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Sandro Mazzola
Sandro Mazzola | ||
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Voller Name | Alessandro Mazzola | |
Geburtstag | 8. November 1942 | |
Geburtsort | Turin, Italien | |
Größe | 179 cm | |
Position | Mittelfeld / Sturm | |
Vereine in der Jugend | ||
1958–1960 | Inter Mailand | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
1960–1977 | Inter Mailand | 418 (116) |
Nationalmannschaft | ||
1963–1974 | Italien | 70 | (22)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Alessandro „Sandro“ Mazzola (* 8. November 1942 in Turin, Italien) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler.
Mazzola spielte während seiner aktiven Karriere ausschließlich für Inter Mailand und weil Mitglied der Mannschaft, die als „La grande Inter“ Mitte der 1960er Jahre zahlreiche Titel gewinnen konnte. Noch heute gilt er als einer der besten Spieler des Vereins, für den er in insgesamt 565 Pflichtspielen 158 Tore erzielte.
Mit der italienischen Nationalmannschaft wurde Mazzola 1968 Europameister.
Jugend
Alessandro Mazzola wurde am 8. November 1942 in Turin geboren. Er war der älteste Sohn von Valentino Mazzola, Kapitän der legendären Mannschaft Grande Torino des AC Turin und größter Fußballstar im Nachkriegs-Italien, der 1949 bei einem Flugzeugunglück mit dem Großteil seiner Mannschaft ums Leben (Flugzeugabsturz von Superga) kam. Zu diesem Zeitpunkt war der kleine Alessandro, den bald alle nur „Sandro“ riefen, erst sechs Jahre alt.
Karriere im Verein
Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ferruccio wechselte er 1958 als 16-Jähiger zu Inter Mailand. Sein Debüt in der Serie A absolvierte Mazzola am 10. Juni 1961 in der Partie gegen Juventus Turin. Aus Protest gegen den Verband hatte Inter-Trainer Helenio Herrera auf die Nominierung von Profis verzichtet und lediglich Jugendspieler aufgestellt, die gegen Juventus mit 1:9 unterlagen. Mazzola hatte per Strafstoß den Ehrentreffer erzielt.
In den folgenden Jahren baute Herrera eine der besten Vereinsmannschaften des europäischen Fußballs auf. Grundstruktur und Erfolgsrezept war der Catenaccio: Das Abwehrbollwerk bildeten Libero Armando Picchi, die Verteidiger Tarcisio Burgnich und Giacinto Facchetti, die Konter sollten über die schnellen Außenbahnspieler Jair da Costa und Mario Corso laufen, im Mittelfeld gab Spielmacher Luis Suárez den Takt vor. In diesem Spielsystem wurde Mazzola ab der Saison 1962/63 Stammspieler. Er pendelte zwischen Mittelfeld und Angriff, wobei ihm seine Torgefahr, wie auch seine Kreativität und technische Klasse zugutekamen. Der Catenaccio sollte sich als erfolgreich erweisen: 1963, 1965 und 1966 gewann Inter den italienischen Meistertitel, wobei Mazzola mit 17 Ligatreffern 1964/65 Torschützenkönig wurde. Auch international war Inter Mailand erfolgreich: 1964 wurde Real Madrid im Finale des Europapokals der Landesmeister mit 3:1 bezwungen, wobei Mazzola mit zwei Toren im Endspiel erheblichen Anteil am Titelgewinn hatte. Mit insgesamt sieben Treffern er den Titel als bester Torjäger (gemeinsam mit Ferenc Puskás und Vladica Kovačević). Im folgenden Jahr verteidigten die Herrera-Schützlinge den Titel, als man Benfica Lissabon mit 1:0 bezwang. 1964 und 1965 holten die Nerazzurri sogar zweimal den Weltpokal in die Lombardei. 1967 unterlag Inter im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen Celtic Glasgow mit 1:2. Zwar hatte Mazzola seine Mannschaft per Foulelfmeter in Führung gebracht, doch die Lisbon Lions rangen den Favoriten nieder.
Anfang der 1970er Jahre änderte sich Mazzolas Rolle: Suárez hatte den Verein verlassen und mit Roberto Boninsegna hatte man einen treffsicheren Mittelstürmer verpflichtet, weshalb Mazzola, als neuer Kapitän, von nun am im Mittelfeld agierte. Boninsegna war ein verlässlicher Torschütze, während Mazzola als neuer Spielmacher wirkte. 1970/71 gewann er seinen vierten Scudetto. Im selben Jahr wählten ihn die Sportjournalisten bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres auf den zweiten Platz hinter Johan Cruyff. Cruyff hatte Inter mit Ajax Amsterdam in Mazzolas viertem Finale des Europapokals der Landesmeister mit 2:0 bezwungen.
Nach 17 Jahren im schwarz-blauen Dress kündigte Mazzola an, nach Abschluss der Saison 1976/77 seine Karriere zu beenden. Sein letztes Spiel war das Pokalfinale (Coppa Italia) am 2. Juli 1977 gegen den AC Mailand, der die Partie mit 2:0 für sich entschied. Es war auch Mazzolas letztes Aufeinandertreffen mit seinem ewigen Rivalen Gianni Rivera. Insgesamt absolvierte Sandro Mazzola 565 Pflichtspiele (158 Tore) für Inter Mailand, die sich wie folgt aufteilen: 418 Spiele (116 Tore) in der Serie A, 80 Spiele (24 Tore) im Coppa Italia und 67 Spiele (18 Tore) im Europapokal.
Karriere in der Nationalmannschaft
Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab der damals 20-jährige Mazzola am 12. Mai 1963 beim 3:0-Sieg über Weltmeister Brasilien, wobei ihm auch gleich ein Tor gelang. 1966 gehörte Mazzola zu Edmondo Fabbris WM-Kader in England und wurde in allen Gruppenspielen eingesetzt. Er erzielte ein Tor beim 2:0-Sieg über Chile. Doch Italien verlor zwei Partien, darunter eine sensationelle Niederlage gegen Nordkorea. Nach dem unglaublichen Ausscheiden in der Vorrunde wurden die Nationalspieler bei der Ankunft in Rom von wütenden Tifosi mit Tomaten beworfen.
Zwei Jahre später bei der Europameisterschaft 1968 wusste Mazzola zu überzeugen und führte die Squadra Azzurra zum Titel; damit hatte sich die Nationalmannschaft für das blamable Ausscheiden von 1966 rehabilitiert.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko galten die Italiener als Mitfavorit um den Titel. Die Mannschaft von Nationaltrainer Ferruccio Valcareggi hatte ein Problem: Mit Mazzola und Gianni Rivera vom AC Mailand hatte er zwei gleichwertige Spieler für die Position des Spielmachers. Valcareggi glaubte nicht, dass beide gemeinsam spielen konnten, weshalb er Mazzola beginnen ließ und Rivera immer zur Halbzeit einwechselte (sog. Staffetta). So stand Mazzola beim Jahrhundertspiel im Halbfinale gegen Deutschland in der ersten Halbzeit auf dem Feld. Italien siegt mit 4:3 nach Verlängerung und zog in das WM-Endspiel ein. Im Finale (1:4 gegen Brasilien) rückte Valcareggi von der Staffetta ab und tauschte Mazzola erst in der 83. Minute gegen Rivera aus, da er ihn für defensiv stärker hielt, weshalb der Trainer hart kritisiert wurde.
1974 sollte Mazzola seine dritte und letzte WM-Endrunde spielen. Doch wie schon 1966 kamen die Italiener nicht über die Vorrunde hinaus; zwar vertraute Valcareggi diesmal allein Mazzola als Spielmacher, doch als man im letzten Vorrundenspiel Polen mit 1:2 unterlag, waren die Azzurri ausgeschieden. Dieses Spiel am 23. Juni 1974 war sein letztes Länderspiel, nach 70 Länderspielen (22 Tore) beendete er seine Karriere.
Erfolge
Verein
- Italienischer Meister (4): 1962/63, 1964/65, 1965/66, 1970/71
- Europapokal der Landesmeister (2): 1963/64, 1964/65
- Weltpokal (2): 1964, 1965
Nationalmannschaft
Persönlich
- Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister: 1963/64 (7 Tore)
- Torschützenkönig der Serie A: 1964/65 (17 Tore)
- Europas Fußballer des Jahres: Zweiter 1971
Saisonübersicht [1]
Verein | Liga | Saison | Liga | Coppa Italia | Europapokal | Andere | Gesamt | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Spiele | Tore | Spiele | Tore | Spiele | Tore | Spiele | Tore | Spiele | Tore | |||
Inter Mailand | Serie A | 1960/61 | 1 | 1 | - | - | - | - | - | - | 1 | 1 |
1961/62 | 1 | 0 | - | - | - | - | - | - | 1 | 0 | ||
