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Shy Abady
Shy Abady (* 1965 in Jerusalem) ist ein israelischer Künstler, der sich mit Themen auseinandersetzt, die mit der deutschen und jüdischen Geschichte zusammenhängen. Seine Arbeiten werden in Einzel- und Gruppenausstellungen in Israel und im Ausland präsentiert.
Biografie
Mit fünfzehn Jahren nahm Abady den ersten Malunterricht im Atelier des Malers Ascher Rodnizky. Später folgte die Teilnahme an Workshops der Bezalel-Akademie in Jerusalem und das Studium an der Hamidrasha Kunstakademie in Ramat Hasharon. Sprachstudien in Deutsch und Französisch schlossen seine Ausbildung ab.[1][2]
1995 präsentierte er seine erste Einzelausstellung, Von der Realität zum Mythos - Nijinsky, die das Leben und das Bild des russischen Tänzers und Choreographen Vaslav Nijinsky darstellten. Nijinsky stand auch im Zentrum seiner zweiten Einzelausstellung, Anatomie eines Mythos, die sich auf seine Bewegung fokussierte. Später schuf Abady zwei weitere Serien, die Körper und Bewegung untersuchten, Liebkosungen, die den männlichen Körper in Teilen sezieren, und Nur für deine Füße, die sich auf Füße konzentrierten und Video mit Skulptur kombinierten. Eine Ausstellung zu diesem Thema präsentierte Abady in 2009 in dem Tel Aviv Performing Arts Center wieder mit Die getanzte Revolution, eine Hommage an Nijinskys und Sergei Diaghilevs Ballets Russes, zum hundertsten Jahrestag ihrer Uraufführung in Paris. Die Hommage stellte Werke von zwei früheren Nijinsky-Serien und eine neue Arbeit vor.[1][2]
2000 erhielt Abady ein Residenz-Stipendium an der Cité in Paris. Dort schuf er die Serie Ikone-das goldene Zeitalter, die jüdische Figuren in christlich ikonographischer Technik darstellte. In der Serie verwandelte Abady sich selbst und seine Freunde zu christlichen Ikonen. Dabei nahm er Bezug auf Aspekte der jüdisch-israelischen und christlich-ästhetischen Kunsttraditionen.[1][2]
2005 präsentierte Abady im Jüdisches Museum Frankfurt am Main seine Serie Hannah Arendt Projekt, in der es um die Lebensgeschichte und das Bild Hannah Arendts geht und die jüdisch-deutschen Kontroversen über deren politische Auffassungen. Nachdem die Serie in Frankfurt gezeigt wurde, wurde sie auch in Bremen und Oldenburg gezeigt. Anschließend wurde die Serie im Jerusalemer Künstlerhaus präsentiert. 2010 wurden sieben Arbeiten von der Serie in der Ausstellung Jüdische Ikonen-Andy Warhol und Israelische Künstler, im Beit Hatefutsot Museum in Tel Aviv gezeigt. Ein Text von Abady über seine Arbeit an dem Projekt im Buch Thinking in Dark Times- Hannah Arendt on Ethics and Politics wurde bei Fordham University Press (New York City) veröffentlicht. Im selben Jahr wurde weiters ein Bild aus der Hannah-Arendt-Serie von Abady als Cover für die hebräische Ausgabe von Arendts Biographie verwendet.[1][2]
2006 begann Abady die Arbeit an Radu, einer Serie, die den israelisch-rumänischen Dichter und Schriftsteller Radu Klapper in Porträts zeigt.[1][2] Die Serie wurde in Januar 2012 in Zadik Gallery in Jaffa vorgestellt.
