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Stanislaw Stankiewitsch
Stanislaw Stankiewitsch (weißrussisch Станіслаў Станкевіч; (* 1883 in Lettland[1] oder * 23. Februar 1907 bei Omschjansk, Gouvernement Wilna[2]; † 3. November 1980 in New York) war ein weißrussischer Nazikollaborateur. Unter deutscher Besatzung war er Bürgermeister der Stadt Baryssau und mitverantwortlich an der Ermordung von sechs-[3] bis achttausend Juden.[4]
Leben
Zweiter Weltkrieg
Stankiewitsch war Doktor der Geisteswissenschaften. Als Belohnung für seine Hilfe gegenüber den nationalsozialistischen Besatzern, konnte er mehrere Regierungsposten übernehmen.[5] Er vertrat den Rajon Baranawitschy innerhalb des Weißruthenischen Zentralrats[6] und wurde als Bürgermeister der Stadt Baryssau ernannt. Stankiewitsch siedelte die dort lebenden Juden in den ärmsten Teil des Ortes und ließ eine Mauer um das Ghetto errichten. Auf Auftrag der SS führte er eine Steuer für die Juden ein, deren Erträge zunächst gering waren aber mit der Zeit wucherisch wurden. Es folgten Beschlagnahmungen von Kleidung, Möbel, medizinische Utensilien, Ausrüstung, Papier und Nahrungsmittel.[7]
Am 20. Oktober 1941[8] ermordeten Polizeieinheiten auf Auftrag von Stankiewitsch die 8000 in der Stadt lebenden Juden. Dabei sollten die Einheiten die Leichen in den Gräbern aufeinanderzulegen, um so Platz zu sparen. Zudem wies Stankiewitsch seine Truppen an, durch zwei Personen jeweils durchzuschießen, um Munition zu sparen. [9]
Nachkriegszeit
Vor dem Nürnberger Kriegsverbrechertribunal sagte ein deutscher Soldat über die Taten Stankiewitschs aus. Stankiewitsch war der einzige Nicht-Deutsche, dessen Verbrechen vollständig im US Congressional Record verzeichnet wurden. [10]
Nach dem Krieg war Stankiewitsch in einem Flüchtlingslager in der Amerikanischen Besatzungszone untergebracht.[11] Das Displaced Person-Camp in Osterhofen wurde auf autoritäte Art von Stankiewitsch geleitet.[12] Er residierte zeitweise im Displaced Person-Camp in Rosenheim.[13] Er war ein führendes Mitglied des »Instituts für Studien über die UdSSR« in München, das von der CIA finanziert wurde. Zudem arbeitete er für den Sender Radio Free Europe.[14]
1959 wanderte Stankiewitsch in die Vereinigten Staaten aus.[15] Er war innerhalb der weißrussischen Exilgemeinde in South River (New Jersey) aktiv. Er verstarb am 3. November 1980.[16]
Einzelnachweise
- ↑ Paul Kohl: "Ich wundere mich, dass ich noch lebe": sowjetische Augenzeugen berichten. Gütersloher Verlagshaus G. Mohn. 1990, S. 268
- ↑ CIA-Dokument zu Stanislaw Stankiewitsch (englisch)
- ↑ CIA-Dokument (englisch)
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, ISBN 978-1936296040, S.58
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.57
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.307
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.98
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.99
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.58
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.58
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.59
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.141
- ↑ CIA-Dokument (englisch)
- ↑ Paul Kohl: "Ich wundere mich, dass ich noch lebe": sowjetische Augenzeugen berichten. Gütersloher Verlagshaus G. Mohn. 1990, S. 268
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.141
- ↑ John Loftus: America's Nazi Secret. TrineDay LCC 2010, S.257
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