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Royal Society of Arts
Die Royal Society of Arts (RSA), eigentlich: Royal Society for the Encouragement of Arts, Manufactures & Commerce (Königliche Gesellschaft zur Förderung der Künste, der Industrieerzeugnisse und des Handelsgewerbes) ist eine britische Kultureinrichtung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Plattform für kritische Diskussionen und neue Ideen zu schaffen, um somit die Aufklärung im 21. Jahrhundert voranzutreiben. Die Gesellschaft handelt nach vier Grundsätzen: Eigenständigkeit, Engagement, Aufrichtigkeit und Offenheit.[1]
Die königliche Gesellschaft wurde 1754 gegründet und hat ihren Sitz in London. Schirmherrin ist Elizabeth II., Präsidentin seit 2011 Prinzessin Anne von England.
Geschichte
Die RSA wurde 1754 von William Shipley gegründet und hatte die Dublin Society for improving Husbandry, Manufactures and other useful Arts als Vorbild.[2] Im Jahr 1774 zog die Gesellschaft in ein Gebäude zentral in London ein, das von den Adam-Brüdern (James Adam und Robert Adam) entworfen wurde. Dieses Gebäude in der John Adam Street wird noch heute von der RSA genutzt und beinhaltet im Great Room Gemälde des irischen Künstlers James Barry. Zudem hat sich die Gesellschaft im Laufe der Jahre auf weitere Gebäude ausgedehnt.
Die RSA veranstaltete 1760 mit großem Erfolg Großbritanniens erste Ausstellung über zeitgenössische Kunst. Aufgrund dieses Erfolges wurde die Royal Academy of Arts im Jahr 1768 von Sir Thomas Gainsborough und Sir Joshua Reynolds, zwei frühe Mitglieder der RSA, gegründet.
Die RSA erhielt 1847 den besonderen Status der Royal Charter (Königliche Satzung). 1876 gründete die RSA die National Training School for Music in London, die später in das Royal College of Music überging. 1908 bewilligte König Eduard VII. die Verwendung Royal im Namen der RSA.
Im Jahr 1936 verlieh die RSA zum ersten Mal die Auszeichnung Royal Designers for Industry (RDI). Diese Auszeichnung soll diejenigen ehren, die exzellentes Design im Bereich des verarbeitenden Gewerbes und der Industrie geschaffen haben.[3] The Faculty of Royal Designers for Industry wurde daraufhin gegründet und soll Design und die Anwendung für die Industrie fördern. Fachmänner aus unterschiedlichen Bereichen wie Ingenieurwissenschaften, Möbelindustrie, Kleidung und Textil-Design, Grafikdesign, Theater und Film-Design sind in der Faculty vertreten.
Ein Beispiel für den Erfolg der RSA wurde im Oxford English Dictionary festgehalten. Das Wörterbuch erfasste 1980 aus einem Journal der RSA den ersten Gebrauch des Wortes sustainability (Nachhaltigkeit) in Bezug auf Umweltökonomie.
Präsidenten
- 1755–1761: Jacob Bouverie, 1st Viscount Folkestone
- 1761–1793: Robert Marsham, 2nd Baron Romney
- 1794–1815: Charles Howard, 11th Duke of Norfolk
- 1816–1843: Prince Augustus Frederick, Duke of Sussex
- 1843–1861: Albert, Prince Consort
- 1862–1862: William Tooke
- 1863–1901: Edward VII of the United Kingdom
- 1901–1901: Sir Frederick Bramwell
- 1901–1910: George V of the United Kingdom
- 1910–1910: Richard Webster, 1st Viscount Alverstone[4]
- 1911–1942: Prince Arthur, Duke of Connaught and Strathearn
- 1942–1943: Sir Edward Crowe
- 1943–1945: E. F. Armstrong
- 1945–1947: R. B. Bennett
- 1947–1952: Her Royal Highness The Princess Elizabeth, Duchess of Edinburgh
- 1952–2011: Prince Philip, Duke of Edinburgh
- seit 2011: Prinzessin Anne von England
Mitgliedschaft
Es gibt weltweit etwa 27.000 Mitglieder (fellows), die in mehr als 70 Ländern die Ziele und Grundsätze der Organisation verfolgen. Unter den Mitgliedern finden sich Angehörige aller Berufsgruppen, so z.B. Unternehmer, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Architekten, Ingenieure, kaufmännische Angestellte und andere Berufsgruppen.