In den Jahren 2007 bis 2008 lebte Abady in Berlin und erstellte die Serie Mein anderes Deutschland. Der Künstler stellt darin seine Interpretation der deutschen und deutsch-jüdischen Geschichte und den Mythos Berliner Skulpturen und Monumente dar. Die Serie verwendet preußische Statuen und Denkmäler aus dem 18. und 19. Jahrhundert als Allegorie auf das 20. Jahrhundert und Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg.[1][2]
2010 begann Abady an der Serie Auguste Victoria zu arbeiten, die seine Idee der Berliner Reihe fortsetzt, aber nun auch aus der israelischen Perspektive zeigt. Die Serie erforscht die Dialoge zwischen Theodor Herzl, dem geistigen Gründer des jüdischen Staates, und Kaiser Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser. Das Schicksal der beiden Familien wird zu einer Allegorie auf das Schicksal der beiden Völker und auch das der Palästinenser. Die Serie vereint Porträts von Persönlichkeiten aus den beiden Familien sowie architektonische Konstruktionen im Zusammenhang mit ihrer Geschichte und ihrem Schicksal. Die Serie wurde erstmals im Jahr 2012 bei „Dan“ Galerie in Tel Aviv präsentiert, mit der Zusammenarbeit des Goethe-Instituts.[1][2]
Einzelausstellungen
Jahr[1] | Ausstellungsname | Ausstellungsort |
---|---|---|
1995 | Von der Realität zum Mythos: Nijinsky | Bet Ariela - Tel Aviv |
1998 | Liebkosungen | Bet HaAm Galerie - Tel Aviv |
1998 | Anatomie eines Mythos | Theater - Jerusalem |
1999 | Nur für deine Füße | Künstler Residenz - Herzliya |
2005 | Hannah Arendt Projekt | Jüdisches Museum - Frankfurt am Main |
2006 | Hannah Arendt Projekt | Heinrich Böll Stiftung Galerie - Bremen |
2006 | Hannah Arendt Projekt | Hannah Arendt Zentrum - Oldenburg |
2006 | Ikone - das goldene Zeitalter | Künstlerhaus - Tel Aviv |
2006 | Hannah Arendt Projekt | Künstlerhaus - Jerusalem |
2009 | Die getanzte Revolution | Opernhaus - Tel Aviv |
2012 | Radu | Zadik Galerie Jaffa |
2012 | Augusta Victoria | Dan Galerie - Tel Aviv |
Gemeinschaftsausstellungen
Jahr[1] | Ausstellungsname | Ausstellungsort |
---|---|---|
2000 | Intimität: Multimedia und Videokunst | HaBama Theater - Jerusalem |
2001 | Nachvollziehung: Biennale für Zeitgenössische Zeichnung in Israel | Künstlerhaus - Jerusalem |
2004 | In reellen Farben | Alternative Galerie - Jaffa |
2004 | Das Profil Tel Avivs | Rathaus - Tel Aviv |
2005 | Zusammen und getrennt | Enav Kulturzentrum - Tel Aviv |
2008 | Beware the aftereffect | Infernoesque - Berlin |
2009 | Braut und Bräutigam | Museum - Jaffa |
2010 | Jüdische Ikonen- Andy Warhol und israelische Künstler | Beth Hatefutsoth Museum - Tel Aviv |
2011 | Ausgeliehener Ort | Zadik Galerie - Jaffa |
Weblinks
- Website von Shy Abady
- Kunst in Zeitens des Terrors, Patrick Goldfein, Arte Magazin, Juni 2002 (PDF-Datei; 559 kB)
- Bilder vom Hannah Arendet Projekt
- Hannah Arendt in Bildern, Katja Früchtenicht, die tageszeitung
- Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt.
- Über Shy Abady, in Artikel über Tel Aviv in "Geo Saison", April 2011, (Seite 7).
- Die Ausstellung "Augusta Victoria" in Goethe Institut Startseite.
- Eingebrannte Geschichte auf deutschem Sperrholz, Tali Tamir (PDF-Datei; 30 kB).
- Über die Serie "Mein Anderes Deutschland" in "Geschichte und Theorie", Bezalel Academy of Arts and Design Online-Journal(Englisch).
- Ein Text und ein Vorderdeckel im Magazin, "yakinton"
- Zohar Kohavi, "Photomontage", Artikel über Shy Abadys Serie Augusta Victoria (PDF; 491 kB) in "JLS", Zeitschrift für levantinische Studien des Van Leer Instituts, Jerusalem, Sommer 2013 (Englisch)
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Abady, Shy |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 1965 |
GEBURTSORT | Jerusalem |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Shy Abady aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |