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Robert Marx (Rabbiner)

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Robert Marx

Robert Marx (19282021) war ein US-amerikanischer Reform-Rabbiner.

Leben

tachles 6. April 2021:

Rabbiner Robert Marx verstorben

Der Rabbiner war in Chicago stark für Bürgerrechte engagiert und wurde 93 Jahre alt.

Wie nun von der JTA vermeldet, ist am 28. März in seinem Haus in Saugatuck, Michigan, der bedeutende Bürgerrechtler und Reform-Rabbiner Robert Marx im Alter von 93 Jahren verstorben. Er hatte kurz zuvor einen Herzinfarkt erlitten. Marx wuchs in Ohio auf, wurde dort am legendären «Hebrew Union College» in Cincinnati zum Rabbiner ordiniert und erlangte später einen Doktortitel in Philosophie an der Yale University.

Früh für soziale Gerechtigkeit und Bürgerrechte für Afroamerikaner engagiert, hat Marx seine gesamte Karriere als Rabbiner in Chicago verbracht und dort 1964 das «Jewish Council on Urban Affairs» gegründet, ein Solidaritätsbündnis zur Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung. In den 1980er Jahren hat Marx die Reformgemeinde «Hakafa» im Viertel North Shore mit aufgebaut und anschliessend geleitet.

Marx ist 1965 mit Martin Luther King, Jr. am «Blutigen Sonntag» in Selma, Alabama, marschiert und stand im nächsten Jahr in seiner Heimatstadt Chicago erneut neben King, als dieser bei einer Demonstration am Marquette Park von einem Stein am Kopf getroffen wurde. Lokale Weisse hatten auf den Marsch der Bürgerrechtler mit einem Hagel von Steinen und Flaschen reagiert. King hat dazu später gesagt, der in Chicago erlebte Hass habe die Feindseligkeit rassistischer Weisser im Süden noch in den Schatten gestellt.

Marx schrieb darüber in einem Bericht an den Reform-Dachverband «Union of American Hebrew Congregations», er habe nun verstanden, wie der Holocaust habe geschehen können: Aus den hassverzerrten Gesichtern auch weisser Teenager beiden Geschlechts habe eine schockierende Mordlust gesprochen.

Marx und das «Jewish Council on Urban Affairs» blieben gegen Polizeigewalt und die Benachteiligung von Schwarzen speziell im Wohnungsbau und bei Hypotheken-Zinsen engagiert. Er hat eng mit Afroamerikanern wie Jesse Jackson zusammengearbeitet, kritisierte aber später dessen Sympathien für den Palästinenser-Führer Jassir Arafat.