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Rolf Schilling
Rolf Schilling (* 11. April 1950 in Nordhausen am Harz) ist ein deutscher Dichter und Philosoph.
Leben
Rolf Schilling ist ein Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Übersetzer von englischen, französischen und russischen Gedichten. Er lebt in Udestedt bei Erfurt. Nach dem Philosophiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin war er bis 1977 am Institut für Marxismus-Leninismus der Technischen Hochschule in Ilmenau tätig. Seitdem konzentriert er sich auf seine schriftstellerische Tätigkeit. In der DDR wurde keines seiner Bücher verlegt. Die Publikation erfolgte durch den befreundeten Dichter und Verleger Uwe Lammla zunächst in einfachen Privatdrucken und ab 1990 in dem eigens dafür gegründeten Arnshaugk Verlag in München.
Begegnungen und Künstler-Freundschaft
Rolf Schilling stand in Briefkontakt mir Fritz Usinger, Ernst Jünger, Arno Breker, Stephan Hermlin und anderen Künstlern der vorangegangenen Generation. Der Briefwechsel ist bislang unveröffentlicht. In der gegenwärtigen Kunst- und Kulturszene nimmt Schilling einen eigenwilligen solitären Platz ein: Vom offiziellen Kulturbetrieb weitgehend unbeachtet, ist er seit Jahrzehnten Mittelpunkt eines Kreises von Freunden und Schülern, die ihn aufgrund seiner poetischen Formkunst, der mythisch-archaischen Bezüge seines äußerst artifiziellen Werkes und seiner unabhängigen Lebenshaltung verehren. Zu seinen jüngeren Freunden und Briefpartnern zählen u. a. der Dichter Joachim Werneburg, der Verleger und Dichter Uwe Lammla, der Publizist Werner Bräuninger, der Schriftsteller, Dichter und langjährige Inhaber des Telesma-Verlags Baal Müller und der Lyriker, Musiker und Grafiker Uwe Nolte. Aus der Freundschaft mit letzterem resultieren zahlreiche gemeinsam veranstaltete Lesungen, ein legendäres Konzert in Leipzig im Völkerschlachtdenkmal zu Pfingsten 2006 sowie das von Nolte produzierte Hörbuch „Gesang überm Quell“. Außerdem ist Schilling auf mehreren Veröffentlichungen von Orplid, einem Musik-Projekt von Nolte, vertreten.
Ernst Jünger lobt in den Aufzeichnungen Siebzig verweht seine „mythisch-heraldische Haltung“. Mit Arno Breker entstand das Gemeinschaftswerk „Tage der Götter“, das zahlreiche Zeichnungen des Bildhauers schmückt. Auf Anregung seines Editeurs Joe F. Bodenstein (Paris) widmete er Schilling für die Luxusausgabe der Publikation zusätzlich die signierte Original-Lithographie „Orpheus mit der Harfe“, in Erinnerung an Jean Cocteau.[1] Die Buchpremerie mit einer öffentlichen Lesung des Dichters erfolgte im Museum Europäische Kunst (NRW) 1991.[2] Schilling war außerdem im Figuren-Atelier zu Gast sowie in Brekers Museum.[3]
Dichtung
Die Gedichte von Rolf Schilling sind vorwiegend von mythologischen Themen inspiriert und im Aufbau vergleichbar dem Neuen Formalismus metrisch exakt. Aktuelle politische Bezüge fehlen fast völlig in Schillings Werk.
Beispiel
Versform: vierhebiger Trochäus mit Kreuzreim
Irminsul (Auszug)
Nimm der Zeiten Garn und spul
Fäden, die die Norn nicht löst.
Ruf die Schläfer aus dem Pfuhl:
Wo sie dämmern, Traum-entblößt,
Schattet golden Irminsul,
Krone, die du spät erhöhst.
