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Postum
Das Wort postum [pɔsˈtuːm] (auch posthum [pɔstˈhuːm] oder [pɔsˈtuːm] „nach dem Tod (eintretend)“) wird als Adjektiv oder Adverb gebraucht im Zusammenhang mit Veröffentlichungen von Werken eines bereits verstorbenen Autors oder Künstlers sowie mit Ehrungen, die nach dem Ableben einer Person stattfinden. Verwendungsbeispiel: „Dem inzwischen verstorbenen Oskar Pastior wurde postum der Büchner-Preis des Jahres 2006 verliehen.“
Es geht zurück auf lateinisch postumus (letzter, Superlativ von posterus ‚nachfolgend‘, vgl. lat. post ‚nach‘).[1] Im klassischen Latein heißt postumus mit Bezug auf die Lebenszeit ausschließlich ‚zuletzt geboren‘, und Postumus war in dieser Bedeutung eine Zeit lang auch als männlicher Vorname für den Letztgeborenen üblich. Nur in der Fachterminologie der römischen Juristen bedeutet postumus in klassischer Zeit auch ‚nachgeboren‘ (d. h. nach dem Tod des Vaters), und man spricht in diesem Sinn von einer postumen Geburt. An diese Sonderbedeutung, die den Bezug auf den Tod einer anderen Person beinhaltet, knüpft der neuere Wortgebrauch an, bei der dann aber stets der Tod derselben Person gemeint ist, auf die das Wort angewendet wird.
Seit Isidor von Sevilla wurde die Wortbedeutung sekundär nach einer – nach sprachwissenschaftlichen Maßstäben unzutreffenden[2] – Etymologie motiviert, die das Wort von post humationem ‚nach dem Begräbnis‘ herleitet.[3] Dem entspricht die Wortschreibung posthumus, die seit dem Mittelalter im Lateinischen üblich wurde.
Die Wortform posthum ist im Deutschen zuerst im 18. Jahrhundert belegt, und auch die früher belegte englische ebenso wie die französische Entsprechung schreibt sich mit h (posthumous, posthume). Die Schreibung postum, die sich wieder der lateinischen Ausgangsform nähert, ist erst seit jüngerer Zeit verbreitet und konkurriert gegenwärtig mit der Schreibung posthum.
Die amtliche Rechtschreibregelung lässt beide Schreibungen gleichberechtigt gelten.
Neuzeitlich ist auch der Gebrauch von Postumus oder Posthumus als Beiname für einen nach dem Tod des Vaters geborenen Herrscher, z. B. Ladislaus Postumus.
Einzelnachweise
- ↑ DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch, 3. Auflage, 1996, Stichwort postum
- ↑ posthum wird im DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch (3. Auflage, 1996, Stichwort posthum) als volksetymologische Schreibung klassifiziert.
- ↑ Isidor, Etymologiae IX,5,22: Posthumus vocatur eo quod post humationem patris nascitur, id est post obitum. Iste et defuncti nomen accepit. Sic enim lex voluit, ut qui de defuncto nascitur, defuncti nomine appelletur.
Weblinks
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