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Rapid Support Forces

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Die Rapid Support Forces (RSF; arabisch قوات الدعم السريع، الجنجويد, deutsch Schnelle Unterstützungskräfte) sind eine paramilitärische Gruppe im Sudan, die bis zu dessen Sturz dem Kommando von Präsident Umar al-Baschir unterstand und seitdem an der Militärregierung beteiligt ist. Die RSF entstand und besteht größtenteils aus der Dschandschawid-Miliz, die im Darfur-Konflikt auf Seiten der sudanesischen Regierung kämpfte und dabei für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht wird. Ihr Kommandeur ist General Mohammed Hamdan Daglo.[1]

Einsatzgebiete

Krieg im Jemen

Im Jemenkrieg kämpfen die RSF zusammen mit der Sudanesischen Armee auf Seiten Saudi-Arabiens gegen die Huthi-Rebellen. General Daglo bestätigte im April 2019, dass sudanesische Truppen auch nach dem Sturz von Präsident al-Baschir weiterhin im Jemen bleiben werden, bis „bis die Ziele der Allianz erreicht sind“.[2]

Unterbindung von Migration im Auftrag der EU

Seit der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 arbeitet die Europäische Union im Zuge des Khartum-Prozesses mit einigen afrikanischen Ländern, unter anderem dem Sudan, zusammen, um illegale Migration nach Europa und Menschenschmuggel zu bekämpfen. Für den Grenzschutz, der mit finanziellen Mitteln von der EU unterstützt wird und Migranten an der Weiterreise nach Libyen und von dort nach Europa hindern soll, sind auch die RSF zuständig.[3][4]

Militärputsch und Massaker an Demonstranten

Die RSF waren im Frühjahr 2019 an dem Militärputsch beteiligt, der zum Sturz von Staatspräsident Umar al-Baschir führte. General Dagalo wurde nach dem Militärputsch stellvertretender Vorsitzender des Militärrates, der vorerst die Regierungsgeschäfte übernahm. Am 3. Juni 2019 ereignete sich vor dem Hauptquartier der Armee ein Massaker an Demonstranten; über hundert Protestierende kamen ums Leben, über 300 weitere wurden verletzt. Für das Massaker werden vor allem die RSF verantwortlich gemacht.[5] Kämpfer der RSF sollen außerdem zahlreiche Frauen und Männer vergewaltigt haben.[6][4]

Einzelnachweise

  1. Maria Stöhr: Massaker im Sudan: „Eine grausame Truppe“. In: Spiegel Online. 2019-06-12 (https://www.spiegel.de/politik/ausland/sudan-bleibt-noch-eine-chance-auf-demokratischen-wandel-a-1271856.html).
  2. Sudanese troops to remain in Yemen: military council deputy. 15. April 2019, abgerufen am 15. Juni 2019 (english).
  3. Petra Sorge: EU-Zusammenarbeit mit Sudan: Fragwürdiger Pakt. In: Spiegel Online. 2018-08-05 (https://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-zusammenarbeit-mit-sudan-fragwuerdiger-pakt-a-1221673.html).
  4. 4,0 4,1 Carolina Drüten: Sudan: „Niemand hat mehr Blut an den Händen als Hemeti“. 2019-06-13 (https://www.welt.de/politik/ausland/article195193167/Sudan-Niemand-hat-mehr-Blut-an-den-Haenden-als-Hemeti.html).
  5. Who are Sudan's RSF and their commander Hemeti? Abgerufen am 15. Juni 2019.
  6. Thomas von der Osten-Sacken: Sudan: Vergewaltigungen als Waffe. 11. Juni 2019, abgerufen am 15. Juni 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rapid Support Forces aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.