Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Sexting

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sexting ist die private Kommunikation über sexuelle Themen per SMS. Im engeren Sinn handelt es sich um Dirty Talk zur gegenseitigen Erregung. Seit Verfügbarkeit der Multimedia Messaging Services (MMS) kann damit auch der Versand von erotischen Bildmaterials des eigenen Körpers über Instant-Messaging-Anwendungen durch mobile Endgeräte verbunden sein. Das aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum stammende Kofferwort setzt sich aus Sex und texting (engl. etwa: „SMS verschicken“) zusammen.[1][2] Im Deutschen wird das Wort hauptsächlich für das Versenden von erotischen Selbstaufnahmen per Smartphone oder Internet verwendet.[3]

Verbreitung

Sexting wird vor allem von Teenagern und jungen Erwachsenen praktiziert. Laut einer US-amerikanischen Studie der National Campaign to Prevent Teen and Unplanned Pregnancy von 2008 haben 20 Prozent der 13- bis 19-Jährigen und 59 Prozent der 20- bis 26-Jährigen bereits Sextings versendet. 48 Prozent der Jugendlichen und 64 Prozent der jungen Erwachsenen haben Sexting-MMS empfangen.[4] Eine englische Studie für die National Society for the Prevention of Cruelty to Children geht von einer hohen Dunkelziffer in England aus und fand je nach Alter und Definition der Jugendlichen von Sexting einen Anteil von 15 Prozent bis 40 Prozent unter jungen Menschen. Die Studie zeigte auch, dass der Großteil der weiblichen Jugendlichen von den männlichen Jugendlichen unter Druck gesetzt wird eigene Bilder zur Verfügung zu stellen.[5] Eine Erhebung unter Schweizer Jugendlichen (JAMES-Studie, 2012)[6] ergab, dass nur 6 Prozent der Befragten erotische Medien von sich selbst versenden. 2012 lancierte die Schweizer Stiftung Pro Juventute eine Aufklärungskampagne gegen Sexting.

Häufig wird zur Verbreitung Snapchat benutzt, eine Instant-Messaging-Anwendung für Smartphones und Tablets. Die mit ihr verschickten Fotos sollen nur eine bestimmte Anzahl an Sekunden sichtbar sein und sich dann selbst zerstören.[7] Es ist jedoch mit relativ einfachen Mitteln möglich, versendete Dateien innerhalb der Ordnerstruktur des genutzten Gerätes zu finden und wiederherzustellen.[8]

Rechtslage

Das Verbreiten und der Besitz von erotischem Bildmaterial Minderjähriger (Kinderpornografie) ist in den meisten Ländern verboten.

Situation in den Vereinigten Staaten

Den minderjährigen Teilnehmern an dieser Variante eines „Ich zeig dir meins – Du zeigst mir deins“ mit den Mitteln der modernen Kommunikation droht in den Vereinigten Staaten durch das Versenden eine juristische Verfolgung mit schwerwiegenden Konsequenzen.[9][10][2][11][12]

Situation in Deutschland

In Deutschland kann Sexting bei Minderjährigen einen Verstoß gegen §184b oder §184c StGB begründen. Während laut ersterem sexuelle Darstellungen von Kindern unter 14 Jahren ausnahmslos verboten sind, lässt §184c im Fall sexueller Darstellungen Jugendlicher zwischen 14 und 17 eine Straffreiheit zu für den Fall, dass das fragliche jugendpornografische Material „im Alter von unter achtzehn Jahren mit Einwilligung der dargestellten Personen“ hergestellt wurde. Da jedoch insbesondere der §184c erst seit November 2008 Rechtsgültigkeit hat[13], bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt abzuwarten, wie die deutsche Rechtsprechung diese neue Norm auf die Problematik des „Sexting“ anwenden wird.

Während die Betreiber von Sexting dieses als „High-Tech-Flirt“ ansehen[14], weisen Kritiker auf die Gefahren der missbräuchlichen Verbreitung dieser Fotos, z. B. über soziale Netzwerke im Internet hin.[15]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sex + Texting = Sexting auf der Webseite der Washington Post vom 10. Dezember 2008 (engl.)
  2. 2,0 2,1 Amerikanische Teenager schocken Sittenwächter in der FAZ vom 7. Mai 2009
  3. http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/sexting-unter-jugendlichen-ich-will-was-von-dir-sehen-12804044.html
  4. www.thenationalcampaign.org: Sex and Tech: What’s Really Going On – Studie. (PDF-Datei; 485 KB)
  5. Jessica Ringrose, Rosalind Gill, Sonia Livingstone, Laura Harvey: A qualitative study of children, young people and 'sexting', a report prepared for the NSPCC, London 2012
  6. Ergebnisbericht zur JAMES-Studie 2012, S.53
  7. http://gawker.com/5967303/snapchat-sluts-shows-why-snapchat-isnt-the-consequence+free-sexting-app-wed-all-hoped-for Gawker.com über die Eignung von Snapchat für Sexting
  8. http://www.chip.de/news/Snapchat-Sexting-App-loescht-Videos-nicht_63702600.html Snapchat: Sexting-App löscht Videos nicht
  9. Spiegel Online: Zeigefreudige US-Teenager kassieren Kinderporno-Klagen. 15. Januar 2009.
  10. Ich zeig Dir meins 2.0 auf der Webseite der Berner Zeitung vom 15. Januar 2009
  11. Reymer Klüver: Von Posen und Possen in der Süddeutschen Zeitung vom 16. April 2009
  12. Schmitz/Siry: Teenage Folly or Child Abuse? State Responses to "Sexting" by Minors in the U.S. and Germany. Mai 2011.
  13. Bundesgesetzblatt (BGBl) vom 4. November 2008 - Einführung des §184c StGB (PDF-Datei; 50,1 KB)
  14. Sexting normal auf der Webseite der Canberra Times vom 14. Juli 2008 (engl.)
  15. CBS News:Teen “Sexting” Worries Parents, Schools. 4. Februar 2009.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sexting aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.