Werkverzeichnis
- Scharlach und Schwan. Gedichte und Dramen. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-01-7
- Stunde des Widders. Gedichte. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-02-5
- Questen-Gesang. Gedichte. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-03-3
- Kreis der Gestalten. Zwölf Huldigungen. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-04-1
- Das Holde Reich. Essays zur Symbolik. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-05-X
- Schwarzer Apollon. Essays zur Symbolik. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-06-8
- Ein verlassener Garten. Gedichte nach Algernon Charles Swinburne. Verlag Arnshaugk. 1990. ISBN 3-926370-07-6
- Der Phoenix und die Taube. Aus dem Englischen. Verlag Arnshaugk. 1991. ISBN 3-926370-08-4
- Tage der Götter. Gedichte und Bilder. Verlag Arnshaugk. 1991. ISBN 3-926370-15-7
- Die Häupter der Hydra. Gedichte. Verlag Arnshaugk. 1993. ISBN 3-926370-09-2
- Was der Schatten sprach. Aus dem Französischen und Russischen. Verlag Arnshaugk. 1993. ISBN 3-926370-10-6
- Eros und Ares. Essays. Verlag Arnshaugk. 1994. ISBN 3-926370-21-1
- Feuerlilie. Gedichte. Verlag Arnshaugk. 1995. ISBN 3-926370-31-9
- Halkyon. Gedichte. Verlag Arnshaugk. 1997. ISBN 3-926370-32-7
- Tagebücher in 4 Bänden. Aus Ariel-Tagen. Refugium. Lebens Mittag. Verlag Arnshaugk. 1997, ISBN 3-926370-26-2
- Lingaraja. Gedichte. Telesma-Verlag. 2012. ISBN 3-941094-06-8. Gedichte aus den Jahren 1997 bis 2011.
- Im Spiegel der Blitze. Gedichte. Arnshaugk Verlag. 2017. ISBN 978-3-944064-40-6
- Auf weitestem Feld. Notate zur Dichtung, Kunst, Musik und einigen anderen Dingen. 1992-2018. Arnshaugk Verlag. 2019. ISBN 978-3-95930-203-6
Vertonungen
- Hörbuch „Gesang überm Quell“
- Gedicht „Luzifer“, Orplid-CD „Greifenherz“
- Gedicht „Gesang an den Horusfalken“, Orplid-CD „Greifenherz“
- Gedicht „Nimm was dir die Götter gebe“, Fire + Ice-CD „Fractured Man“
- Gedicht „Schwertträger“, Halgadom-CD „Äon des Hammers“
Literatur
- Uwe Wolff: Ein Schriftsteller der Inneren Emigration. Zum Werk Rolf Schillings. Neue Zürcher Zeitung; 31. Dezember 1990.
- Rüdiger Sünner Schwarze Sonne. Zweite Auflage, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2001 (= Herder-Spektrum Bd. 5205), ISBN 3-451-05205-9; erweiterte Auflage 2009 mit DVD (Drachen-Verlag), ISBN 978-3-927369-44-3; erste Auflage: Herder-Verlag 1999 ISBN 3-451-27186-9.
- Rainer Hackel: Der Bruch in Ärger im Paradies, Verlag Traugott Bautz GmbH 2015 ISBN 978-3-95948-091-8
- Rainer Hackel: Rolf Schilling – Apologie eines verkannten Dichters, Verlag Traugott Bautz GmbH 2017 ISBN 978-3-95948-246-2
- Andreas Koenig: Rolf Schilling - Die Stunde des Mythos, Anbruch – Magazin für Kultur und Künftiges, 12. November 2019
Dokumentation
- 1992: Zeit der Götter – Regie Lutz Dammbeck, Kamera u. a. Eberhard Geick und Thomas Plenert, Sprecher: Christian Brückner und Otto Sander. In diesem Dokumentarfilm von Lutz Dammbeck wird auch Rolf Schilling vorgestellt, der sein Gedicht „Irminsul“ vorträgt.
Weblinks
- Internet-Präsenz von Rolf Schilling
- Sezession.de, Baal Müller: Träumer im Tigerfell – der Dichter Rolf Schilling.
- Patrick Grabe: Die zauberhafte Geschichte der „Angelika“ aus Nordhausen. In: Neue Nordhäuser Zeitung, 16. Dezember 2000. (Archivversion (Memento vom 7. Dezember 2012 auf WebCite))
- Rolf Schilling in der Jungen Freihei
Einzelnachweise
- ↑ Künstler-Archiv Museum Europäische Kunst
- ↑ Kunstplakat zum Festakt der Buchpräsentation von 1991.
- ↑ Gästebuch Schloss Nörvenich1990
Personendaten | |
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NAME | Schilling, Rolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter und Philosoph |
GEBURTSDATUM | 11. April 1950 |
GEBURTSORT | Nordhausen |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rolf Schilling aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |