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Projekt Servitengasse 1938
Das Projekt Servitengasse 1938 (auch: Die Schlüssel gegen das Vergessen) ist eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern des Wiener neunten Bezirks. Die Schlüssel gegen das Vergessen erinnern an die jüdischen Opfer des Bezirks Alsergrund während der Schoah.
Entstehung
Der neunte Wiener Gemeindebezirk hatte bis 1938, nach dem zweiten Wiener Gemeindebezirk, den zweithöchsten Anteil an jüdischer Bevölkerung. Da es bis heute wenige Plätze gibt, die an jene Bevölkerung erinnert, haben es sich Bürger und Bürgerinnen dieses Bezirks zur Aufgabe gemacht, Erinnerungsarbeit zu leisten und ein Mahnmal zu errichten.
Ziel des Projektes ist die vielschichtige Auseindersetzung mit der Geschichte. Hierfür wurden in einem Forschungsprojekt die Schicksale der vertriebenen und ermordeten jüdische Bewohnerinnen und Bewohner der Servitengasse erforscht. Wie die Recherchen zeigten, waren mehr als die Hälfte der Bewohner zum Zeitpunkt März 1938 jüdischer Herkunft. Es wird mit diversen Schulen und Überlebenden der Schoah kooperiert und Kontakt gehalten.[1]
Das Mahnmal
426 Schlüssel erinnern an jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner, die 1938 aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Auf Schildern an den Schlüsseln stehen die Namen der Menschen, die in der Straße gelebt hatten. Die Schlüssel werden in einer Glasvitrine ausgestellt. Die Glasvitrine wurde in der Ecke Servitengasse/Grünentorgasse eingelassen. Das Denkmal wurde von der Künstlerin Julia Schulz entworfen.
Weitere Erkenntnisse
Von 426 Menschen haben 377 in der Servitengasse gelebt, 85 hatten Geschäfte in der Gasse. 133 kamen in Konzentrationslagern ums Leben, fünf überlebten das KZ.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Projekt Servitengasse 1938 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |