr 2014 kam. Er bedauerte den Vorfall und die Tatsache, dass er mit seinen Bandkollegen keinen Kontakt halten konnte, obwohl er Angus Young bereits per Post kontaktierte.

Am 9. Juli 2015 wurde Rudd von einem Gericht in Tauranga zu acht Monaten Hausarrest und einem Drogenentzugsprogramm verurteilt. Rudd hatte sich zuvor bereits schuldig erklärt, dass er einen Mann mit dem Tode bedroht hatte. Der Richter gab dem Antrag der Verteidigung auf Freispruch nicht statt und sah die Drohungen als Folge des Drogenmißbrauchs an. Dem Einwand das Rudd durch den Hausarrest nicht mit der Band auf Tour gehen könnte und entsprechende Einnahmeverluste erleiden müsste, ließ der Richter nicht gelten, er sah Rudd nicht mehr als Teil von AC/DC. Sollten bei Rudd weiterhin Drogen nachgewiesen werden, so droht ihm eine Gefängnisstrafe.

Equipment

Rudd spielt Sonor-Schlagzeuge, Paiste-Becken, Evans-Felle sowie Sticks von Easton Ahead.

Kit auf der Black Ice Tour

Auf der Black Ice World Tour spielte Rudd wie auf den beiden vorherigen Touren (Ballbreaker und Stiff Upper Lip) ein Sonor Designer, light Maple im Solid Black Finish (auf der Ballbraker Tour weinrot) in folgender Zusammensetzung:

• 22x18" Bass Drum
• 13x13" Tom Tom
• 16x16" Floor Tom
• 18x18" Floor Tom

Snare war die Horst Link Signature Snare, die er bis 2009 (in diesem Jahr wurde ihm von Sonor seine eigene Signature Snare überreicht) spielte, seitdem kommen die beiden Modelle abwechselnd an sein Kit.

Die Becken entstammen der 2002 Serie und hängen folgendermaßen (v.l.n.r) an seinem Set:

• 14" Hi Hat
• 20" Crash
• 19" Crash
• 20" Crash
• 20" Crash
• 19" Crash
• 19" Crash
• 19" Crash

Phil Rudd Special-Edition Drum Set

Im Herbst 2009 brachte Sonor ein Phil Rudd Special-Edition Drum Set mit folgender Ausstattung zum Listenpreis von 999 US-Dollar auf den Markt:

• 22x18" Bass Drum
• 13x13" Tom
• 16x18" Floor Tom
• 18x18" Floor Tom
• 2 Mini-Boom Stands
• Single-Tom Stand
• Hi-Hat
• Bass Drum Pedal

Das Set wurde nach Rudds Original-Tour-Set zusammengestellt, das Rudd während der Stiff Upper Lip Tour und der Black Ice World Tour verwendete.

Bands vor AC/DC

• Coloured Balls
• Buster Brown

Diskografie

Chartplatzierungen (vorläufig) Erklärung der Daten

Alben

Head Job   AU 22 08.09.2014 (… Wo.)   NZ 40 08.09.2014 (… Wo.)

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Mit AC/DC

• 1975 High Voltage
• 1976 Dirty Deeds Done Dirt Cheap
• 1977 Let There Be Rock
• 1978 Powerage
• 1978 If You Want Blood (You’ve Got It)
• 1979 Highway to Hell
• 1980 Back in Black
• 1981 For Those About to Rock
• 1983 Flick of the Switch
• 1984 ’74 Jailbreak
• 1995 Ballbreaker
• 1997 Bonfire
• 2000 Stiff Upper Lip
• 2008 Black Ice
• 2010 Iron Man 2
• 2014 Rock or Bust

Soloalbum

• 2014 Head Job

Quellen

• Engleheart, Murray AC/DC - Maximum Rock 'N' Roll, 2006, ISBN 978-3-453-12115-7

Weblinks

• Offizielle deutsche Website von AC/DC
• Offizielle internationale Website von AC/DC (englisch)

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