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Süddeutsche Monatshefte

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Die Süddeutschen Monatshefte waren eine von 1904 bis 1936 in München erscheinende Kulturzeitschrift. Ziel der Zeitschrift war es, die geistig-kulturelle Bedeutung Süddeutschlands im Kaiserreich bzw. in der Weimarer Republik hervorzuheben. War die Zeitschrift in ihrer Anfangsphase noch liberal, so wandelte sie sich nach dem verloren gegangenen Ersten Weltkrieg zu einem nationalistischen Medium.

Geschichte

Kaiserreich

Die Süddeutschen Monatshefte wurden als Ausdruck eines süddeutschen Kulturpatriotismus 1904 in München gegründet (u. a. von Wilhelm Weigand) und dabei von zahlreichen Persönlichkeiten unterstützt (z. B. Josef Ruederer, Friedrich Naumann). Unter dem leitenden Redakteur Paul Nikolaus Cossmann wechselte die Zeitschrift von einem liberalen Profil zu einer nationalkonservativen Ausrichtung. Für die Monatshefte schrieben zahlreiche bayerische Autoren, unter anderem Josef Hofmiller und Karl Alexander von Müller. Während des Ersten Weltkriegs wurden die „kriegstreibenden“ Kräfte um Alfred von Tirpitz und Erich Ludendorff von der Zeitschrift publizistisch unterstützt.

Weimarer Republik

Der verlorene Erste Weltkrieg, der Verlust der Monarchie und die Münchner Räterepublik verstärkten die nationalistische Ausrichtung der Monatshefte noch. Themen waren insbesondere der als ungerecht empfundene Versailler Vertrag und die Kriegsschuldlüge. 1924 verbreitete die Zeitschrift die sogenannte Dolchstoßlegende, wofür sich der Redakteur Cossmann in mehreren Prozessen vor Gericht verteidigen musste.

Nationalsozialismus

Da der monarchistische Journalist Erwein von Aretin Adolf Hitler bereits 1923 in den Süddeutschen Monatsheften stark kritisiert hatte, war die Zeitschrift bei den Nationalsozialisten nicht beliebt. Cossmann und Aretin versuchten im Januar 1933 mit anderen bayerischen Monarchisten den bayerischen Kronprinzen Rupprecht zu einem monarchistischen Putsch gegen Hitler zu motivieren, allerdings vergeblich. Die Januarausgabe aus dem Jahr 1933 wurde bereits König Rupprecht betitelt. Deswegen wurden Aretin und Cossmann (er starb 1942 im KZ Theresienstadt) später verhaftet.

Mit dem neuen nationalsozialistischen Redakteur Leo Friedrich Hausleiter wurden die Süddeutschen Monatshefte bis 1936 als unpolitische, relativ unwichtige Zeitschrift weitergeführt.

Auflage

Vor Beginn des Ersten Weltkriegs betrug die Auflagenhöhe ca. 3500. Während des Kriegs und in der Nachkriegszeit betrug die Auflage zeitweise 100.000 Stück, ging aber im Verlauf der 1920er Jahre wieder stark zurück.

Literatur

  • Jens Flemming: Gegen die intellektualistische Zersetzung der alten moralischen Werte. Die Süddeutschen Monatshefte zwischen Krieg und Nationalsozialismus, in: Michel Grunewald (Hg.), Le milieu intellectuel conservateur en Allemagne, sa presse et ses réseaux (Convergences 27), Bern 2003, 165-201.
  • Hans Christof Kraus: Kulturkonservatismus und Dolchstoßlegende. Die "Süddeutschen Monatshefte" 1904-1936, in: Ders. (Hg.), Konservative Zeitschriften zwischen Kaiserreich und Diktatur, Berlin 2003, 13-43.
  • Wolfram Selig: Paul Nikolaus Cossmann und die süddeutschen Monatshefte von 1914-1918. Ein Beitrag zur Geschichte der nationalen Publizistik im Ersten Weltkrieg (Dialogos 3), Osnabrück 1967.

Weblinks

 Wikisource: pdf-Verzeichnis – Quellen und Volltexte
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