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Stille Feiung

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Als stille Feiung bezeichnet man in der Medizin eine Immunantwort des Körpers im Rahmen einer symptomlosen (asymptomatischen, inapparenten oder stummen) Infektion mit einem Krankheitserreger.[1][2]

Kennzeichen

In der Immunologie besagt dieser Ausdruck, dass ein Organismus beziehungsweise eine Person gegen die Erreger einer Infektionskrankheit nach einer stummen – auch inapparent oder asymptomatisch genannten – Infektion immun wird. Dabei werden die Erreger im Körper durch das Immunsystem vollständig abgetötet, ohne dass bei dieser Person vorher jemals eine Immunisierung gegen diesen Erregertyp stattgefunden hat und irgendwelche Krankheitsanzeichen nach der erfolgten Infektion zu beobachten sind. Nach einer stillen Feiung kann diese Person genau wie nach einer Impfung bei einer erneuten Infektion mit demselben Erregertyp auch nicht mehr erkranken, da schützende Antikörper aus der stummen Auseinandersetzung zwischen Erreger und Wirt zurückgeblieben sind. Eine derartig laut- bzw. anzeichenlose Immunisierung wird von der betreffenden Person in der Regel nicht wahrgenommen. Eventuell kann dabei jedoch eine leichte Unpässlichkeit, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit auftreten, denen jeweils kein Krankheitswert zugeschrieben wird.

Vorkommen

Oftmals findet beim Menschen eine stille Feiung bei Infektionen mit solchen Erregern statt, die schon sehr stark an den Menschen als ihren Reservoirwirt angepasst sind. Demzufolge hat allein bei derartig angepassten Erregern ein gesundes und abwehrstarkes Immunsystem die Chance, diese Erreger erfolgreich zu bekämpfen und den Organismus vor weiteren Infektionen desselben Erregers zu schützen, ohne dass dabei die betroffene Person irgendwelche Krankheitszeichen entwickelt.

Wortherkunft

Das Substantiv Feiung ist aus dem transitiven Verb feien abgeleitet, was so viel wie „schützen“ bedeutet (gegen etwas gefeit sein). Es stammt vom mhd. Wort Fei(e) für eine „Fee“, eine Schicksalsgöttin; Feiung bedeutet also ursprünglich „schicksalsgegebener Schutz“.

Einzelnachweise

  1. H. Hahn, D. Falke, S. H. E. Kaufmann, U. Ulimann (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 5. Auflage, Springer, Berlin/ Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21971-4, S. 467; Abschnitt 3.5 Lebendimpfstoffe.
  2. Feiung. In: Brockhaus Enzyklopädie. 17. Auflage. 6, Wiesbaden 1968, S. 121.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stille Feiung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.