Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ridvan

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt ein religiöses Fest; zum männlichen Vornamen, auch in der Form Rıdvan, siehe Ridvan (Vorname).
Der ehemalige Garten Ridvan bei Bagdad im Irak
Der heutige Garten Ridvan in Akkon, Israel

Ridvan (arabisch ﺭﺿﻭﺍﻥ, DMG Riḍwān ‚Wohlgefallen [Gottes], (Paradies-)Garten‘, persisch  Rezwan, DMG Reżwān, Vorlage:Bahai) bezeichnet in der Religion der Bahai ihr wichtigstes religiöses Fest, zwei in ihrer Religionsgeschichte bedeutende Gärten und ist in ihren heiligen Schriften sprachliches Symbol für das Paradies bzw. das Wohlgefallen Gottes.

Ridvan als Fest

Das „Ridvan-Fest“ ist das bedeutendste religiöse Fest der Bahai. Es erstreckt sich über zwölf Tage (21. April bis 2. Mai). In dieser Zeit wird der erstmaligen „Verkündigung“ des Religionsstifters Baha'ullah im „Garten Ridvan“ in Bagdad im Jahre 1863 gedacht.

Besondere Bedeutung kommen dabei den arbeitsfreien Tagen der „Ridvan-Zeit“ zu: dem ersten, neunten und zwölften Ridvan-Tag. Die Feier des ersten Tages wird in der Regel am späten Nachmittag begangen – zu jener Zeit als Baha'ullah im Garten eintraf.

In Orten mit einer organisierten Bahai-Gemeinde wird an diesem Tag auch das aus neun Personen bestehende Gemeindegremium gewählt. Wahlen auf nationaler und internationaler Ebene fallen ebenfalls in diesen Zeitraum.

Baha'ullah selbst beschreibt, dass am ersten Tag des historischen Ridvan sich „die göttlichen Eigenschaften über die gesamte Schöpfung ergossen und diese so reingewaschen wurde“. Sein eindringliches Verbot jeglicher Form von religiöser Gewalt geht auf diesen Tag zurück. Er beanspruchte die Gültigkeit seines Offenbarungsanspruchs (verbunden mit dem Hinweis, dass die nächste Manifestation Gottes nicht vor dem Ablauf von 1000 Jahren erscheinen werde).

Baha'ullah nahm in mehreren seiner Schriften Bezug auf das Ridvan-Ereignis.[1]

Ridvan als Ort

Zwei eng mit der Religionsgeschichte des Bahaitums verbundene Gärten wurden von Baha'ullah als „Ridvan“ bzw. „Garten Ridvan“ oder „Ridvan-Garten“ bezeichnet.

Der erste ist der Garten Najibiyyih am Ufer des Tigris in Bagdad. Hier verkündete Baha'ullah 1863 seinen prophetischen Anspruch erstmals offen, wenn auch einem relativ kleinen Personenkreis. Trotz seiner Bedeutung für die Bahai war der Ort nie im Besitz der Bahai-Gemeinde. Heute befindet sich hier ein Krankenhaus.

Der zweite ist ein Garten nahe dem Namayn bei Akkon. Er gilt ebenfalls als heiliger Ort und ist im Besitz der Bahai-Gemeinde. Er ist Teil des Pilger-Besuchs der heiligen Stätten der Bahai in Haifa und Akkon. Er kann auch touristisch besucht werden und ist Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Heilige Stätten der Bahai in Haifa und Westgaliläa“.[2]

Ridvan als Symbolik in den heiligen Schriften der Bahai

Baha'ullah verwendet „Ridvan“ in seinen Schriften in Verbindung mit mehreren Begriffen: Ridvan der göttlichen Gegenwart, Ridvan des Ewigen, Allherrlichen, Unsichtbaren, Ridvan ewiger Vereinigung, Ridvan göttlicher Weisheit, Ridvan der Unsterblichkeit.

Einzelnachweise

  1. Eine besondere Preisung Ridvans findet sich im 14. Kapitel der Ährenlese.
  2. Bahá’i Holy Places in Haifa and the Western Galilee. Abgerufen am 29. Mai 2012.

Literatur

  • Baha’u’llah: Kitab-i-Aqdas – Das Heiligste Buch. Bahai Verlag, Hofheim-Langenhain 2000, ISBN 3-87037-339-3 (Online).
  • Adib Taherzadeh: Die Offenbarung Baha’u’llahs (Band 1). Bahai-Verlag, Hofheim-Langenhain 1981, ISBN 3-87037-123-4, S. 188–190 (Online).
  • Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá’í Faith. Oneworld-Publications, Oxford 1999, ISBN 978-1-85168-184-6, S. 167–168.
  • Myron H. Phelps, Bahíyyih Khánum, Marzieh Gail: The Master in ’Akká: Including the Recollections of the Greatest Holy Leaf. Kalimát Press, Los Angeles 1985, ISBN 0-933770-49-9.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ridvan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.