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Salford
Salford | ||
---|---|---|
Skyline vom Hartshead Pike | ||
Koordinaten | 53° 29′ N, 2° 18′ W53.483-2.2931Koordinaten: 53° 29′ N, 2° 18′ W | |
Bevölkerung | 72.750 (Stand: 2001) | |
Fläche | 21 km² (8,11 | )|
Bevölkerungsdichte | 3.464,3 Einwohner/km² | |
Verwaltung | ||
Post town | SALFORD | |
Postleitzahlenabschnitt | M3, M5–M7, M50 | |
Vorwahl | 0161 | |
Landesteil | England | |
Shire county | Greater Manchester | |
Zeremonielle Grafschaft | Lancashire | |
Website: www.salford.gov.uk |
Salford [ˈsɔːlfəd] ist eine Stadt im Nordwesten Englands und Teil des Metropolitan County Greater Manchester. Geschichtlich gesehen gehörte sie zur Grafschaft Lancashire, bis 1974 das Metropolitan County Greater Manchester gegründet wurde. Die vom Fluss Irwell durchflossene Stadt schließt sich direkt an der Großstadt Manchester an, zählt rund 73.000 Einwohner und ist die größte Siedlung im Metropolitan Borough City of Salford mit 218.000 Einwohnern.
Geschichte
Salford bestand bereits seit dem Mittelalter und entwickelte sich schon vor der industriellen Revolution als wichtiger Handelsplatz. Von Bedeutung war der Handel mit Wolle und weiteren Textilien. Mit der Entwicklung der dampfbetriebenen Webstühle und dem damit verbundenen Aufkommen der Baumwolle wurde Salford zu einer der wichtigsten Städte am Beginn des Industriezeitalters. Die Industrialisierung wirkte sich auch auf die Natur, die unter den Industrieanlagen des 19. Jahrhunderts litt, aus. Salford entwickelte sich schnell zu einer eng bebauten Arbeiterstadt im Industrieraum von Manchester.
Friedrich Engels, der im neueren westlichen Teil Salfords nahe den Hafenanlagen Teilhaber der Ermen & Engels Baumwollspinnerei war, gab der Beschreibung Salfords und seiner Lebensbedingungen in Die Lage der arbeitenden Klasse in England besonders viel Raum. Dort beschrieb er Salford als noch schmutziger und ärmlicher als die Altstadtviertel des benachbarten Manchesters: „Ganz Salford ist in Höfen oder schmalen Gassen gebaut, die so eng sind, daß sie mich an die engsten erinnerten, die ich gesehen habe, nämlich an die schmalen Gäßchen von Genua. In dieser Beziehung ist die durchschnittliche Bauart von Salford noch bedeutend schlechter als die von Manchester, und ebenso ist es mit der Reinlichkeit.“[1] Die Beschreibung dieser Slums, die Salford prägten, betrafen vor allem die nordöstlichen Gebiete gegenüber der Altstadt von Manchester. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde auch der Südwesten zunehmend bebaut, wobei die Lebensbedingungen in den neuen Siedlungen nur geringfügig besser waren.
1949 beschrieb Ewan MacColl seine Heimatstadt als „dirty old town“.
Die Deindustrialisierung Großbritanniens, dessen industrielles Zentrum einst in der Gegend um Greater Manchester lag, hat auch in Salford negative Auswirkungen hinterlassen und zu Umstrukturierungen geführt. Die Schließung der Hafenanlagen, der Salford Quays, 1982, wurde Jahre später mit dem Beginn eines der ersten und größten urbanen Umstrukturierungsmaßnahmen beantwortet. Wie auch in anderen Städten, wurden die Hafenanlagen von Salford mit modernen Gebäuden versehen, die z.B. teure Eigentumswohnungen oder kulturelle Einrichtungen beherbergen. Das Zentrum Salfords ist hingegen noch immer von Zerfall gezeichnet. Von den leichten Erholungen auf dem Arbeitsmarkt in Großbritannien in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts konnte Salford nicht profitieren, die Arbeitslosenquote ist noch heute deutlich überdurchschnittlich.[2] Salford war eines der Zentren der Unruhen in England 2011.
Bildung und Kultur
Die University of Salford mit knapp 20.000 Studenten ging 1967 aus den Nachfolgern des Salford Working Men's College (gegründet 1858) und das Pendleton Mechanics Institute (gegr. 1850) hervor. Daneben haben sich 2009 eine Reihe von Colleges in der Stadt zum Salford City College zusammengeschlossen. Von großer Bedeutung für die Popkultur Nordwestenglands war und ist zudem der Salford Lads Club, ein Freizeitclub für Jugendliche, in dem unter anderem Bands wie The Hollies und Oasis ihre Anfänge nahmen. Mit der Working Class Movement Library befindet sich zudem eine der weltweit größten Sammlungen an gedrucktem Material zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Salford. Der heute noch populäre Song "Dirty Old Town" war ursprünglich eine Hommage des Texters an seine Heimatstadt Salford.
Verkehr
Salford liegt im Verkehrsverbund von Greater Manchester (Greater Manchester Passenger Transport Executive, GMPTE). Neben diversen Buslinien durchquert eine Straßenbahnlinie Salford. Zudem verfügt die Stadt über zwei Bahnhöfe: Salford Central, der neben Salford auch die nördliche Innenstadt Manchesters bedient, verfügt über Verbindungen nach Manchester Victoria, ins nördliche Umland und gelegentlich nach Liverpool und Yorkshire. Salford Crescent fahren unter anderem Züge in Richtung Manchester Piccadilly, Preston bis hin nach Schottland an.
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
- Elkie Brooks, Sängerin
- L. S. Lowry, Maler
- James Prescott Joule, Physiker
- Shelagh Delaney, Schriftstellerin
- Albert Finney, Schauspieler
- Geff Harrison, Musiker und Produzent
- Peter Hook, Bassist der Band New Order
- Mike Leigh, Filmregisseur
- Terry Eagleton, Philosoph
- Ewan MacColl, Dichter, Schauspieler und Musiker
- Christopher Eccleston, Schauspieler
- Andrew Knott, Schauspieler
- Brian Naylor, Autorennfahrer
- Robert Powell, Filmschauspieler
- Paul Scholes, Fußballprofi bei Manchester United
- Mark E. Smith, Sänger der englischen Post Punk-Band The Fall
- Bernard Sumner, Sänger, Gitarrist und Keyboarder der Band New Order
- Tim Burgess, Sänger der Band The Charlatans
- William Webb Ellis, angeblicher Erfinder des Rugby
- Mike Walker, Jazzgitarrist
- Russell Watson, Sänger, Tenor ("The Voice")
- Tony Wilson, Musikmanager und Fernsehjournalist
- Sinéad Moynihan, Schauspielerin und Model
Salford diente als Vorbild für die fiktive Industriestadt Weatherfield, in der die erfolgreiche britische Seifenoper Coronation Street spielt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ MEW 2, S. 294
- ↑ Statistik von 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Salford aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |