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Plaggen
Der Begriff Plaggen (niederdeutsch zu Placken) bezeichnet humosen und durchwurzelten Oberboden, der mit Teilen der darauf befindlichen Vegetation in rund vier bis sechs Zentimeter Stärke abgestochen wird. Sie wurden in Nordwestdeutschland, Jütland und in den östlichen Niederlanden vom 9. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, teilweise bis in die 1930er Jahre, im Zuge der Plaggendüngung auf ackerbaulich nicht genutzten Flächen gewonnen (Plaggenstechen, Plaggenhieb). Anschließend wurden sie meist als Einstreu in den Ställen verwendet und zusammen mit dem Mist als organischer Dünger ausgebracht, meist auf den hofnahen Eschfluren. Diese geplaggten Flächen wurden deutlich aufgewertet. Auf den abgeplaggten Flächen kam es dagegen durch den regelmäßigen Verlust des Oberbodens zur gravierenden Bodendegradation (Verheidung und Erosion).
Im Gegensatz zu Grassoden, die stets in mehr oder weniger rechteckigen Stücken aus Grasflächen gestochen werden, stammen Plaggen meist aus Heiden (Heideplaggen) oder Wäldern (Waldplaggen). Auch ist bei Plaggen der Zusammenhang des Sodens meist nicht von Interesse, da sie nur sehr selten als Baumaterial verwendet wurden. In aller Regel stand ihre Nutzung als organischer Dünger und Einstreu im Vordergrund.
Heute werden Plaggen in der Landwirtschaft nicht mehr gewonnen, da die arbeitsintensive Tätigkeit durch die Verwendung von Mineraldüngern abgelöst wurde. Auf Heideflächen, die unter Naturschutz stehen, wird das Abplaggen aber teilweise als Pflegemaßnahme durchgeführt. Da die Heiden erst durch Übernutzung entstanden, ist dieser künstliche Degradierungsvorgang zu ihrem Erhalt notwendig.
Siehe auch
Weblinks
- Plaggen in den Wacholderheiden der Osteifel
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