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Robert Joe Long
Robert Joe Long (* 14. Oktober 1953 in Kenova, West Virginia; † 23. Mai 2019 in Raiford, Florida) war ein US-amerikanischer Serienmörder und ein Cousin des Serienmörders Henry Lee Lucas.
Vorleben
Long wurde in einfache Verhältnisse geboren. Seine Eltern trennten sich, als er drei Jahre alt war, seine Mutter Louella zog mit ihm nach Tampa (Florida), wo sie entweder bei Verwandten oder in Mietwohnungen lebten. Bis zu seinem 13. Lebensjahr musste Long auf Anordnung seiner dominanten Mutter bei ihr im Bett schlafen. Da seine Mutter ihrem Hund mehr Aufmerksamkeit schenkte als ihm, erschoss Long das Tier. Long litt am Klinefelter-Syndrom, weshalb ihm mit Eintritt in die Pubertät Brüste wuchsen, die operativ entfernt wurden.
1966 lernte Long Cindy Jean Guthrie kennen, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, in das er sich zwei Jahre später verliebte. Beide heirateten im Frühjahr 1974. Wie seine Mutter war auch seine Ehefrau eine dominante und manipulative Person. Beide Frauen hassten einander und gaben sich später gegenseitig die Schuld am Versagen ihres Sohnes bzw. Ehemanns. Kurz nach der Hochzeit musste Long zum Militär einrücken und diente auf der Homestead Air Force Base in Florida.
Wenige Monate später, im Herbst 1974, verunglückte Long mit seinem Motorrad. Dieser Unfall veränderte den 21-Jährigen geistig und charakterlich.
Taten
Durch die Kopfverletzung, die er sich beim Unfall zugezogen hatte, wurden Longs sexuelle Bedürfnisse potenziert. Auch wurde er zusehends aggressiver und begann, zwanghaft zu masturbieren. Obwohl er Ärzten von seinen Zwängen erzählte, ignorierten sie ihn und taten ihn als Simulanten ab. Die Einnahme starker Medikamente war die Folge.
Kurz nach der Entlassung aus dem Krankenhaus begann Long zu morden. Gezielt suchte er in Tageszeitungen Inserate von alleinstehenden, nach einer Beziehung suchenden Frauen, fuhr zu deren Wohnungen und vergewaltigte sie, ließ sie aber in dieser ersten Phase noch am Leben. 50 Fälle von Vergewaltigungen und sexueller Nötigung gingen so auf sein Konto. Da er nun arbeitslos und auch aus der Army entlassen war, hatte Long nun Zeit, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Seine Frau ließ sich bereits Ende 1975 von ihm scheiden.
Im Oktober 1981 beschuldigte ihn seine Nachbarin Sharon Richards der Vergewaltigung. Allerdings fehlten der Polizei die Beweise, Long zu inhaftieren. Dieser versetzte Richards wenige Tage später während einer Auseinandersetzung einen Schlag und floh daraufhin zu seinen Eltern nach West Virginia. Erst im Juni 1983 kehrte er nach Tampa zurück.
Im Juli 1983 lernte Long eine Röntgenassistentin eines nahe gelegenen Krankenhauses kennen. Sie wurden ein Paar. Um sich von seiner Beute, dem Schmuck der vergewaltigten Frauen, zu trennen, überhäufte er seine Freundin damit. Im September 1983 wurde der Prozess in der Strafsache Sharon Richards gegen ihn eröffnet. Er wurde schuldig gesprochen. Long beantragte eine Revision des Verfahrens.
Noch während der Phase, in der der Prozess neu aufgerollt wurde, wurde Long im November 1983 verhaftet, nachdem er einen obszönen Brief wie auch Nacktaufnahmen von sich und einem zwölfjährigen Mädchen aus Tampa per Post verschickt hatte. Auch ein anzügliches Telefonat sollte Long mit seinem Opfer geführt haben. Nach zwei Tagen im Gefängnis und einer Bewährungszeit von sechs Monaten kam Long wieder frei.
Im Frühjahr 1984 wurde das Revisionsverfahren in der Sache Sharon Richards eröffnet. Das Urteil: Nicht schuldig.
Am 27. März 1984 vergewaltigte Long die 20-jährige Artis Wick. Anschließend ermordete er sie. Es war der erste Mord, den man Long später nachweisen konnte.
Ab 1984 begann Long mit der Serie willkürlicher Morde. Miami, Ocala und Fort Lauderdale war das Gebiet, in welchem er operierte und dabei überwiegend Prostituierte und Stripperinnen ermordete. Doch auch im privaten Umfeld suchte er sich seine Opfer. Nach seiner Verhaftung äußerte er, Abscheu gegenüber dominanten und manipulativen Frauen zu empfinden.
Obwohl bald nach den ersten Morden das FBI auf den Serienkiller angesetzt war, konnte Long zwischen Mai und November 1984 acht weitere Frauen zwischen 18 und 22 Jahren in seinem Appartement ermorden. Im November 1984 überfiel Long die 17-jährige Studentin Lisa McVey auf offener Straße und zerrte sie in seine Wohnung. Als sie ihm wahrheitsgemäß erzählte, dass sie ihr Stiefvater in der Kindheit bereits sexuell missbraucht hatte, hielt dies Long davon ab, sie zu ermorden, nicht jedoch sie zu vergewaltigen. Aber er ließ sie laufen.
Prozess, Verurteilung und Hinrichtung
Durch die exakte Täter- wie auch Wohnungsbeschreibung von Lisa McVey wurde Long am 17. November 1984 in seiner Wohnung verhaftet. Die Beweislast war erdrückend. Sowohl DNA-Spuren wie auch persönlicher Besitz der Opfer konnten sichergestellt werden. 1985 wurde der Prozess gegen ihn eröffnet. Long erhielt neben 26 lebenslangen Freiheitsstrafen zweimal die Todesstrafe. Er selbst sah sich stets als Justizopfer des damals amtierenden Gouverneurs von Florida, Robert Daniel Graham, eines Befürworters der Todesstrafe. Long war im Gefängnis von Starke County in Florida inhaftiert. Er wurde am 23. Mai 2019 in einem Gefängnis in Raiford, Florida, hingerichtet.[1]
Literatur
- Peter Murakami, Julia Murakami: Lexikon der Serienmörder. 450 Fallstudien einer pathologischen Tötungsart. Ullstein Tb, München März 2000, 639 Seiten, ISBN 3-548-35935-3.
Einzelnachweise
- ↑ Todesstrafe in den USA: Florida richtet verurteilten Mörder hin. In: Spiegel Online. 24. Mai 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.
Personendaten | |
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NAME | Long, Robert Joe |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Serienmörder |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1953 |
GEBURTSORT | Kenova, West Virginia |
STERBEDATUM | 23. Mai 2019 |
STERBEORT | Raiford, Florida |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Joe Long aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |