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Schraga Har-Gil

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Schraga Har-Gil (Juli 2009)
Das Foto des Kindergartens, 1932 in Würzburg aufgenommen, wo der spätere Journalist Schraga Har-Gil mit dem Rücken zur Kamera stehen muss, weil er Jude war, symbolisierte am Holocaust-Gedenktag 2012 in Israel den deutschen Antisemitismus

Schraga Har-Gil (hebräisch שרגא הר-גיל), geboren als Paul-Philipp Freudenberger (geb. 19. September 1926 in Würzburg; gest. 20. September 2009 in Würzburg) war ein deutsch-israelischer Journalist, Nahostkorrespondent und Schriftsteller. Die Hebräisierung seines Namens in Har-Gil („Berg der Freude“) erfolgte 1949.

Leben

Har-Gil wurde als zweiter Sohn eines Immobilienmaklers, dessen Familie seit Jahrhunderten in Deutschland ansässig war, geboren. Seine Mutter war jüdisch-orthodox, sein Vater Sozialdemokrat. 1935 floh die gesamte Familie vor der Gestapo nach Palästina. Während des Zweiten Weltkrieges kämpfte er in der Jüdischen Brigade der British Army und nach Kriegsende im Palästinakrieg für die Unabhängigkeit Israels. Er wurde so schwer verwundet, dass er zeitlebens ein Kriegsinvalide blieb, was ihn jedoch nicht daran hinderte, Karriere zu machen.

Zwei Jahrzehnte lang war er Chefkorrespondent bei der damals größten Tageszeitung Israels Maariv und danach ebenso lang Nahostkorrespondent für deutsche, österreichische und eine luxemburgische Zeitung. Immer wieder beleuchtete er das Problem des Nahostkonflikts und den schwierigen Weg zum Frieden. „Es gibt keinen Frieden, weil es kein Vertrauen gibt“. Er hörte nicht auf, für Gespräche, selbst mit der Hamas, zu plädieren: „Man muss mit Feinden verhandeln, nicht mit Freunden“[1].

Seine dritte Karriere baute er als Schriftsteller auf. Sie führte ihn zu vielen Lesereisen nach Deutschland, wie zum Beispiel zu den Jüdischen Kulturtagen im Rheinland.

2009 wurde Har-Gil für den Würzburger Friedenspreis nominiert. Er sollte geehrt werden, weil er, dessen gesamtes Leben, zunächst in Deutschland, dann in Palästina und Israel von Antisemitismus, Hass und Kriegen geprägt war, trotz allem sagen konnte: „Ich hasse nicht!“[2] und dabei blieb: „Krieg ist keine Lösung zu keiner Zeit!“[3].

Ab 1999 lebte seine deutsche Lebensgefährtin Ulla Gessner, die auch seine Koautorin wurde, gemeinsam mit Har-Gil in Tel Aviv.

Schriften (Auswahl)

  • Auserwählt und trotzdem heiter. Witze aus Israel, 1970 (hg. mit Uri Sela)
  • Alte Liebe rostet nie, Erzählungen aus Würzburg als die Nazizeit begann, 2004 (Vorwort H. Steidle)
  • Der schöne Busen der Nachbarin. Geschichten aus 50 Jahren Israel, 2006 (Vorwort P. Pagel)
  • Täubele, mein geliebtes Täubele. Jüdische Geschichten, 2008
  • Ein Witz geht um die Welt, in: Jüdischer Almanach "Humor" 2004 (Hg. Gisela Dachs)
  • Onkel Schlomo – ein ungewöhnlicher Jecke, ebd. "Die Jeckes" 2005

Film

  • Die Kunst des Überlebens. Dokumentation über Har-Gils Leben und Lieben von Amir Har-Gil (Sohn), 52 min., Israel 2003, Deutschland WDR 3 (Red. Felix Kuballa) 9. Juli 2004 (Erstsendung)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. in: MAINPOST (Würzburg), 14. Juli 2006
  2. Film, "Die Kunst des Überlebens" von Amir Har-Gil, WDR-Fernsehen, Erstauffuehrung 9. Juli 2004
  3. Festvortrag auf der Akademie Frankenwarte anläßlich des Seminars am 24./25. Mai 2008 "Wenn ihr wollt ist es kein Märchen" - 60 Jahre Israel
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schraga Har-Gil aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.