1962/63 | 23 | 10 | 1 | 1 | - | - | - | - | 24 | 11 | ||
1963/64 | 30 | 9 | - | - | 9 | 7 | - | - | 39 | 16 | ||
1964/65 | 33 | 17 | 2 | 0 | 6 | 3 | 2 | 1 | 43 | 21 | ||
1965/66 | 30 | 19 | 1 | 0 | 4 | 1 | 2 | 0 | 37 | 22 | ||
1966/67 | 30 | 17 | 2 | 2 | 10 | 3 | - | - | 42 | 22 | ||
1967/68 | 28 | 6 | 9 | 2 | - | - | - | - | 37 | 8 | ||
1968/69 | 29 | 7 | 3 | 0 | - | - | - | - | 32 | 7 | ||
1969/70 | 28 | 4 | 5 | 1 | 10 | 1 | - | - | 43 | 6 | ||
1970/71 | 29 | 7 | 3 | 2 | 7 | 1 | - | - | 33 | 9 | ||
1971/72 | 28 | 7 | 9 | 2 | 9 | 2 | - | - | 46 | 11 | ||
1972/73 | 26 | 2 | 9 | 4 | 6 | 0 | - | - | 41 | 6 | ||
1973/74 | 26 | 4 | 10 | 3 | 2 | 0 | - | - | 38 | 7 | ||
1974/75 | 23 | 3 | 7 | 0 | 4 | 0 | - | - | 34 | 3 | ||
1975/76 | 25 | 2 | 10 | 4 | - | - | - | - | 35 | 6 | ||
1976/77 | 28 | 1 | 9 | 3 | 2 | 0 | - | - | 39 | 4 | ||
Karriere Gesamt | 418 | 116 | 80 | 24 | 63 | 17 | 4 | 1 | 565 | 158 |
Nationalmannschaft | ||
---|---|---|
Jahr | Spiele | Tore |
1963 | 4 | 1 |
1964 | 3 | 3 |
1965 | 8 | 6 |
1966 | 9 | 3 |
1967 | 3 | 3 |
1968 | 5 | - |
1969 | 4 | 2 |
1970 | 10 | 2 |
1971 | 5 | - |
1972 | 8 | - |
1973 | 6 | - |
1974 | 5 | - |
Gesamt | 70 | 22 |
Weblinks
- Sandro Mazzola in der Datenbank von Weltfussball.de
- Einsatzdaten von Mazzola im Inter Archiv
- Profil auf der Webseite des italienischen Verbandes
Einzelnachweise
Die Torschützenkönige von 1898 bis 1923 sind nicht bekannt.
1924: Schönfeld | 1925: Magnozzi | 1926: Hirzer | 1927: Powolny | 1928: Libonatti | 1929: Rossetti | 1930: Meazza | 1931: Volk | 1932: Petrone / Schiavio | 1933: Borel | 1934: Borel | 1935: Guaita | 1936: Meazza | 1937: Piola | 1938: Meazza | 1939: Boffi / Puricelli | 1940: Boffi | 1941: Puricelli | 1942: Boffi | 1943: Piola | 1943–1945 | 1946: Castigliano | 1947: Mazzola | 1948: Boniperti | 1949: Nyers | 1950: Nordahl | 1951: Nordahl | 1952: Hansen | 1953: Nordahl | 1954: Nordahl | 1955: Nordahl | 1956: Pivatelli | 1957: da Costa | 1958: Charles | 1959: Angelillo | 1960: Sívori | 1961: Brighenti | 1962: Altafini / Milani | 1963: Manfredini / Nielsen | 1964: Nielsen | 1965: Mazzola / Orlando | 1966: Luís Vinício | 1967: Riva | 1968: Prati | 1969: Riva | 1970: Riva | 1971: Boninsegna | 1972: Boninsegna | 1973: Pulici / Rivera / Savoldi | 1974: Chinaglia | 1975: Pulici | 1976: Pulici | 1977: Graziani | 1978: Rossi | 1979: Giordano | 1980: Bettega | 1981: Pruzzo | 1982: Pruzzo | 1983: Platini | 1984: Platini | 1985: Platini | 1986: Pruzzo | 1987: Virdis | 1988: Maradona | 1989: Serena | 1990: van Basten | 1991: Vialli | 1992: van Basten | 1993: Signori | 1994: Signori | 1995: Batistuta | 1996: Protti / Signori | 1997: Inzaghi | 1998: Bierhoff | 1999: Amoroso | 2000: Schewtschenko | 2001: Crespo | 2002: Hübner / Trezeguet | 2003: Vieri | 2004: Schewtschenko | 2005: Lucarelli | 2006: Toni | 2007: Totti | 2008: Del Piero | 2009: Ibrahimović | 2010: Di Natale | 2011: Di Natale | 2012: Ibrahimović | 2013: Cavani | 2014: Immobile | 2015: Icardi / Toni | 2016: Higuaín | 2017: Džeko | 2018: Icardi / Immobile | 2019: Quagliarella | 2020: Immobile
Personendaten | |
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NAME | Mazzola, Sandro |
ALTERNATIVNAMEN | Mazzola, Alessandro (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 8. November 1942 |
GEBURTSORT | Turin |
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