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Santa Maria (Schiff)
Rekonstruktion der Santa Maria für das Columbian Naval Review (1904) | ||||||||||||
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Die Santa Maria war das Flaggschiff von Christoph Kolumbus’ erster Expedition von 1492 bis 1493, auf der er einen westlichen Weg nach Ostasien suchte. Begleitet wurde sie von den deutlich kleineren Schiffen Niña und Pinta. Die Santa Maria fuhr unter der Flagge der Königreiche Kastilien und León, was heutzutage spanischem Territorium zuzuordnen ist.
Geschichte
Das von Kolumbus als Nao (altspanischer Ausdruck für Schiff) bezeichnete, robuste Schiff gehörte Juan de la Cosa und wurde für das Vorhaben an Kolumbus vermietet. Damals hieß das Schiff noch nach dem Ort, wo sie erbaut wurde, „La Gallega“ („die Galizierin“).[2] De la Cosa befand sich auch an Bord, doch Christoph Kolumbus führte das Schiff als Kapitän bis zu dessen Strandung, siehe unten.[3]
Statt eines Seewegs nach „Ostasien“ – wie es sein wahres Ziel war (siehe Einleitung zu Christoph Kolumbus) –, entdeckte Kolumbus auf seiner ersten Reise Amerika für Europa wieder. Allerdings nicht den Kontinent, sondern Inseln am nordöstlichen Rand der Bahamas, wie die von den Ureinwohnern „Guanahani“ genannte Insel (vergl. Eintrag im Logbuch am 12. Oktober 1492),[4] der Kolumbus den Namen San Salvador gab.
Am 25. Dezember 1492 lief die Santa Maria auf eine Sandbank vor Hispaniola, der Insel mit den heutigen Staaten Haiti und Dominikanische Republik. Das Schiff konnte nicht mehr gerettet werden.[3] Das Holz wurde für den Bau der ersten spanischen Siedlung auf amerikanischem Boden, La Navidad, verwendet, in der Kolumbus etwa 30 bis 35 seiner Leute zurückließ.[5]
Zitat: „Weder die allgemeine Literatur über die Schifffahrt, noch die spanische Fachliteratur liefern genaue Angaben zu den Schiffen des Kolumbus. Was wir wissen, stammt größtenteils aus dem Logbuch des Genueser Navigators.“[1] Daher sind die Angaben zu den Abmessungen keineswegs so genau, wie es in der rechten Tabelle den Anschein hat.
2003 wurde vor der Küste Haitis ein Wrack aufgefunden, bei dem es sich angeblich um die Überreste der Santa Maria handeln sollte. Dies wurde erst im Mai 2014 publiziert.[6] Nach Untersuchungen der UNESCO ist das Wrack jedoch viel zu modern und stamme wahrscheinlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.[7]
Aufbau
Die Experten streiten sich darüber, in welche Schiffsklasse die Santa Maria einzuordnen ist: Sie ist vom Aufbau her eine Karavelle – die Besegelung ähnelt allerdings mehr der einer Karacke, weshalb sie eher als solche gesehen wird.
Der Großmast hatte eine Höhe von 26,6 m, an dem sowohl ein mit einem roten Kreuz verziertes Haupt- als auch ein zusätzliches Topsegel befestigt waren. Der Fockmast war mit einem Rahsegel ausgestattet, während der Besanmast mit einem Lateinersegel versehen war. Darüber hinaus konnten an der Rahe zwei Leesegel und am Bugspriet noch die Bugsprietsegel gesetzt werden.
Kolumbus vermerkte im Logbucheintrag vom 26. Dezember 1492: „[…], denn die Santa Maria war ein sehr schwerfälliges Schiff und für Entdeckungsfahrten nicht geeignet.“[8]
Benennung
Nach ihr ist der Marskrater Santa Maria benannt.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Attilio Cucari: Segelschiffe. Die Königinnen der Meere - Geschichte und Typologie. Bassermann-Verlag, München 2008, S. 20
- ↑ William F. Keegan: Sailing into History, Florida Museum of Natural History, 7. Juli 1991
- ↑ 3,0 3,1 Robert H. Fuson (Hrsg.): Das Logbuch des Cristoph Kolumbus. Gustav-Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1987, S. 254
- ↑ Robert H. Fuson (Hrsg.): Das Logbuch des Cristoph Kolumbus. Gustav-Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1987, S. 130
- ↑ Taucher finden offenbar Wrack der „Santa Maria“. In: Spiegel Online. 13. Mai 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Forscher wollen Wrack der „Santa Maria“ entdeckt haben. In: faz.net. 14. Mai 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Fund war doch nicht Schiff des Kolumbus. n-tv.de, 6. Oktober 2014, abgerufen am 8. Oktober 2014.
- ↑ Robert H. Fuson (Hrsg.): Das Logbuch des Cristoph Kolumbus. Gustav-Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1987, S. 261
Weblinks
Literatur
- Attilio Cucari: Segelschiffe – Die Königinnen der Meere, Geschichte und Typologie, Bassermann-Verlag, München 2008; Italienische Originalausgabe: Velieri, Mondadori Electra S.p.A., Milano 2004
- Wolfram zu Mondfeld, Peter Holz, Johannes Soyener: Die Schiffe des Christoforo Colombo 1492: Santa María-Nina-Pinta, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1991, ISBN 3-7822-0515-4
- Xavier Pastor: Die Kolumbus-Schiffe, Delius-Klasing, Bielefeld 1993, ISBN 3-7688-0815-7
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Santa Maria (Schiff) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |