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Samson Heine

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Samson Heine, auch Samson Isaac Sigmund Heine genannt (geb. 19. August 1764 in Hannover; gest. 2. Dezember 1828 in Hamburg), war ein deutscher Tuchhändler. Er war der Vater des Dichters Heinrich Heine.

Leben

Zu Bückeburg stieg ich ab in der Stadt,
Um dort zu betrachten die Stammburg,
Wo mein Großvater geboren ward;
Die Großmutter war aus Hamburg.
Heinrich Heine.
Ein Wintermärchen (1844)

Den Mangel an Informationen über die väterliche Linie seines Stammbaums erklärte Heinrich Heine damit, dass sein Vater Samson Heine „als ganz fremder Mann nach Düsseldorf gekommen [sei] und hier keine Anverwandten, keine jener alten Muhmen und Basen [hatte], welche die weiblichen Barden sind, die der jungen Brut tagtäglich die alten Familienlegenden mit epischer Monotonie vorsingen.“ Auf die Frage, wer sein Großvater gewesen sei, habe er von seinem Vater Samson lediglich die ausweichende Antwort erhalten: „Dein Großvater war ein kleiner Jude und hatte einen großen Bart“.[1]

Die Vorfahren Samson Heines waren Hoffaktoren in Bückeburg und in Hannover. Am 19. August 1764 wurde Samson Heine in Hannover geboren. In Altona und in Hamburg erlangte er die erste kaufmännische Ausbildung. Zu Anfang der Französischen Revolution diente er als Proviantmeister der Armee des Prinzen Ernst von Cumberland in den Feldzügen in Flandern und Brabant. Im Juli 1796 zog er zum ersten Mal mit einem Empfehlungsschreiben aus Hamburg in die von Franzosen besetzte Stadt Düsseldorf ein. Im August 1796 verlobte er sich dort mit Betty van Geldern und ging zunächst nach Hamburg zurück. Das Paar erwirkte im November 1796 für Samson Heine das Niederlassungsrecht für Düsseldorf und sie heirateten dort Anfang Februar 1797. In der Bolkerstraße Nr. 602 etablierte er ein Tuchwarengeschäft. Sein Haupthandelsartikel war Velveteen, den er direkt aus Liverpool bezog. 1809 kaufte er das gegenüberliegende Haus Bolkerstraße Nr. 42, wohin er auch sein Geschäft verlegte. Als während der Napoleonischen Kriege infolge der Kontinentalsperre die Einfuhr englischer Stoffe stockte, ging das Geschäft stark zurück. 1820 musste er Bankrott anmelden und er verzog nach Oldesloe im südöstlichen Holstein. Im Frühling 1822 zog die Familie weiter nach Lüneburg. Hier lebte Samson Heine bis zum Sommer 1828, zog dann nach Hamburg, wo er am 2. Dezember 1828 starb.[2]

Literatur

  • Hermann Schiff: Heinrich Heine und der Neuisraelitismus; Briefe an Adolf Strodtmann. Richter, Hamburg 1866, S. 3 (Digitalisat)
  • Maximilian von Heine: Erinnerungen an meinen Bruder Heinrich Heine. In: Die Gartenlaube, No 5 (1866) S. 75 (Digitalisat)
  • Adolf Strodtmann: H. Heine’s Leben und Werk. F. Drucker, Wien und New York , Band 1 (1867), S. 5 (Digitalisat)(S. 357 Anmerkungen)
  • Maximilian von Heine: Erinnerungen an Heinrich Heine und seine Familie. Dümmler, Berlin 1868, S. 34–37: Der Vater und Goethe’s Gedichte. (Digitalisat)
  • Gustav Karpeles: Heinrich Heine. Biographische Skizzen. Graetz, Berlin 1869, S. 4–7 (Digitalisat)
  • Eduard Engel (Hrsg.): Heinrich Heine’s Memoiren über seine Jugendzeit (1854–1855). In: Die Gartenlaube (1884) (Digitalisat)
  • Gustav Karpeles: Heinrich Heine. Aus seinem Leben und aus seiner Zeit. Adolf Tietze, Leipzig 1899, S. 10–24 (Digitalisat)
  • Heinrich Schnee: Heinrich Heines väterliche Ahnen als Lippische Hoffaktoren: Ein Beitrag zur Geschichte der Familie Heine und der Institution des Hoffaktorentums an kleinen Fürstenhöfen im Zeitalter des Absolutismus. In: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte. Brill, Leiden, Bd. 5, No. 1 (1953), S. 53–70
  • Hans Ebke: Vater und Sohn Heine und das hannoversche Militär. In: Heine-Jahrbuch, 55. Jg. (2016), S. 1–15

Einzelnachweise

  1. Heine’s_Memoiren_über_seine_Jugendzeit IV.
  2. Gustav Karpeles: Heinrich Heine. Aus seinem Leben und aus seiner Zeit. Adolf Tietze, Leipzig 1899, S. 10–24 (Digitalisat)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Samson Heine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.