Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Sisi-Sterne
Als Sisi-Sterne (auch ‚Diamantsterne‘ oder ‚Edelweiß-Sterne‘) werden 27 verschiedene Schmuckstücke bezeichnet, die Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sisi, gehörten und die einzeln oder als Diadem zusammengesteckt getragen werden können. Einige davon sind u. a. auf einem der bekanntesten Gemälde der Kaiserin zu sehen, das 1865 von Franz Xaver Winterhalter gemalt wurde.
Entwurf
Die etwa 3,5 cm großen, diamantbesetzten Sisi-Sterne wurden wahrscheinlich nicht alle zeitgleich entworfen und hergestellt. Es gab acht- und zehnzackige Sterne mit und ohne Perlen. Zehnzackige Sterne ohne Perlen wurden unter anderem von Rozet und Fischmeister, ehemalige k.k. Hoflieferanten, angefertigt. Hofjuwelier Alexander Emanuel Köchert stellte ebenfalls mehrere Diamantsterne her, u. a. auch zehnzackige Sterne mit Perle im Zentrum.
Inspiration für die Sisi-Sterne soll Mozarts Oper Zauberflöte gewesen sein, die in der k. k. Hofoper aufgeführt wurde. Für das mit Sternen übersäte Kostüm der Königin der Nacht soll Elisabeth geschwärmt haben, woraufhin ihr Ehemann Franz Joseph I. bei Köchert die Schmuckstücke in Auftrag gab, um sie seiner Frau 1855 zu ihrem ersten Hochzeitstag zu schenken.[1] Andere Quellen berichten, dass Sisi die Sterne bereits zur Hochzeit erhielt oder sie für sich selbst in Auftrag gab.[2]
Köchert fertigt bis heute Nachbildungen der Sisi-Sterne nach Originalzeichnungen an.[1]
Verbleib
Heute ist der Verbleib von etwa acht der 27 Sterne bekannt.[3] Die anderen gelten als verschollen.
Viele Quellen berichten, dass Elisabeth die Schmuckstücke bereits zu Lebzeiten an Verwandte und Vertraute, beispielsweise an Hofdamen, verschenkte.[1] Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass sich das komplette Set nach ihrem Tod noch im Besitz ihres Witwers befand. Er schenkte es 1902 seiner Enkelin Elisabeth Marie, als diese – zunächst gegen den Willen ihres Großvaters – Prinz Otto zu Windisch-Graetz heiratete. Die Sterne wurden öffentlich als Mitgift präsentiert. Dabei kam es „zu regelrechten Tumulten“, weil das Interesse der Bevölkerung an dieser Ausstellung in der Wiener Hofburg unerwartet groß war.[4] Die später als „rote Erzherzogin“ bekannte Elisabeth Marie, die in zweiter Ehe den Sozialdemokraten Leopold Petznek heiratete, vermachte ihren Besitz an die Republik Österreich. Die Sisi-Sterne befanden sich aber nicht mehr darunter.[5]
Aus der Juwelierwerkstatt Rozet und Fischmeister hat sich ein Set bestehend aus einem großen und zwei kleinen Sternen ohne Perlen erhalten. Es war als Leihgabe im Sisi-Museum zu sehen.[4]
Eins der von Köchert angefertigten Stücke, ein zehnzackiger Stern mit einer Mabé-Perle in der Mitte, befand sich zeitweise im Privatbesitz einer Frau aus Hietzing. Er wurde 1998 in der Ausstellung „Schönheit für die Ewigkeit“ im Schloss Schönbrunn gezeigt und von dort gestohlen.[6] Der Dieb Gerald Blanchard wurde u. a. durch diesen Coup, bei dem er mit einem Fallschirm in das Schloss eindrang, berühmt. Da das Schmuckstück aufgrund seiner Bekanntheit unverkäuflich war, sah er den Diebstahl als persönliche Herausforderung an.[7] Erst fast zehn Jahre später tauchte der Stern nach seiner Verhaftung wieder auf. Er befindet sich jetzt im Besitz der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. und ist seit 2010 als ständiges Exponat im Sisi-Museum zu sehen.[8]
Literatur
- Johanna Ruzicka: Sisi und die Diamantsterne. Ihr Schmuck, ihre Mode und warum so viel davon verschwunden ist. Snizek, 2019, ISBN 978-3903167087.
Weblinks
- Tolle Geschichten um Kaiserin "Sisis" verschollene Diamantsterne, Wiener Zeitung vom 6. Dezember 2019
- Sisi-Stern: Das berühmteste Schmuckstück aus Österreich , profil vom 10. April 2014
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Wie kam Sisi zu ihrem teuren Haarschmuck? koechert.com.
- ↑ 'Sisis' Sterne – Der berühmte Haarschmuck von Kaiserin Elisabeth habsburger.net.
- ↑ Sisi-Stern: Das berühmteste Schmuckstück aus Österreich profil.at.
- ↑ 4,0 4,1 Sternenschmuck der Kaiserin Elisabeth schoenbrunn.at.
- ↑ Tolle Geschichten um Kaiserin "Sisis" verschollene Diamantsterne wienerzeitung.at.
- ↑ Sisi-Stern: Der Dieb kam mit dem Fallschirm diepresse.com, 27. März 2010.
- ↑ Joshuah Bearman: „Art of the steal. On the trail of world’s most ingenious thief“. Am 22. März 2010 auf wired.com (Wired). Abgerufen am 20. September 2015.
- ↑ Sisi-Stern: Original Diamantstern der Kaiserin Elisabeth seit 27. Jänner 2010 im Sisi Museum hofburg-wien.at.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sisi-Sterne aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |