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Schachliteratur
Bei der Schachliteratur handelt es sich um Fachliteratur zum Schachspiel. Beispielsweise findet man Schachliteratur zu folgenden Themen:
- Schachlehrbücher - Einführungen für Anfänger und Fortgeschrittene
- Schacheröffnungen - allgemeine Betrachtungen bzw. Darstellung spezieller Eröffnungen/Eröffnungsvarianten
- Behandlung des Mittelspiels
- Endspiele
- Turnierbücher - berichten von einzelnen Schachturnieren oder Schachwettkämpfen (z. B. Weltmeisterschaft)
- Biographien - Lebensbeschreibungen bekannter Schachmeister (Monographie)
- Geschichte des Schachs
- Schachkomposition
- Schachstudien
- Schachtaktik
- Sonstiges
- Computerschach
- Schach und Mathematik
- Psychologie
- Kurioses
Nur am Rande zur Schachliteratur werden die vielen belletristischen Werke gezählt, die Schach zum Thema haben, beispielsweise von Wilhelm Heinse (Anastasia und das Schachspiel), Stefan Zweig (Schachnovelle), Vladimir Nabokov (Lushins Verteidigung), Gustav Meyrink (Der Golem), Samuel Beckett (Murphy) und Elias Canetti (Die Blendung).
Historische Entwicklung
Über Schach ist wahrscheinlich mehr geschrieben worden als über jedes andere Spiel. Es gibt schätzungsweise etwa 100.000 Veröffentlichungen darüber. Die ersten bedeutenden Bücher über Schach stammen von Jacobus de Cessolis, Luis Ramirez Lucena (1497), Damiano da Odemira (1512) und Ruy López de Segura (1561). Das erste deutschsprachige Schachbuch erschien 1507. Spätere einflussreiche Werke stammen von François-André Danican Philidor (Analyse du jeu des echecs, 1749), Giambattista Lolli (Osservazioni teorico-pratiche sopra il giuoco degli scacchi, 1763), Paul Rudolph von Bilguer (Handbuch des Schachspiels, 1843) und Howard Staunton (Chess player's handbook, 1847). Auch die meisten Schachweltmeister trugen maßgeblich zur Schachliteratur bei. So gilt beispielsweise die von Bobby Fischer verfasste Partiesammlung My sixty memorable games (1969, deutsch: Meine 60 denkwürdigen Partien) bis heute als Klassiker. Von dem 1966 erschienenen Buch Bobby Fischer teaches chess wurden mehr als 1 Million Exemplare verkauft, damit gilt es als meistverkauftes Schachbuch aller Zeiten.[1]
Die erste Schachzeitschrift war Le Palamède (1836–1847). Davor gab es bereits Schachkolumnen in Tageszeitungen, zuerst 1813 im Liverpool Mercury.
Sammlungen
Die bedeutendste Schachbibliothek des 19. Jahrhunderts besaß Baron Tassilo von Heydebrand und der Lasa. Die Königliche Bibliothek der Niederlande verfügt über die größte Sammlung von Schachliteratur in Europa, die etwa 40.000 Bände umfasst. Als bedeutendste Privatsammlung der Gegenwart gilt die des 2013 verstorbenen deutschen Großmeisters Lothar Schmid. Die größte Schachsammlung in einer öffentlichen Bibliothek ist weltweit die John G. White Collection in Cleveland; in Deutschland ist es die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek.
Viele private Sammler von Schachliteratur sind in der internationalen Vereinigung Chess Collectors International (kurz: CCI) tätig.
Einzelnachweise
Literatur
- Bibliotheca van der Linde-Niemeijeriana. A catalogue of the chess collection in the Royal Library, The Hague. Den Haag 1955
- Der Frankfurter Schachbücherkatalog. Schachschriften in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. 2. Auflage. Helten, Rodgau 1982. ISBN 3-922853-03-X
- Meindert Niemeijer: Schaakbibliotheken, Wassenaar 1948
Weblinks
- Harald E. Balló: Eine ausgewählte Literatur des Schachspiels (umfangreiche Bibliografie)
- Anton Schmid: (tschaturangavidjâ.) Literatur des Schachspiels. Wien 1847 Kommentierte Bibliographie der ältesten Schachliteratur
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schachliteratur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |