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Pseudophilosophie

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Pseudophilosophie ist ein abwertend gebrauchter Begriff für Ideen oder gedankliche Systeme, die sich als philosophisch ausgeben, ohne jedoch einen tatsächlichen philosophischen Gehalt zu besitzen.[1] Mit der Einordnung als Pseudophilosophie ist teils ein Vorwurf des Missbrauchs rationaler Argumentation verbunden. Der Begriff wird nur vereinzelt und uneinheitlich verwendet.

Nachzuweisen ist der Begriff der Pseudophilosophen bereits im 16. Jahrhundert bei dem Humanisten Mario Nizolio, der 1553 die Schrift „De veris Principiis et vera ratione philosophandi contra pseudophilosophos“ veröffentlichte. Diese Schrift wurde von seinem Bewunderer Gottfried Wilhelm Leibniz für so wichtig erachtet, dass Leibniz sie 1670 unter dem Namen „Antibarbarus Philosophicus“ neu herausgab.

Im 19. Jahrhundert bezeichnet Schopenhauer die Epoche zwischen ihm und Kant als Pseudophilosophie:

„Hier also liegt der Weg, auf welchem ich über Kant und die von ihm gezogene Gränze hinausgegangen bin, jedoch stets auf dem Boden der Reflexion, mithin der Redlichkeit, mich haltend, daher ohne das windbeutelnde Vorgeben intellektualer Anschauung, oder absoluten Denkens, welches die Periode der Pseudophilosophie zwischen Kant und mir charakterisirt.“[2]

Literatur

  • Ekkehard Martens: Was ist und soll Pseudophilosophie? Verlag des Verbandes der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs, Wien 1984, ISBN 3-85369-571-0 (formal falsche ISBN)
  • Mario Nizolio: Vier Bücher über die wahren Prinzipien und die wahre philosophische Methode, gegen die Pseudophilosophen. (deutsche Übersetzung: Klaus Thieme), Humanistische Bibliothek, Reihe 2, Bd. 26, München 1980, ISBN 3-77051-477-7.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Definition von Nicholas Rescher, in The Oxford Companion to Philosophy lautet: "deliberations that masquerade as philosophical but are inept, incompetent, deficient in intellectual seriousness, and reflective of an insufficient commitment to the pursuit of truth."
  2. Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Schopenhauer-ZA Bd. 3, S. 339.
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