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Schas

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Dieser Artikel befasst sich mit der israelischen Partei Schas. In Österreich ist Schas die Bezeichnung für eine Blähung, siehe Flatus.

Schas (ש״ס, kurz für שומרי-תורה ספרדים, Shomrei Sfaradhebräisch für "Sephardische Tora-Wächter") ist eine ultraorthodoxe israelische Partei. Sie vertritt in erster Linie die Interessen der religiösen sephardischen Juden. Sie war in mehreren Koalitionsregierungen sowohl mit der Arbeitspartei wie mit dem Likud vertreten. In der gegenwärtigen Regierung unter Benjamin Netanjahu hat sie vier Ministerposten.

Geschichte

Schas hat sich 1984 von der Agudat Jisra’el, einer von Aschkenasim dominierten ultraorthodoxen Partei, abgespalten. Spirituelles Oberhaupt ist Rabbiner Ovadja Josef, ein früherer sephardischer Oberrabiner Israels. Im Friedensprozess mit den Palästinensern nahm die Schas-Partei anfänglich eine gemäßigte Position ein und war zu Konzessionen bereit, meist unter dem Vorbehalt finanzieller Zugeständnisse. Inzwischen vertritt sie eine unnachgiebige Haltung gegenüber den Palästinensern und lehnt beispielsweise eine Verhandlung über den Status Jerusalems strikt ab.[1]

Regierungsbeteiligungen

Schas war von 1992 bis September 1993 an der von der Arbeitspartei angeführten Regierung beteiligt, verließ die Koalition jedoch nach Auseinandersetzungen mit Meretz über die Bildungspolitik. Ab 1996 war Schas in der Likud-geführten Regierung mit zwei Ministern vertreten. Die Partei verließ dieses Bündnis, um Ehud Barak von der Arbeitspartei zu unterstützen. Ab 2001 unterstützte Schas Ariel Scharons Likud-Regierung.

Auch der 2006 neu gebildeten israelischen Regierung unter Ministerpräsident Ehud Olmert von der Kadima-Partei gehört Schas an. Sie stellt dort mit Eli Yishai (Industrie, Handel und Arbeit), Ariel Atias (Kommunikation), Meshulam Nahari und Yitzhak Cohen (beide ohne Portfolio) vier Minister. In den Knessetwahlen von 2009 erhielt Schas elf Sitze und ist in der gegenwärtigen Regierung unter Benjamin Netanjahu mit vier Ministern vertreten. Yishai ist einer von vier stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister.

Weiteres

Die Schas-Partei wurde durch mehrere Vergehen ihrer Mitglieder erschüttert:

  • Yair Levy – Mitglied der Knesset zwischen 1988 und 1992. 1993 wurde er wegen Unterschlagung von 500.000 Schekeln der parteiiniternen Organisation El HaMa'ayan zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt.[2]
  • Yair Peretz – Mitglied der Knesset geriet im März 2006 in die Schlagzeilen, da er sich einen Doktortitel erschlichen hatte[3].
  • Ofer Hugi –Mitglied der Knesset wurde im Dezember 2006 wegen Betruges und Bestechlichkeit zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und einer Strafe von 12.000 Schekeln verurteilt[4].
  • Shlomo Dayan – Mitglied der Knesset wurde 2008 wegen Betruges und Bestechlichkeit zu vier Monaten Sozialdienst verurteilt[5].

Wahlergebnisse bei Knesset-Wahlen

  • 1984: 3,1 % – 4 Sitze
  • 1988: 4,4 % – 6 Sitze
  • 1992: 4,9 % – 6 Sitze
  • 1996: 8,7 % – 10 Sitze
  • 1999: 13,0 % – 17 Sitze
  • 2003: 8,2 % – 11 Sitze
  • 2006: 9,5 % – 12 Sitze
  • 2009: 8,5 % – 11 Sitze
  • 2013: 8,8 % – 11 Sitze

Einzelnachweise

Weblinks

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schas aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.