Die kostenpflichtige Mitgliedschaft steht nach den Aufnahmerichtlinien jedem offen, der sich in besonderer Weise in einem der Gesellschaft nahen Gebiet zugunsten des Gemeinwohls einsetzt, und kann durch Eigenbewerbung, auf Vorschlag eines anderen Mitglieds oder auf Einladung durch ein Mitglied des Kuratoriums der RSA erfolgen.[5] Neben einer Aufnahmegebühr wird eine regelmäßige Jahresgebühr für die Mitgliedschaft fällig. Mitglieder haben das Recht, die Abkürzung FRSA (Fellow of the RSA) als sogenannten Namenszusatz mit Komma hinter dem Nachnamen zu führen (zum Beispiel "Max Mustermann, FRSA"); es handelt sich dabei aber nicht um einen akademischen Titel, eine akademische Ehrung oder einen Orden.
Berühmte Mitglieder (Auswahl)
- Robert Adam, schottischer Architekt, Vater des britischen Klassizismus und Hauptvertreter des Adamstil
- Joyce Anelay, Baroness Anelay of St Johns, britische Politikerin (Conservative Party)
- Timothy Garton Ash, britischer Historiker und Schriftsteller
- Robert Baden-Powell, britischer Kavallerie-Offizier und Gründer der Pfadfinderbewegung
- Janet Baker, britische Sängerin
- Tim Berners-Lee, Erfinder der HTML (Hypertext Markup Language) und der Begründer des World Wide Web
- Elizabeth Carnegy, Baroness Carnegy of Lour, britische Landwirtin und Politikerin der Conservative Party.
- George Washington Carver, Botaniker, Chemiker und Erfinder in der Landwirtschaftsforschung in den Südstaaten der USA
- Henry Cole, englischer Staatsbeamter und Initiator der Weltausstellung
- Elizabeth Craig (Köchin), schottische Köchin und Journalistin
- Rupert Davies, englischer Schauspieler
- Edmund de Waal, englischer Keramiker, Professor und Autor
- Judi Dench, britische Schauspielerin (in der Rolle der "M" bei James Bond)
- Charles Dickens, englischer Schriftsteller
- John Diefenbaker, ehemaliger Premierminister von Kanada
- Jonathan Evans, Europaabgeordneter für die Conservative Party für Wales, Vorstandsmitglied der Europäischen Volkspartei.
- Allen Fairhall, australischer Rundfunkpionier und Politiker
- Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika
- Thomas Gainsborough, englischer Maler
- A. C. Grayling, britischer Philosoph und Schriftsteller
- Beryl Grey, britische Primaballerina
- John Robert Hall, englischer Pfarrer und Dekan von Westminster
- Stephen Hawking, britischer theoretischer Physiker und Astrophysiker
- William Hogarth, englischer Maler und Grafiker
- Peter Jonas, britischer Kulturmanager und Opernintendant
- Glenys Kinnock, Baroness Kinnock of Holyhead, britische Politikerin (Labour Party)
- David Kossoff, englischer Schauspieler und Autor
- Hector Laing, Baron Laing of Dunphail, britischer Wirtschaftsmanager, Geschäftsmann, Politiker und Life Peer
- Dickson Mabon, britischer Politiker
- Raphael Maklouf, britischer Bildhauer, Schöpfer eines Münzporträts Elisabeths II.
