Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Rudolf Friedrichs
Rudolf Friedrichs (geb. 9. März 1892 in Plauen; gest. 13. Juni 1947 in Dresden) war von 1946 bis zu seinem Tod Ministerpräsident des Freistaates Sachsen.
Leben
Rudolf Friedrichs besuchte die Volksschule in Plauen und das Gymnasium in Dresden. Anschließend begann er ein Studium der Staats- und Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaft an der Universität Leipzig, welches er, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg erst 1919 abschließen konnte. Er trat 1922 der SPD bei und arbeitete ab 1923 als Regierungsassessor und ab 1926 Regierungsrat im Innenministerium. Ab 1927 war er Mitglied des kommunalpolitischen Landesausschusses der SPD. Von 1930 bis 1933 war er zudem ehrenamtlicher Stadtrat in Dresden.
1933 wurde er nach der Machtübernahme der NSDAP von allen Ämtern enthoben und kurzzeitig inhaftiert. Er arbeitete als juristischer Berater und im Lebensmittelhandel. Auch durch Schikanen der Nazis ließ er sich nicht von der Unterstützung illegal tätiger Antifaschisten abhalten.
Nach Kriegsende wurde er am 10. Mai 1945 vom sowjetischen Stadtkommandanten zum Oberbürgermeister der Stadt Dresden ernannt, deren Zerstörung durch anglo-amerikanische Bomber im Februar des gleichen Jahres ihn schwer getroffen hatte. Die von der SMAD maßgeblich betriebene Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED im Jahr 1946 trug Friedrichs mit. Ab Juni 1946 war Rudolf Friedrichs Präsident der Landesverwaltung Sachsens und wurde im Oktober des gleichen Jahres zum Ministerpräsidenten gewählt. Friedrichs war bemüht über die Zonengrenzen hinweg zu wirken und traf sich im Oktober 1946 und im Mai 1947 in Hof mit Vertretern der Landesregierung Bayerns.
Zwischen dem Sozialdemokraten Friedrichs und seinem Stellvertreter, dem Kommunisten Kurt Fischer bestanden von Anfang an Spannungen, die 1947 in einer offenen Konfrontation eskalierten. Dies führte auch zum Entstehen von Gerüchten, nach denen Fischer mit dem plötzlichen Tod Friedrichs in Verbindung gebracht wurde. Auch nach einer vom Freistaat Sachsen in Auftrag gegebenen Untersuchung konnten diese weder eindeutig widerlegt, noch bestätigt werden. Die Todesursache von Friedrichs ist damit weiterhin nicht abschließend geklärt.
Ehrungen
Im Jahr 1947 wurde Rudolf Friedrichs die Ehrendoktorwürde der Universität Jena verliehen. Im gleichen Jahr erhielt er die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt Plauen.
Der Neubau der kriegszerstörten Dresdner Carolabrücke trug 1971 bis 1991 ihm zu Ehren den Namen Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke. In den Nachbarstädten Radebeul und Radeberg existiert je eine Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße. In Zwickau ist der Stadtring nach ihm Dr.-Friedrichs-Ring benannt.
Literatur
- Literatur von und über Rudolf Friedrichs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mike Schmeitzner, Michael Richter: Einer von beiden muß so bald wie möglich entfernt werden. Der Tod des sächsischen Ministerpräsidenten Rudolf Friedrichs vor dem Hintergrund des Konflikts mit dem sächsischen Innenminister Kurt Fischer 1947. Expertise des Hannah-Arendt-Instituts im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei, Leipzig 1999, ISBN 3-378-01021-5
- Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e.V. (Hrsg.): Berühmte Vogtländer - Band II - , SATZART Plauen, 1999
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Adalbert Wolpert | Oberbürgermeister von Dresden 1945 |
Johannes Müller |
Königreich Sachsen: Bernhard von Lindenau | Julius Traugott von Könneritz | Karl Braun | Gustav Friedrich Held | Ferdinand von Zschinsky | Friedrich Ferdinand von Beust | Johann Paul von Falkenstein | Richard von Friesen | Alfred von Fabrice | Karl von Gerber | Hans von Thümmel | Rudolf Schurig | Georg von Metzsch-Reichenbach | Konrad Wilhelm von Rüger | Victor Alexander von Otto | Max von Hausen | Heinrich Gustav Beck | Rudolf Heinze
Freistaat Sachsen: Richard Lipinski | Georg Gradnauer | Wilhelm Buck | Erich Zeigner | Rudolf Heinze | Alfred Fellisch | Max Heldt | Wilhelm Bünger | Walther Schieck
Sachsen in der Zeit des Nationalsozialismus: Manfred von Killinger | Martin Mutschmann
Sachsen zwischen dem Dritten Reich und der DDR: Rudolf Friedrichs | Max Seydewitz
Freistaat Sachsen: Kurt Biedenkopf | Georg Milbradt | Stanislaw Tillich
Personendaten | |
---|---|
NAME | Friedrichs, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD, SED), Oberbürgermeister von Dresden, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen (1945–1947) |
GEBURTSDATUM | 9. März 1892 |
GEBURTSORT | Plauen |
STERBEDATUM | 13. Juni 1947 |
STERBEORT | Dresden |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rudolf Friedrichs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |