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Schlacht um Königsberg
Schlacht um Königsberg | |||||||
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Teil von: Zweiter Weltkrieg | |||||||
Volkssturm in Stellung vor Königsberg | |||||||
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Konfliktparteien | |||||||
Deutsches Reich | Sowjetunion | ||||||
Befehlshaber | |||||||
Otto Lasch | Wassilewski / Rokossowski | ||||||
Truppenstärke | |||||||
130.000 | 250.000 | ||||||
Verluste | |||||||
50.000 Tote und 92.000 Gefangene | 60.000 Tote |
Die Schlacht um Königsberg ist ein Meilenstein in der Schlacht um Ostpreußen.
Lange blieb die Stadt Königsberg (heute Kaliningrad) vom Zweiten Weltkrieg verschont, bis sie durch die Luftangriffe auf Königsberg in den Nächten vom 26. zum 27. August 1944 sowie vom 29. zum 30. August 1944 von britischen Bomberverbänden stark zerstört wurde. Über 200.000 Einwohner wurden dabei obdachlos. Vor dem Beginn der Schlacht um Königsberg 1945 befanden sich noch 130.000 Zivilisten in der Stadt; von der endgültigen Vertreibung der deutschen Bevölkerung im Jahre 1948 sollen noch 15.000 Menschen betroffen gewesen sein. Für die Eroberung Königsbergs, das sich drei Monate gehalten hatte, wurde ein Drittel der gesamten sowjetischen Luftwaffe zusammengezogen. Vom 6. April bis 9. April 1945 führten die Truppen der 3. Weißrussischen Front mit Unterstützung der Baltischen Flotte die Königsberger Angriffsoperation durch. Die deutschen Truppen, die die Stadt verteidigten, verfügten über 130.000 Soldaten, 4.000 Geschütze, 108 Panzer und 170 Flugzeuge, die Truppen der Roten Armee hingegen über 250.000 Soldaten, 5.200 Geschütze, 538 Panzer und 2.400 Flugzeuge.
6. bis 9. April 1945
Das Frühlingswetter mit wolkenlosem Himmel hielt auch die nächsten Tage an. Am Abend des 6. April gelang es der sowjetischen 39. Armee, die Eisenbahnlinie Königsberg-Pillau (siehe Samlandbahn) zu unterbrechen, wie schon zwei Monate zuvor. Die sowjetische 43. Armee drang zuerst in die Stadt ein. Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe wurde die Garnison der Stadt vom Samland abgeschnitten. General Otto Lasch beantragte, die 5. Panzer-Division von Westen her einzusetzen. Nach zuerst erfolgter Zusage wurde diese am nächsten Tag wieder zurückgenommen. Auf der Lagekarte war zu erkennen, dass Königsberg von der Straße nach Pillau abgeriegelt werden sollte.
Lasch beantragte bei General Friedrich-Wilhelm Müller die Genehmigung zum Ausbruch der Stadtbesatzung nach Westen, wobei die Zivilbevölkerung mitgenommen werden sollte. Aber das Armeeoberkommando in Pillau lehnte in schärfster Form ab, obwohl es der Stadt weder Entsatz senden noch einen Entlastungsangriff unternehmen konnte.
Die eingeschlossenen deutschen Verbände lehnten am 8. April erneut die von der Sowjetunion angebotene Kapitulation der Stadt ab. Stoßtrupps stellten Verbindung zur 561. Volksgrenadier-Division her. Diese griff von Westen mit Teilen der 5. Panzer-Division an. Zwischen den Relaisketten der Stoßtrupps musste die Zivilbevölkerung durchgeschleust werden.
General Lasch wurde von Parteifunktionären informiert, dass der Bevölkerung befohlen werden sollte, sich zum Ausbruch eine halbe Stunde nach Mitternacht auf der Ausfallstraße nach Westen zu sammeln. Der Entsatzangriff sollte um 23 Uhr beginnen, um 4 Uhr sollte die 5. Panzer-Division gegen den Einschließungsring von außen vorstoßen. Der Angriff gelang zunächst, blieb dann jedoch stecken. Die Zivilbevölkerung marschierte auf der Ausfallstraße nach Westen, sowjetisches Artilleriefeuer sperrte die Straße, der Führer des Ausbruches, Generalmajor Erich Sudau, fiel, ebenso der Gauleiter-Stellvertreter Ferdinand Großherr. Zivilbevölkerung und Soldaten flüchteten führungslos in die Stadt zurück.
Am Morgen des 9. April versuchten die deutschen Truppen, sich nach Westen durchzuschlagen. Die 43. Armee verhinderte den Ausbruch. Der Angriff der deutschen 5. Panzer-Division vom Samland aus blieb erfolglos. Nach langem Beschuss griff die sowjetische 11. Gardearmee, unterstützt von 1.500 Flugzeugen, das Stadtzentrum an und zwang schließlich die Garnison zur Kapitulation. Hitler ließ daraufhin Lasch in Abwesenheit zum Tode verurteilen. 42.000 deutsche Soldaten waren gefallen und weitere 92.000 gingen in sowjetische Kriegsgefangenschaft, darunter fünf Generale und 1.800 weitere Offiziere. 2.000 Geschütze, 1.652 Mörser und 128 Flugzeuge der Wehrmacht wurden erbeutet.
Bilder
Gefangene Offiziere der deutschen Wehrmacht am Königstor von Königsberg, 12. April 1945
Siehe auch
- Massaker von Palmnicken
- Massaker von Metgethen
- Ostpreußische Nächte, Werk des als Augenzeuge beteiligten Alexander Solschenizyn
- Weichsel-Oder-Operation (gleichzeitige Operation im südlich anschließenden Frontabschnitt)
- Schlacht um Breslau
Literatur
- Otto Lasch: So fiel Königsberg. Motorbuch Verlag, ISBN 3-87943-435-2 (1959, 1994) [1]
- Wagner, Gelnhausen: Königsberg/Ostpreußen: Wir wollten nur leben. Berlin 2009, ISBN 3-86683-451-9.
- Herbert Noé: Dem Tod voraus: Ostpreußen 1945. Rauterberg 2007, ISBN 3-8003-3131-4.
Weblinks
- Ostpreußische Operation in Soldaty 20 weka (russisch)
- Ostpreußische Angriffsoperation in "Großer Vaterländischer Krieg" (russisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schlacht um Königsberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |