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Sperlinge
Sperlinge | ||||||||||
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Haussperling (Passer domesticus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Passeridae | ||||||||||
Illiger, 1811 |
Die Sperlinge (Passeridae) sind eine Familie der Vögel, die zu den Singvögeln gehört. Es werden insgesamt elf Gattungen mit 48 Arten zu dieser Familie gerechnet. Das Wort „Sperling“ wird vom althochdeutschen sparo (mittelhochdeutsch dann spar ‚zappeln‘) mit der Verkleinerungssilbe -ling abgeleitet. Ihre Verbreitung ist vorwiegend Eurasien und Afrika, wobei Afrika der Verbreitungsschwerpunkt ist. Einige wenige Vertreter dieser Gattung wurden auch in anderen Kontinenten eingeführt. So kommt der Haussperling beispielsweise in weiten Teilen Nordamerikas vor, nachdem europäische Siedler ihn dort gezielt eingeführt haben. Auch in Australien und Neuseeland ist der Haussperling mittlerweile weit verbreitet.
In Mitteleuropa kommen der Haussperling (Passer domesticus), auch Spatz genannt, und der Feldsperling (Passer montanus) vor. Etwas weniger bekannt ist der südeuropäische Weidensperling (Passer hispaniolensis). Der Schneefink (Montifringilla nivalis) aus den Hochlagen der Alpen zählt ebenfalls zu den Sperlingen. In Afrika zählt der Graukopfsperling zu den häufigsten Sperlingarten.
In Deutschland war der Haussperling im Jahre 2002 Vogel des Jahres.[1]
Erscheinungsbild
Sperlinge sind kleine Singvögel, die typischerweise eine Körperlänge zwischen 10 und 20 Zentimeter erreichen.[2] Es handelt sich um kompakt gebaute Vögel mit einem im Verhältnis zur Körpergröße großen Kopf sowie einem kurzen, kräftigen Schnabel, der vorne spitz ausläuft. Bei einigen Arten ändert sich die Schnabelfarbe in der Fortpflanzungszeit von Hornfarben zu Schwarz. Der Schwanz ist bei den meisten Arten verhältnismäßig kurz und endet entweder in einer graden Linie oder ist etwas eingekerbt, er besteht immer aus zwölf Steuerfedern.[2]
Das Gefieder ist bei den meisten Arten braun, grau oder rötlich-braun. Nur wenige Arten weisen auch gelbe oder weiße Gefiederpartien auf. Bei einigen Arten besteht ein ausgeprägter Sexualdimorphismus, bei anderen Arten besteht dagegen kein geschlechtsspezifischer Unterschied in der Gefiederfärbung. Jungvögel gleichen dem adulten Weibchen.
Ausgewachsene Sperlinge durchlaufen einmal im Jahr eine Vollmauser, sie beginnt nach der letzten Brut. Jungvögel mausern innerhalb des ersten Monats, nachdem sie flügge geworden sind.[2]
Systematische Einordnung
Sperlinge sind möglicherweise eng mit den Stelzen (Motacillidae) verwandt, die manchmal als Unterfamilie zu den Passeridae gerechnet werden. Bei noch weiterer Umgrenzung der Familie sind auch schon die Braunellen (Prunellidae), Webervögel (Ploceidae), Prachtfinken (Estrildidae) und Witwenvögel (Viduidae) dazugezählt worden.
Lebensraum und Lebensweise
Sperlinge bevorzugen als Lebensraum offene, trockene oder semi-aride Regionen. Sie kommen auch in Savannen, Buschland und Wüsten vor. Sie sind außerdem in lichten Wäldern sowie auf landwirtschaftlichen Anbauflächen und in oder in der Nähe von menschlichen Siedlungen anzutreffen. Einige Arten wie beispielsweise der Haussperling leben in großer Nähe zum Menschen und kommen auch im Innenstadtbereich größerer Städte vor.