- Kenan Malik, britischer Publizist, Universitätsdozent und Rundfunkjournalist indischer Herkunft
- Guglielmo Marconi, italienischer Forscher, Nobelpreisträger, Unternehmer und Pionier der drahtlosen Telekommunikation
- Karl Marx, Philosoph und Nationalökonom
- Ian McEwan, britischer Schriftsteller
- Rosamond McKitterick, britische Historikerin
- Daphne Park, Baroness Park of Monmouth, britische Politikerin der Conservative Party und Diplomatin
- Angier March Perkins, Erfinder im Bereich der Dampftechnik
- Joshua Reynolds, englischer Maler
- Teresa Ann Savoy, englisch-italienische Schauspielerin
- Marjorie Scardino, US-amerikanische Managerin
- John Sentamu, Erzbischof von York, Metropolit der Kirchenprovinz York und Primas von England
- Steve Shirley, britische Unternehmerin und Philanthropin
- Adam Smith, Begründer der klassischen Nationalökonomie
- Peter Ustinov, englischer Schauspieler
- Iain Vallance, Baron Vallance of Tummel, Wirtschaftsmanager. Politiker der Liberal Democrats
- David Verney, 21. Baron Willoughby de Broke, britischer Peer
- Robert von Dassanowsky, österreichisch-amerikanischer Germanist, Filmhistoriker, Schriftsteller und Filmproduzent
- Benjamin West, erster international bedeutender amerikanischer Maler
- Frank Whittle, englischer Pilot und Erfinder des Stahlriebswerks
- Chandra Wickramasinghe, sri-lankischer Astrophysiker
- William Wilberforce, britischer Parlamentarier und Anführer im Kampf gegen den Sklavenhandel
- Michael Wilford, britischer Architekt
Aktuelle Aktivitäten
Die Organisation ist in die Royal Charter eingetragen und als eine Wohltätigkeitsorganisation in England anerkannt.
Jedes Jahr wird eine Vielzahl an Ehrenauszeichnungen vergeben, unter anderen die Albert Medaille, die Benjamin-Franklin-Medaille und die Bicentenary Medaille. Medaillenträger sind unter anderen Nelson Mandela und Professor Stephen Hawking.
In Großbritannien und Irland bietet die RSA verschiedene regionale Aktivitäten an, um die Mitglieder zum gegenseitigen Austausch anzuregen. Außerdem ist die RSA in Belgien, Australien, Indien, Südafrika und den USA vertreten.
Veranstaltungen
Die Gesellschaft führt eine Vielzahl an öffentlich zugänglichen Veranstaltungen durch, die zum freien und fortschrittlichen Denken anregen sollen. Nach einer solchen Veranstaltung werden Audio-[6] und Videodateien[7] auf der Homepage bereitgestellt. Das Gebäude der RSA kann von Nicht-Mitgliedern für Konferenzen, Partys und Hochzeiten angemietet werden.
Projekte
Im Juli 2008 begann die RSA, eine Hochschule in Tipton zu unterstützen, die als RSA Academy im September 2008 eröffnet wurde.
Gegenwärtige Projekte beschäftigen sich mit den Themen Kunst und Ökologie, Bürgerrechte, Design und Gesellschaft, Bildung, öffentliche Dienstleistungen und Technologien in kalten Klimazonen. Frühere Projekte waren unter anderem die Bereitstellung von Trinkwasser in Entwicklungsländern, das Überdenken des intellektuellen Eigentums (Veröffentlicht als die Adelphi Charter) und Untersuchungen zur Steuerung einer internationalen Migration.
RSA Animate
Die Organisation hat auch einen Youtube-Kanal,[8] in dem Auszüge von Vorträgen (auf 10 Minuten gekürzt) abgespielt werden, während der Inhalt der Vorträge gleichzeitig gezeichnet wird. (Whiteboard animation)
Literatur
- N.A. Chambers: The Society of Arts and Joseph Banks: a first step in London learned society. In: Notes & Records of the Royal Society, Band 61.3, 2007, S. 313–325. (online)
- Sir Henry Trueman Wood: A history of the Royal Society of Arts. John Murray, London 1913. (Digitalisat)
- Sir Henry Trueman Wood: Industrial England in the middle of the eighteenth century. John Murray, London 1910. (Digitalisat)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mission.
- ↑ Geschichte der RSA.
- ↑ Royal Designers for Industry.
- ↑ Eine Liste der Präsidenten bis 1911 findet sich bei Sir Henry Trueman Wood: A history of the Royal Society of Arts., London 1913, S. 509.
- ↑ Aufnahmerichtlinien der RSA (abgerufen am 25. Januar 2013).
- ↑ Veranstaltungen der RSA, Audiodateien.
- ↑ Veranstaltungen der RSA, Videodateien.
- ↑ Royal Society of Arts auf YouTube (engl.)
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