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Siegfried Loewenthal

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Dieser Artikel behandelt den Mediziner Sigfried Loewenthal; zum gleichnamigen Juristen siehe Siegfried Loewenthal (Jurist).

Siegfried Loewenthal, auch Shaul Loewenthal,[1] (geb. 1869 in Guttentag[1], Kreis Oppeln; gest. Juli 1951 in Ramot HaShavim, Israel) war ein Neurologe und Mitbegründer der medizinischen Strahlentherapie.

Leben

Der Sohn eines Kaufmanns und Jugendfreund Max Dauthendeys[2] studierte Medizin in Würzburg, Berlin, München und Breslau. Danach arbeitete er als Assistent an den Nervenkliniken in Breslau und in Frankfurt. 1897 erfolgte die Niederlassung in Braunschweig, Löwenwall 23.[1]

Loewenthals Interessen und Tätigkeiten als Mediziner gingen weit über die Neurologie hinaus. Er befasste sich beispielsweise mit der Entwicklung der Röntgentiefentherapie. Zwischen 1906 und 1914 legte er Grundlagen für die medizinische Radiumforschung und die Einführung von Strahlentherapien in der Balneologie.

Im Ersten Weltkrieg widmete sich Loewenthal wieder verstärkt nervenärztlichen Fragen. Dafür wurde er 1918 mit dem „Eisernen Kreuz am schwarz-weißen Bande“ ausgezeichnet. Nach 1918 engagierte er sich darüber hinaus in Braunschweig in der Jugendfürsorge.

Schon nach kurzer Zeit hatte sich Siegfried Loewenthal unter seinen Braunschweiger Berufskollegen Ansehen verschafft. Als Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Strahlentherapie“ gewann er über die Stadt hinausgehende Geltung. Die Berliner Radiologen-Gesellschaft verdankt seiner Initiative mit ihr Entstehen.

Im November 1935 entzog sich Siegfried Loewenthal den Repressalien der Nationalsozialisten: Zusammen mit seiner Ehefrau Josefine (1871–1958), einer Schwester des Malers Philipp Erlanger († 1934), Tochter Lotte (1899–1958) und den Söhnen Erich (1905–1959) und Uri (*1934) emigrierte er nach Palästina.[1] Er setzte hier unvermittelt sein ärztliches Engagement fort und beteiligte sich beispielsweise in Tel Aviv am Aufbau einer radiumtherapeutischen Praxis.

Literatur

  • Bert Bilzer und Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945, in: Braunschweiger Werkstücke, Band 35, Braunschweig 1966
  • Hermann Gerstner: Max Dautendey und Franken. Aus Briefen von Max Dautendey an Siegfried Löwenthal [sic!], München 1958
  • Daniel Osthoff (Hrsg.): Max Dauthendey. Briefe an seine Jugendfreunde 1890–1892, insbesondere an Siegfried Löwenthal [sic!], Würzburg 1993

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Bert Bilzer und Richard Moderhack (Hrsg.): BRUNSVICENSIA JUDAICA. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945, in: Braunschweiger Werkstücke, Band 35, Braunschweig 1966, S. 191
  2. http://www.kiefer.de/auktion_artikel_details.aspx?KatNr=4990&Auktion=60
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Siegfried Loewenthal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.