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Rudolf Löb
Rudolf Löb (auch Rudolf Loeb, geb. 21. November 1877 in Elberfeld; gest. 30. Januar 1966 in Boston) war deutsch-jüdischer Bankier beim Bankhaus Mendelssohn & Co. und Berater der damaligen deutschen und russischen Regierung.[1]
Leben
Rudolf Löb kam als Kind nach Berlin und besuchte dort das Askanische Gymnasium, welches er im Oktober 1893 mit dem Befähigungszeugnis für den Einjährig-Freiwilligen Dienst verließ. Anschließend durchlief er eine zweijährige Lehrzeit im Berliner Bankgeschäft Hugo Mankiewicz & Co.[2] 1896 trat Löb Bankhaus Mendelssohn & Co. ein und wurde später Einzelprokurist, 1919 Teilhaber. Als Bankier wurde er Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Verkehrskredit-Bank AG Berlin und der Bayerischen Vereinsbank München und war seit 1924 Berater mehrerer Reichskabinette. Nach dem Tod von Franz von Mendelssohn und Paul von Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 1935 wurde Löb als erstes Nicht-Familienmitglied Seniorchef von Mendelssohn & Co. Auf Druck der Nationalsozialisten, an dem sich auch Reichsbankvizepräsident Friedrich Dreyse beteiligte[3], schieden am 5. Dezember 1938 er, Marie von Mendelssohn[4], Paul Kempner[5] und Fritz Mannheimer aus dem Bankhaus aus. Marie von Mendelssohn übertrug ihre Anteile auf als „arisch“ eingestufte Familienmitglieder. Zum 31. Dezember 1938 ging das Bankhaus Mendelssohn in Liquidation, Hermann Josef Abs hatte die „Arisierung“ des aktiven Geschäfts durch die Deutsche Bank organisiert.
Löb war belgischer Generalkonsul. Zusammen mit Paul von Mendelssohn-Bartholdy und seinen Mit-Direktoren bei Mendelssohn Paul Kempner und Fritz Mannheimer war er seit 1924 Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft[6] gewesen. Er war zudem Mitglied der Gesellschaft der Freunde.
Löb emigrierte 1939 nach Argentinien und 1948 in die Vereinigten Staaten.
Werke
- Karl Brandt, Walter Eucken, Wilhelm Gerloff, Rudolf Löb und Karl Lange. Autarkie. Fünf Vorträge. Auf d. 1. Kundgebg d. "Dt. Bundes f. freie Wirtschaftspolitik" gehalten. Eingeleitet von Carl Petersen. Bln., Rowohlt 1932.DNB
Literatur
- Ingo Köhler: Die "Arisierung" der Privatbanken im "Dritten Reich" - Verdrängung, Ausschaltung und die Frage nach Wiedergutmachung, München 2008 ISBN 978-3-406-53200-9
Weblinks
- Rudolf Löb in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
Einzelnachweise
- ↑ Förster, Andreas: Das ungeklärte Ende des Bankhauses Mendelssohn. In: Berliner Zeitung, 17. Oktober 1997.
- ↑ Siehe Bewerbungsschreiben Löbs an das Bankhaus Mendelssohn & Co. vom 12. Dezember 1895 im Archiv des LBI New York, Löb collection (AR 4057).
- ↑ Ingo Köhler: Die "Arisierung" der Privatbanken im "Dritten Reich", S. 246
- ↑ Witwe von Franz von Mendelssohn der Jüngere
- ↑ Paul Kempner, 1889–1956 Jurist, Bankier. Kurzbiografie beim Bundesarchiv DNB
- ↑ Mitgliederverzeichnis KWG
Personendaten | |
---|---|
NAME | Löb, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Loeb, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bankier |
GEBURTSDATUM | 21. November 1877 |
GEBURTSORT | Elberfeld, Deutschland |
STERBEDATUM | 30. Januar 1966 |
STERBEORT | Boston |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rudolf Löb aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |