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Sigmar Schollak

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Sigmar Schollak (geb. 2. Mai 1930 in Berlin; gest. 21. Mai 2012 ebenda[1]) war ein deutscher Journalist, Kinderbuchautor und Aphoristiker. Er gründete 1992 den Autorenkreis der Bundesrepublik und war bis zu seinem Austritt 1997 dessen Vorsitzender.

Leben

Grabstätte, Trakehner Allee 1, in Berlin-Westend

Schollaks Familie war während des Dritten Reiches Repressalien ausgesetzt. Schollaks Vater war Jude, seine Eltern lebten in einer sogenannten Mischehe.

Noch während des Zweiten Weltkriegs begann Schollak 1944 eine Lehre in der Bekleidungsindustrie, brach diese jedoch 1945 ab, um Musikunterricht zu nehmen. Nach dem Krieg vervollständigte er seine Ausbildung durch den Besuch eines Konservatoriums und der Musikhochschule Berlin-Charlottenburg. Anschließend arbeitete er bis 1960 als Musiker in Schauorchestern, bis die (zunächst nebenberuflich ausgeübte) Tätigkeit als Feuilleton-Journalist und Autor zum Hauptberuf wurde.

Aufgrund der politischen Verfolgung und der Flucht seiner Eltern nach West-Berlin wurde Schollak nicht zum Literaturstudium zugelassen und gab 1961 nach dem Bau der Berliner Mauer seine Tätigkeit als Journalist auf. Nachdem der Abdruck zweier Manuskripte durch das Kulturministerium der DDR abgelehnt worden war, veröffentlichte Schollak seine Werke bis 1980 beim Kinderbuchverlag Berlin.

1980 stellte Schollak, wegen der Biermann-Ausbürgerung, einen Ausreiseantrag, dem erst 1982, nach längeren Schikanen, stattgegeben wurde. Noch im selben Jahr erhielt er ein einjähriges Stipendium des Deutschen Literaturfonds in Darmstadt. In der Folgezeit entstanden mehrere Bücher, in denen Schollak seinem Hang zur Satire endlich nachkommen konnte. Weiterhin verfasste er Aphorismen und Rundfunkbeiträge für den Sender RIAS und auch für mehrere westdeutsche Sender. 1989 wurde Schollak ein weiteres einjähriges Stipendium der Stiftung Preußische Seehandlung in Berlin gewährt.

Sigmar Schollak war der Begründer des Autorenkreises der Bundesrepublik und bis zu seinem Austritt 1997 auch dessen Vorsitzender und Mitinitiator des Hans-Sahl-Preises. Von 2008 bis 2012 war er Mitglied des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland.

Sigmar Schollak heiratete 1967 zum zweiten Mal. Er war Vater zweier erwachsener Kinder; bis zuletzt lebte und arbeitete er in Berlin.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin[2].

Werke

  • Mord in Detroit, Kinderbuchverlag, Berlin 1969
  • Der Davidsbündler, Kinderbuchverlag, Berlin 1971
  • Enkel der Sklaven, Kinderbuchverlag, Berlin 1971
  • Der Gejagte, Kinderbuchverlag, Berlin 1972
  • Getötete Angst, Kinderbuchverlag, Berlin 1973, mit vielen s/w Fotos aus der US-Bürgerrechtsbewegung in Mississippi
  • Sturm auf Harpers Ferry, Kinderbuchverlag, Berlin 1975
  • Thaddäus und der verhexte Tag, Kinderbuchverlag, Berlin 1976
  • Das Mädchen aus Harrys Straße, Kinderbuchverlag, Berlin 1978
  • Der Neue aus der 106, Kinderbuchverlag, Berlin 1980
  • Des Teufels Fest, Berliner Handpresse, 1982
  • Ausflug in Paradiese. Prosa. Arani, 1989
  • Kallosch. Roman, Weidler, 1995
  • Tätowierungen, Aphorismen, ebd. 1997
  • Der Kuss, ein Lippenbekenntnis, Aphorismen. Donath, Bremen 2007

Weblinks

 Commons: Sigmar Schollak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Zuspitzer“, Nachruf von Günter Kunert, 26. Mai 2012
  2. Traueranzeige der Familie, Tagesspiegel vom 27. Mai 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sigmar Schollak aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.