Die meisten Sperlingarten nisten in lockeren Kolonien, nur wenige Arten brüten einzeln. Kolonien können sehr groß sein: In Marokko wurde in den 1950er Jahren eine Brutkolonie des Weidensperlings beobachtet, bei der sich etwa 125.000 Nester auf 60 Hektar befanden. Dabei befanden sich bis zu 50 Nester in einem einzelnen Baum. Meldungen über Brutkolonien solcher Größe sind jedoch die Ausnahme: Erst in den 1980er Jahren zählte man in Algerien wieder eine Brutkolonie von Weidensperlingen mit 4.678 Nestern. Insgesamt brüteten zu dem Zeitpunkt 35.000 Paare Weidensperlinge in 13 Kolonien in einem Gebiet, das sich über 40.000 Quadratkilometer erstreckte. Damit kamen auf einen Quadratkilometer 0,9 Brutpaare.[3]
Sperlinge sind gewöhnlich monogam, einige wenige Arten gehen eine Paarbeziehung ein, die besteht, solange beide Partner am Leben sind. Unabhängig vom Ort der Nestanlage handelt es sich im Prinzip immer um ein Kugelnest mit seitlichem Eingang. Das Nest wird gewöhnlich nicht besonders sorgfältig gebaut, das außen nicht bearbeitete Nistmaterial hängt meist lose herab. Einige Arten nutzen auch aufgegebene Nester anderer Vogelarten. Beide Elternvögel brüten und sind an der Aufzucht der Jungvögel beteiligt.
Die Sperlinge verfügen über eine sehr ausgeprägte Hierarchie innerhalb ihrer Kolonien. Diese macht sich an der jeweiligen Größe ihrer charakteristischen dunklen Brustlätze fest; je größer und dunkler dieser Latz, desto höher ist der Rang des jeweiligen Vogels innerhalb seiner Kolonie.
Gattungen und Arten
- Plocepasser
- Mahaliweber (P. mahali)
- Braunwangenmahali (P. superciliosus)
- Rotrückenmahali (P. rufoscapulatus)
- Dornbuschmahali (P. donaldsoni)
- Histurgops
- Rotschwanzweber (Histurgops ruficauda)
- Pseudonigrita
- Marmorspätzling (P. arnaudi)
- Schwarzkopfspätzling (P. cabanisi)
- Philetairus
- Siedelweber (P. socius)
- Passer
- Saxaulsperling (P. ammodendri)
- Haussperling (P. domesticus)
- Italiensperling (P. italiae) – Artstatus fraglich
- Weidensperling (P. hispaniolensis)
- Dschungelsperling (P. pyrrhonotus)
- Somalisperling (P. castanopterus)
- Rötelsperling (P. rutilans)
- Gelbbauchsperling (P. flaveolus)
- Moabsperling (P. moabiticus)
- Kapverdensperling (P. iagoensis)
- Sokotrasperling (P. insularis)
- Rostsperling (P. motitensis)
- Keniasperling (P. rufocinctus)
- Kapsperling (P. melanurus)
- Graukopfsperling (P. griseus)
- Swainsonsperling (P. swainsonii)
- Papageischnabelsperling (P. gongonensis)
- Suahelisperling (P. suahelicus)
- Damarasperling (Passer diffusus)
- Wüstensperling (P. simplex)
- Feldsperling (P. montanus)
- Braunrücken-Goldsperling (P. luteus)
- Jemen-Goldsperling (P. euchlorus)
- Maronensperling (P. eminibey)
- Steinsperlinge (Petronia)
- Sahel-Steinsperling (P. pyrgita)
- Gelbkehlsperling (P. xanthocollis)
- Augenbrauensperling (P. superciliaris)
- Buschsperling (P. dentata)
- Steinsperling (P. petronia)
- Fahlsperlinge (Carpospiza)
- Fahlsperling (C. brachydactyla)
- Gymnoris
- Augenbrauensperling (Gymnoris superciliaris)
- Buschsteinsperling (Gymnoris dentata)
- Gelbkehl-Sperling (Gymnoris pyrgita)
- Gelbkehlsperling (Gymnoris xanthocollis)
- Schneefinken (Montifringilla)
- Schneefink (M. nivalis)
- Adams-Schneefink (M. adamsi)
- Henricis Schneefink (M. henrici)
- Onychostruthus
- Tibet-Schneefink (Onychostruthus taczanowskii)
- Pyrgilauda
- David-Schneefink (P. davidiana)
- Rothals-Schneefink (P. ruficollis)
- Blandford-Schneefink ( P. blanfordi)
- Afghanen-Schneefink (P. theresae)
Literatur
- C. Hilary Fry, Stuart Keith (Hrsg): The Birds of Africa, Band 7; Christopher Helm, London 2004, ISBN 0-7136-6531-9
- Christopher Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. Orbis-Verlag, München 1996, ISBN 3-572-00810-7
Weblinks
- The Animal Diversity Web Family Passeridae
- Vogelstimme Sperling als mp3
Einzelbelege
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sperlinge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |